Bürgerbrief 100: Mai 2013

Walsdorfer Eulen Teil 2

Die Schleiereule:

Diese Art dürfte schon immer in einem so stattlichen Bauerndorf wie Walsdorf mit so vielen Scheunen und Gehöften vorgekommen sein, nur bestehen aus früherer Zeit über die gewiss zahlreichen Beobachtungen keine Aufzeichnungen. Erst im Jahre 1988 wird zum ersten Mal ein Brutnachweis in der Kirche angegeben, und zwar von dem damaligen Kreisbeauftragten für Vogelschutz, Herrn Rolf Rochau.

Nähere Einzelheiten wurden leider nicht bekannt. Aus demselben Jahr sind auch erstmals Scheunenbeobachtungen in meinen Aufzeichnungen überliefert. Da sich diese in den darauffolgenden Jahren häufen – vor allem durch Mitteilungen des Ortsbeauftragten für Vogelschutz, Herrn Karl Otto Lehmann – wurden 1995 durch Herrn Hahner aus Idstein 2 Schleiereulenkästen in den Aussiedlerhöfen Schauß und Bind installiert.

Um es vorwegzunehmen: In diesen Kästen kam es bis heute zu keinem Brutgeschäft, obwohl dort
ebenso wie in dem Nachbarhof Seyberth mehrfach Eulen angetroffen wurden. So gab es z. B. 1998
einen Todfund auf einem beladenen Körnerwagen in der Scheune Seyberth. Ich besitze detaillierte
Aufzeichnungen über solche Einzelbeobachtungen aus dem Dorfe, die alle aufzuzählen hier zu weit führen würde. Sie sind aber in den ‚Ornithologischen Jahresberichten’, die es seit 1984 gibt, alle festgehalten.

Bevorzugte Wohn- und Nistplätze von Schleiereulen waren aber schon immer neben den Scheunen mit
dem Eulenloch in der Giebelspitze die Kirchen. Die Verschmutzung des Kircheninneren – vor allem durch verwilderte Tauben – wurde mehr und mehr als unerträglich empfunden, und man begann allenthalben,  die Kirchen ‚vogeldicht’ zu machen. Gott sei Dank aber nicht so in Walsdorf, denn durch diese Maßnahmen beraubte man ja auch geschützte Vogelarten ihres Nistplatzes. Als Ausweg aus diesem Dilemma bot sich eine gezielte Öffnung für ganz bestimmte Vogelarten wie z. B. Eulen oder Turmfalken an, die hinter einer kleinen Einflugöffnung einen allseits geschlossenen Nistkasten benutzen konnten. So wurden die Kirchen wieder vogel- und umweltfreundlicher und leisteten damit einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz.

Im Idsteiner Land wurden auf diese Weise fast alle Kirchen wieder für Schleiereulen zugänglich gemacht, so in Idstein, Heftrich, Esch, Wörsdorf, Kröftel und Nieder-Oberrod.

Erst 10 Jahre nach Herrn Rochaus Entdeckung gab es wieder ein Lebenszeichen von den Schleiereulen in der Walsdorfer Kirche. Der langjährige Organist Helmut Schauß fand 1998 eine Brut mit 3 Jungvögeln
auf dem Dachboden über dem Kirchenschiff. Bei einer Besichtigung konnten dort überall Kleckse und
Gewölle festgestellt werden, ein Zeichen dafür, dass dieser Raum seit Jahren kontinuierlich als Brutplatz
benutzt wurde. Als Einflug diente wahrscheinlich eine Dachgaube, deren Türchen nicht verriegelt war. Leider trieb aber auch dort eine Marderfamilie unübersehbar ihr Unwesen. Dieser Zustand war für alle Beteiligten – vor allem aber für das Gebäude selbst – unhaltbar.

Es bestand Handlungsbedarf. Uns interessiert hier nur, wie es mit den Eulen weiter ging. Sie bekamen im mittleren Turmbereich einen Nistkasten mit Zugang durch eine kleine Fensteröffnung.

Der neue Brutplatz wurde sofort angenommen, und bereits im nächsten Jahr gab es zwei Bruten mit
3 und 4 Jungen. Seitdem zieht hier fast alljährlich ein Schleiereulenpaar seine Jungen groß.

Die Zahl der Jungvögel schwankt – je nach Nahrungsangebot zwischen 3 und 7. Andernorts wurden
sogar schon 8 – 11 Junge registriert. Nur 1999 und in diesem Jahr brütete das Paar zweimal.

Auf den ideal beschaffenen Brutplatz haben aber auch Turmfalken ein Auge geworfen. Zu Beginn der
Brutzeit finden daher regelmäßig Revierkämpfe statt, bei denen aber die Schleiereulen fast immer als Sieger hervorgehen. Als zweite Sieger mussten die Turmfalken in diesem Jahr ihr Brutgeschäft auf der Fensterbank verrichten, eine Etage unter den Schleiereulen, und zwar vor den Fensterscheiben, weil es hier keine Öffnung nach innen gab. 2008 scheiterte die Brut der Schleiereulen, und 2009 und 2010 wurden zwar Einzelbeobachtungen, aber keine Bruten festgestellt, und auch 2006 fand wegen der Restaurierungsarbeiten keine Brut statt, da der Kasten kurzfristig entfernt werden musste.

Trotz des schneereichen Winters 2010/11, in dem fast alle Schleiereulen im Idsteiner Land und darüber hinaus verhungerten, konnte in der darauffolgenden Saison in Walsdorf eine Brut mit 4 Jungen festgestellt werden. Manchmal – so auch in diesem Jahr – wagen sich die Jungeulen zu früh aus ihrem Kasten und landen schließlich hilflos in den benachbarten Höfen. Dann müssen sie wieder durch hilfsbereite Menschen in den Kasten zurückgebracht werden. Es ist auch noch erwähnenswert, dass die Jungvögel alle Jahre beringt werden. Der nächstgelegene Brutplatz, der allerdings seit einigen Jahren nicht mehr besteht, war die Hirtesenmühle. Die Escher und Wörsdorfer Kirche haben natürlich auch ihr Schleiereulenpaar, auf das Pfarrer und Küster mächtig stolz sind. Ein zweites Eulenpaar dürfte im Dorfe wohl nicht geduldet werden. Das ist sicher auch der Grund dafür, dass bisher keine weitere Gebäudebrut nachgewiesen werden konnte.

Der Steinkauz:

Der Steinkauz ist weniger Gebäude- als vielmehr Baumbrüter. Am liebsten sind ihm tiefausgehöhlte Astlöcher in alten Obstbäumen. Als künstliche Nisthilfen werden spezielle, ca. 1m lange mit Dachpappe verkleidete Röhren aus Holzlatten verwendet. Im Idsteiner Land wurden bisher mehr als 30 solcher Röhren angebracht, um die seit 1985 verschollenen Käuze wieder anzusiedeln. Die Zielsetzung dieser arbeitsintensiven Artenschutzmaßnahme bestand darin, die nach wie vor bestehenden Vorkommen nördlich und südlich des etwas höher gelegenen und daher von den Steinkäuzen aufgegebenen Idsteiner Landes wieder miteinander zu vernetzen.

Wenige Meter nördlich der Walsdorfer Gemarkungsgrenze, die gleichzeitig als Kreisgrenze fungiert, aber schon auf Würgeser Boden, stand ein einzelner Apfelbaum mit 2 Steinkauzröhren auf freiem Feld, in dem sich ein Eulenpaar mit alljährlichem Bruterfolg angesiedelt hatte. Obwohl bis 1994 von den Walsdorfer Vogelschützern Lehmann und Wetzel bis zu 13 solcher Röhren aufgehängt worden waren, wollte sich partout kein Steinkauz auf Walsdorfer Gebiet niederlassen, obwohl  hin und wieder Rufe zu hören waren und in 2000 sogar ein toter Steinkauz von Herrn Wetzel entdeckt worden war. Als 2006 der besagte Brutbaum auf Würgeser Boden beseitigt wurde, blieb den nun wohnungslos gewordenen Käuzen nichts anderes übrig, als in die benachbarten Walsdorfer Röhren umzuziehen.

Damit war der Bann gebrochen. 2007 saßen bereits Einzelvögel in den Röhren am Wallrabensteiner Weg und auf der Hohlkoppe, aber seit 2008 gibt es lückenlose Brutnachweise mit 2 bis 5 Jungvögeln. Seit 2011 sind sogar beide Kästen trotz relativ geringen Abstandes voneinander mit Brutpaaren besetzt. Fast alle Jungen konnten beringt werden.

Der NABU Idstein kümmert sich seit einigen Jahren mit HGON-Mitarbeitern (Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz) u.a. auch um die Walsdorfer Steinkauzpopulation und hat insgesamt 6 neue Röhren aufgehängt, da jedes Brutpaar 2 Nisthilfen benötigt. 2 dieser Röhren waren für ein mögliches drittes Brutpaar auf einem Obstbaumgrundstück der Familie Hans Engel jenseits der B 8 bestimmt, um auch dort die Eulen anzusiedeln.

Jedenfalls sind die Steinkäuze aus Walsdorf nicht mehr wegzudenken. Im übrigen hat die beispiellose
Erfolgsgeschichte dieser beharrlich durchgeführten Artenschutzmaßnahme im ganzen Idsteiner Land Wirkung gezeigt.

Inzwischen gibt es wieder Brutpaare in Esch, Heftrich, Idstein und Dasbach, sowie wahrscheinlich auch in Wörsdorf.

Waldkauz und Waldohreule:

Wie der Name schon sagt, sind beide Eulenarten im Wald zu Hause. Wenn man großes Glück hat, kann man im April junge Waldkäuze als Ästlinge in Bäumen sitzend antreffen. Ansonsten bemerkt man ihr Vorkommen nur an dem nächtlichen, etwas schauerlich klingenden Heulgesang im Winterhalbjahr, der gern zur Untermalung von Gruselszenen in Filmen eingesetzt wird. Waldkäuze kommen verbreitet im Hochwald vor, z. B. auch im Bürgerwald, beanspruchen aber große Reviere.

Die Waldohreule dagegen liebt mehr Waldränder, Feldgehölze, Parks oder auch Baumbestände in Siedlungen. Da sie selbst keine Nester baut, muss sie sich unbesetzte Nester von Krähen, Elstern oder Greifvögeln für ihr Brutgeschäft suchen. Daher kommt es gelegentlich vor, dass sich Dorfbewohner im Juni/Juli über ein unentwegtes in der Abenddämmerung einsetzendes Fiepen wundern, weil junge Waldohreulen gerade ihr Nest verlassen haben und nun in Nestnähe wochenlang nach Futter betteln. So erlebten es z. B. im Sommer 1995 Familie Schiborr in der Walkmühle und ihre im Freien sitzenden Gäste.
Die 3 Jungeulen ließen sich von dem geschäftigen Treiben direkt am Hause überhaupt nicht stören, sondern hielten sich noch bis in den Winter in Hausnähe auf. Natürlich rückten dann auch Naturfotografen an, um dieses seltene Schauspiel im Bilde festzuhalten. Nicht ganz so spektakulär verlief das Brutgeschäft eines anderen Paares 1999 in der Nähe des Kindergartens, auf das mich Herr Winfried Fritz aufmerksam machte. Hier wurden sogar 4 Jungvögel flügge, und auch in der Presse erschien darüber ein Artikel. Beide hier genannten hautnah zu verfolgenden Brutgeschäfte erfuhren leider im Folgejahr an diesen Orten keine Fortsetzung. 1996 fiepten aber wieder Jungvögel wie Rehkitze im Bürgerwald (Lehmann), und 2003 wurden 4 Jungvögel in einem Greifvogelhorst am Knallbach festgestellt (Bender). 2002 vernahm Herr Fritz zwar wochenlang die einsilbigen dumpfen Balzrufe aus seinem Hausgarten, konnte aber keine Jungvögel ausmachen. Das ist nun alles 10 Jahre oder
änger her, und man darf gespannt sein, wann und wo in Walsdorf ein Waldohreulenpaar das nächste Mal seine Jungen großziehen wird.

Walsdorf ist jedenfalls für Vogelfreunde immer für eine Überraschung gut!

H. Bender

Aus Walsdorfs Chroniken:
Die Besatzungszeit nach dem Ersten Weltkrieg

Das hier abgebildete Foto wurde vom Lehrer Jacob in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg gemacht.
Es zeigt seine Töchter Anna und Lilli sowie Willi Schauß mit einem Militärposten der französischen Besatzungstruppen, die über den Brückenkopf Mainz auch das Idsteiner Land besetzt hatten. Das kam so: Nachdem die deutsche Regierung den Ersten Weltkrieg als verloren ansah, bat sie am 3.10.1918 um Frieden.

Der Waffenstillstand wurde am 11.11.1918 beschlossen. Zu den vielen harten Bedingungen gehörte auch die Besetzung des Rheinlandes auf 15 Jahre durch die Truppen des Völkerbundes. Deutschland musste für die Besatzungskosten aufkommen.

In der Schulchronik, die Lehrer Jacob führte, heißt es: „Am Sonntag vor Weihnachten 1918 rückten französische Besatzungstruppen in Walsdorf ein, obwohl im bekannt gegebenen Vertrag Walsdorf als nicht zu besetzen angegeben war.“

Neben anderen Häusern erhielten auch das Pfarrhaus und die Schule Einquartierungen. Der dritte Schulsaal wurde belegt und im Schulhof eine Feldküche aufgestellt.

Angeblich wurde der Schulbetrieb dadurch nicht gestört. Das änderte sich jedoch im Juni 1919, als sich Deutschland zunächst weigerte, den Versailler Vertrag zu unterzeichnen.

Da wurde Walsdorf als Grenzort gegen die neutrale Zone „übernacht zum Waffenplatz“. Es kamen über 2000 Mann mit aller militärischen Ausrüstung sowie Reit- und Zugtieren. Es waren vorwiegend Regimenter aus Nordafrika, meist Algerier, auch Marokkaner und sogar Neger. „Nordafrikas Söhne zum ersten Mal in der Geschichte in Walsdorf!“ Fast jedes Haus hatte nun Einquartierungen und auch die gesamte Schule wurde belegt. Der Unterricht fiel 14 Tage aus.

Die Truppen rückten schon zum Vormarsch auf Würges aus, um die Drohung der Siegermächte wahr zu machen, ganz Deutschland zu besetzen. Da kam die Nachricht, dass die deutsche Regierung den Versailler Vertrag am 28.6.1919 unterzeichnet hat.

Daraufhin zogen sich die Truppen „im Tal zusammen, die Marseillaise erklang und marschierten durchs Dorf, worauf eine festliche Feier erfolgte“. Nach der Unterzeichnung des Vertrags verblieb nur noch eine Besatzungsstärke von einer Kompanie Franzosen in Walsdorf.

Bei diesem Regiment war eine gute Musik-Kapelle. Sieben Musiker musizierten mit ihrem „chef de musique“ öfter im Pfarrhaus und in der Kirche. Der Pfarrer berichtet: „Mit den südlichen und liebenswürdigen Menschen kam man gut aus und die Musik war eine schöne Abwechslung in meinem einsamen Landpfarrhaus“. Einen französischen Calvinisten, der regelmäßig den Gottesdienst besuchte,
beschreibt er: „Ich fand einen edlen Menschen … ohne allen Hass und Feindschaft, obgleich er sein Vaterland Frankreich und sein Volk liebte“.

Andere Erfahrungen machte wohl die Bevölkerung mit der Besatzungsverwaltung. Es mussten alle Fahrräder und Wagengespanne zwecks „Requisition“ verzeichnet werden. Entschädigungsforderungen der Bürger wurden abgelehnt.

Die Gemeindevertretung konnte nicht mehr selbstständig über den Holzeinschlag und das Gemeindevermögen entscheiden.

Dem Dienstantritt eines Lehrers musste die hohe Besatzungsbehörde zustimmen.
Walsdorf war zur Sperrzone (vgl. Zonengrenze) geworden.

Am Beispiel des Lehrers Wiegand aus Wörsdorf wird das deutlich. Er konnte seinen Dienst als Vertretungslehrer in Walsdorf nicht fristgerecht antreten, weil er noch keine Passbescheinigung besaß. Diese brauchte er für seinen Weg von Wörsdorf nach Walsdorf.

1921 erhielt Walsdorf sogar ein französisches Zollamt. Es befand sich zunächst im Pfarrhaus, später im Haus Seyberth gegenüber dem Kriegerdenkmal. Zwei deutsche Zollbeamte unterstützten die französischen Zöllner.

Während dieser Zeit wurden „die zahlreichen Automobile“, die sonst auf der Talstraße (B8) fuhren, durch Walsdorf geleitet, „ohne dass bis jetzt ein Unfall zu verzeichnen gewesen wäre. Sie mussten zuerst nur etwa 500 Mark, später 1000 Mark hinterlegen, die bei Rückkehr, abgesehen von dem Zoll für etwa mitgeführte zollpflichtige Gegenstände, wieder abgeholt werden konnten. Möbel wurden seltsamerweise
nach dem Gewicht verzollt“. So berichtet die Pfarrchronik.

Am 1. Oktober 1921 wurde dieses Zollamt allerdings wieder geschlossen.

Öffentliche Veranstaltungen unterlagen der Überwachung durch die Besatzungsverwaltung. Am 24./25. Juli 1924 fand in Walsdorf das Gauturnfest des Untertaunusgaus statt. Es kamen über 500 Teilnehmer. Ein Festzug durfte nicht durch das Dorf ziehen.

Fahnenschmuck in den Landesfarben war verboten. Am zweiten Veranstaltungstag war französische Gendarmerie auf dem Festplatz und überwachte das Geschehen.

1930 setzte sich die deutsche Regierung für die Befreiung der besetzten Gebiete ein. Die hohen Entschädigungskosten, die von Deutschland geleistet werden sollten, verursachten auch bei den Einwohnern von Walsdorf „eine dumpfe Stimmung“.

Bis zum 1. Juli 1930 sollten die Besatzungstruppen abgezogen sein. Lehrer Jacob schrieb dazu: „Der 1. Juli soll für uns ein Fest der Freiheit sein. Möge er für unser Dorf und Land ein Tag des inneren Friedens werden“. Als dann an diesem Tag die Besatzungstruppen tatsächlich abgezogen waren, wurde das entsprechend gefeiert. In der Schulchronik ist folgender Bericht darüber zu lesen: „Zur Feier am 1. Juli
versammelten sich am Abend, nachdem bereits am Morgen eine Feier stattgefunden hatte, die Einwohnerschaft Walsdorfs am oberen Zimmerplatz. Hier hatte die Schuljugend im Verein mit Erwachsenen einen großen Holzstoß errichtet, der nach Eintritt der Dunkelheit angezündet wurde. Mächtige Flammen schlugen zum Himmel empor. Die Männerchöre der beiden Vereine, die Schulkinder und die ganze Versammlung stimmten Lieder an. Herr Pfarrer Fries hielt nach einigen einleitenden Worten des Bürgermeisters Lehmann die Festrede.

Ich selbst suchte in wenigen Worten die Tage des Krieges und der Besatzungszeit noch einmal in Erinnerung zu bringen. Die Feier schloss mit dem gemeinsamen Lied: Deutschland über alles.
Rundum erstrahlten die Berge vom Feuerschein, denn jedes Städtchen, jedes Dörfchen feierte heute. Möge der Schein das Morgenrot einer besseren Zeit werden“.

Wir wissen heute, was sich wenige Jahre danach in Deutschland ereignete.

Monika Kiesau 

Wohin damit?

In den letzten Monaten wurden bei Renovierungen bzw. Entrümpelungen immer wieder einmal Bilder von Walsdorf auf dem Sperrmüll gefunden.

Wer diese Bilder nicht einfach wegwerfen möchte, kann sie gerne beim Bürgerverein abgeben.

Bitte aber nur Bilder oder auch Bücher und Fotos abgeben, die Walsdorf betreffen

Annahmestellen bei
Werner Janzing, Am Pfarrbogen 7,
Arnold Werner, Untergasse 13 oder
Andrea Schaus, Am Borngraben 8.

Ergänzung unserer Rezepte Sammlung

Weckwassersuppe

2 trockene Brötchen in kleine Würfel schneiden, in Margarine/Öl leicht anrösten
mit einem Schuss Wasser ablöschen, aufkochen lassen
mit 1/2 – 3/4l Milch aufgießen
mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Fertig!

 Gewürzkuchen

125g Butter schaumig rühren
350g Zucker und
4 Eigelb unterrühren
320g Mehl,
1 P. Backpulver,
125g Blockschokolade gerieben und
1/4 l Milch dazugeben
1/2 Eßl. Nelken gestoßen,
1 Teel. Zimt,
1/2 Muskatnuss gerieben – auch unterrühren
4 Eiweiß zu Eischnee schlagen und unterheben
in eine gefettete Kranzform geben und bei 150-160° ca. 40/45min backen.
Im Backofen erkalten lassen.

Mehlklöße

500g Mehl
4 Eier
1-1 1/2 Teel. Salz
Milch
Zu einem festen Teig verarbeiten (er sollte schwerfällig vom Löffel laufen).
Kleine Teile vom Löffel abstreichen und in kochendes Salzwasser geben.
Sobald die Teile oben schwimmen, herausnehmen.
Butter zerlaufen lassen, mit etwas Salz würzen, die „Klöße“ damit übergießen.
Dazu passen eingekochte Früchte.

Karthäuser Klöße (ähnlich Arme Ritter)

2 Eier mit Zucker und Zimt verschlagen
mit 1/2 – 3/4l Milch auffüllen, sodass alle Brötchen einweichen können.
Pro Person rechnet man 1 – 1 1/2 trockene Brötchen
Die Brötchen kann man etwas abreiben, dann brauchen sie nicht so lange zum einweichen.
Ein Brötchen teile ich in 4 Teile.
Nach dem Einweichen etwas ausdrücken und in Paniermehl oder den abgeriebenen
Bröseln wälzen. Wer es süßer möchte, würzt das Paniermehl noch mit Zucker und Zimt.
In Margarine/Öl knusprig braun anbraten. Dazu Weinschaumsoße reichen.

Weinschaumsoße

1 Ei mit etwas Zucker und Zimt verschlagen
mit 1/4 – 1/2l Wein/Apfelwein auffüllen
(evtl. mit Wasser verdünnen – je nach Geschmack).
1/2 Teel. Kartoffelmehl unterrühren (oder hellen Soßenbinder), aufkochen lassen.
125g Rosinen in eine Schüssel geben, Soße darüber gießen, erkalten lassen.

A. Schaus

Foto-Kalender 2014

Wie Sie sicherlich wissen, ist unsere Fotosammlung mittlerweile auf über 2000 Bilder angewachsen. Sie ist weitgehend digitalisiert und kann als DVD zur Eigenverwendung erworben werden. Die Zeiten großer Foto-Ausstellungen im DGH sind Geschichte und nicht wiederholbar.

Auszugsweise können die Bilder auch auf unserer Homepage angesehen werden. In Zeiten des Internets möchten wir Interessierten gerne für das neue Jahr einen Walsdorf-Kalender anbieten.

Er soll mit 12 bis 24 besonders schönen Bildern in Hochglanz aus unserer Sammlung entweder
im DIN A4 (Quer) Format, d.h. 29,7 x 21 cm gestaltet zum Preis von 25,– € oder auch
im DIN A 3 (Quer) Format, d.h. 42 x 29,7 cm gestaltet zum Preis von 30,– €
angeboten werden

Um eine Fehlbestellung zu vermeiden bitten wir um verbindliche Bestellungen mit Angabe von DIN A3 oder DIN A4.

Rückmeldung mit 10,- € Anzahlung bis spätestens 31. Oktober 2013 an:
A. Schaus, Am Borngraben 8, Walsdorf
Tel. 06434-4921, E-Mail: a.schaus@gmx.net

Bandkeramiker: Präsentation der Ausgrabungsergebnisse

Im Spätherbst 2011 fand im Baugebiet „Auf der Weide“ im Rahmen der Erschließung des Baugebietes die Ausgrabung einer Bandkeramischen Siedlung statt. Die Ausgrabungsergebnisse werden am Montag, den 10. Juni 2013 ab 19:30 Uhr in der Richard-Scheid-Halle (Dorfgemeinschaftshaus) vorgestellt. Referenten sind Herr Thomas Becker, M.A., Bezirksarchäologe beim Landesamt für Denkmalpflege, und seine Kollegin, Frau Dr. Sabine Schade Lindig. Veranstalter ist der Magistrat der Stadt Idstein. Frau Astrid Zima vom Bau- und Betriebsamt der Stadt Idstein (Altstadtsanierung, Denkmalpflege und Bauanträge) verspricht einen spannenden Vortrag.

Werner Janzing

Walsdorf Quiz

Wie gut kennen Sie Walsdorf?

Anlässlich der. 100. Ausgabe des Bürgerbriefs erlauben wir uns, Sie, liebe Leser,  zu diesem
Erscheinungsjubiläum mit einem bereits bei anderer Gelegenheit vorgestellten Quiz zu unserem
„dollen Dorf“ auf die Probe zu stellen …

1. Zu welchem Orden gehörte das Walsdorfer Kloster?

2. Wann erhielt Walsdorf seine Stadtrechte?

3. Wer hat die Buntfenster in der Kirche gestiftet?

4. Wann wurde das Schulgebäude errichtet?

5. Wann entstand die Scheunenfront?

6. Wie hoch ist der Hutturm (ab Eingangstür)?

7. Wann wurde das Dorfgemeinschaftshaus eingeweiht?

8. Wie viele Hausnummern gab es 1939 in Walsdorf?          ☺ 173    ☺ 186    ☺ 194

9. Wie hoch ist der Waldanteil der Walsdorfer Gemarkung?   in %

10. Wie lang ist die Untergasse (von Untertor bis Obertor) ☺222m    ☺234m    ☺246m
         (das Obertor befand sich Ecke Hainstraße/Untergasse!)

11. Seit wann ist Walsdorf ein Stadtteil von Idstein?

12. Wie viele Flurgrundstücke gibt es im Großen Garten?  ☺71        ☺82        ☺93

Viel Spaß beim Lösen der 12 Aufgaben

Veranstaltungen und Versicherungsfragen

Wie Sie alle auf der Jahreshauptversammlung bzw. über die Presse mitbekommen haben, gab es innerhalb des Vorstandes des Bürgerverein einen Dissens zum Thema „ausreichender Versicherungsschutz“.

Dies betraf die Haftpflicht des Vereins als Veranstalter, die Haftpflicht der Vorstandsmitglieder, die Unfallversicherung der ehrenamtlich helfenden Menschen (Mitglieder des Vereins und andere Freiwillige) sowie die Verkehrssicherungspflicht des Vereins als Veranstalter.

Aufgrund dieser unklaren Situation wurden alle Veranstaltungen des Bürgervereins bis auf weiteres abgesagt.

Dies betraf das Spezialitätenessen, die Frühjahrswanderung und auch das diesjährige Gassenfest.
In dieser Zeit erkundigten sich mehrere Vorstandsmitglieder bei verschiedenen Versicherungen, anderen Vereinen im Walsdorfer Umfeld, Juristen, Organen der Stadt Idstein und vermittelt über die Seite www.gemeinsam-aktiv.de bei einer Spezialistin zu diesen Fragen der Vereinshaftung.

Der Bürgerverein hat seit langen Jahren eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen, in der alle wiederkehrenden Veranstaltungen explizit aufgeführt sind. Dies ist gleichbedeutend einer Veranstaltungshaftpflicht, die andere Vereine oder Verbände abgeschlossen haben.

Um hier aber mit der fortschreitenden gesellschaftlichen Veränderung mit zu halten, werden wir die Höhe der Versicherungsdeckungssumme aktualisieren, dies bedeutet erhöhen.

Alle Vorstandsmitglieder haften mit ihrem persönlichen Vermögen bei eklatanten
Fehlern, so z.B.:

Ø          falscher Verwendung öffentlicher Zuschüsse
Ø          nicht gezahlter Sozialbeiträge für Mitarbeiter/ Angestellte
Ø          verspätet gestellter Insolvenzantrag
Ø          oder Verlust der Gemeinnützigkeit durch fehlerhaftes Verhalten des Vorstandes.

Hiergegen könnte eine D & O Versicherung (sogenannte Managerhaftpflicht) abgeschlossen werden, Kostenpunkt ca. 300,- bis 500,- € pro Jahr.

Unser Verein hat keine Angestellten und wir schätzen das Risiko, dass allen sieben Vorstandsmitgliedern gleichzeitig einer von diesen gravierenden Fehlern unterläuft als so gering ein, dass wir eine solche Versicherung als unnötig empfinden.

Über die Initiative der Landesregierung Hessen sind wir als Bürgerverein bei „gemeinsam-aktiv“ gemeldet. Sollte einem unserer Helfer/innen bei ihrem Dienst ein Unfall passieren, tritt die Unfallversicherung der Sparkassenversicherung ein, sofern keine private Unfallversicherung der/ des Betroffenen besteht.

Zur Verkehrssicherungspflicht ist die Praxis der regelmäßigen in Inaugenscheinnahme und Beseitigung der Gefahren, wie z.B. Schnee, Eis oder zerbrochene Gläser durch den Veranstalter (hier Bürgerverein Walsdorf) völlig ausreichend. Sollte es zu einem gerichtlichen Verfahren zur Klärung des Schadenverursachers kommen, ist eine Zeugenaussage auch im Nachhinein ausreichend und möglich.

Somit sieht der Vorstand den Bürgerverein Walsdorf als ausreichend abgesichert an und wird mit dem Spanferkelessen im November seine Aktivitäten als alleiniger Veranstalter wieder aufnehmen!

Ruth Janzing, 1. Vorsitzende

„Der Hutturm“ am Tag des offenen Denkmals am 8. September 2013

Das Stadtteilarchiv Idstein-Walsdorf wird am Tag des offenen Denkmals, 8. September 2013 von 11 bis 17 Uhr eine kleine Begleitausstellung auf dem Platz vor dem Hutturm präsentieren. Gezeigt werden Dokumente aus dem Walsdorfer- sowie aus dem Hessischen Staatsarchiv in Wiesbaden. Hierunter befindet sich die Katasterkarte der „ersten Vermessung“ des Ortskerns aus dem Jahr 1788, auf dem die zu dieser Zeit noch vorhandenen Teile der Fleckenmauer, der Türme, Tore und Hirtenhäuser zu sehen sind.

Die Pläne der Bauaufnahme aus dem Jahr 1955 und der damit zusammenhängende Einbau der heutigen Eingangstür und der Wendeltreppe werden dokumentiert, ebenfalls die Eigentumsverhältnisse bis in die heutige Zeit.

Für das leibliche Wohl wird Kaffee und Kuchen bereitgehalten.

Werner Janzing

Redaktion:

Monika Kiesau †, Andrea Schaus, Werner Janzing, Manfred Wetzel