Bürgerbrief 79: November 2002

25 Jahre Bürgerverein Walsdorf e.V.

Der Bürgerverein Walsdorf e.V. feiert vom 16 – 23. November 2002 mit verschiedenen Veranstaltungen sein 25-jähriges Bestehen. Zu diesem Jubiläum grüße ich alle Walsdorfer Bürgerinnen und Bürger, sowie unsere auswärtigen Leserinnen und Leser. Dieser Bürgerbrief ist keine Festschrift, nicht vereinsintern, sondern – wie gewohnt – historisch informativ ausgerichtet. Ein Vierteljahrhundert Bürgerverein, da schwingt durchaus schon Nostalgie und Historie mit.

Am 10. Juli 1977 stellte sich ein Gründungsausschuss der Walsdorfer Bevölkerung auf dem Grillplatz vor. Verbunden mit einem Kinderfest und anschließendem Grillabend wurde der erste Grundbaustein für die spätere Gemeinschaft gelegt. Am 15. November 1977 wurde der Bürgerverein im Gasthaus „Zur Traube“ von 37 Gründungsmitgliedern geschaffen.

Obwohl auch heute noch für manche Bewohner unseres Ortes nicht ganz erklärlich – was dieser zusätzliche Verein innerhalb des Ortsgeschehens „soll und macht“, warum eine Mitgliedschaft dennoch dem Einzelnen und insbesondere der Dorfgemeinschaft zu Gute kommt, da gibt ein Blick auf Vergangenheit, und (mögliche) Zukunft ein wenig Information.

Schon bei der Vorstellung des Gründungsausschusses wurden die Akzente des zukünftigen Vereins gesetzt. Diese wurden in die Vereinssatzung übernommen und sind auch heute noch gültig.
So wurden drei Arbeitskreise gebildet:

1. Arbeitskreis, der die ältere Geschichte unseres Dorfes und seiner Umgebung aufarbeitet.
2. Arbeitskreis, der die Ereignissen der letzten Jahrzehnte für spätere Zeiten festhält
3. Arbeitskreis, der sich mit aktuellen Problemen und der Gestaltung des dörflichen Lebens in Walsdorf beschäftigt.

Der Bürgerverein sollte parteipolitisch und weltanschaulich „neutral“ sein, offen für alle politisch und geschichtlich interessierten Männer und Frauen Walsdorfs. Wurde dieses Ziel erreicht?
Diese anspruchsvollen Vorstellungen sind in der Tat umgesetzt worden. Der Historische-, Aktuelle- und Fotoarbeitskreis haben beachtenswerte Arbeit geleistet. Die Ergebnisse (Bürgerbriefe, Fotoausstellungen, Publikationen, Vorträge, Allparteientage, Dorfschilder, Betreuung des Ortsarchivs, Ortsverschönerung, Ortsfeste und vieles mehr, siehe auch Bürgerbrief Nr. 70 u. 72) können sich sehen lassen. Vor fast einem Jahr habe ich den Vorsitz übernommen, doch 11 Jahre prägten Gerhard Buck, weitere 13 Jahre Dieter Thielmann mit einem engagierten Mitgliederteam und unglaublich vielen zusätzlichen Helfern (Vereinsmitglieder und -nichtmitglieder) die Geschicke des Bürgervereins.
Wenn auch manche Walsdorfer am Anfang zweifelten, ob es nötig sei, einen weiteren Verein zu gründen, so hat der Bürgerverein durch seine Aktivitäten auf Feldern, die bisher brach lagen, bewiesen, dass er für unser Dorf eine Bereicherung ist. In den vergangenen 25 Jahren hat der Bürgerverein seinen festen Platz innerhalb der Dorfstruktur und -gemeinschaft erworben.

Wird ein Ausblick für die Zukunft des Vereins gewagt, so ist es dringend notwendig, neue Mitglieder für diesen Verein zu gewinnen. Insbesondere der Fördergedanke und oder eine aktive Mitarbeit in den Arbeitskreisen sind die beiden Hauptkomponenten, die eine Mitgliedschaft im Bürgerverein Walsdorf e.V. für jeden überlegenswert machen.

Für die Zukunft des Bürgervereins wird es darauf ankommen, das Vorhandene zu bewahren und den Blick für die gegenwärtigen sowie künftigen Erfordernisse in jeder Hinsicht offen zu halten – ein sicherlich vernünftiges Konzept, das sich mit Idealismus, Engagement und Ideen unser Mitglieder, Freunde und Gönner erfolgreich verwirklichen lassen wird.

Ich danke all denen, die bis heute daran mitgearbeitet haben und in Zukunft dafür eintreten.

Manfred Gruber (Vorsitzender)

Zum zehnten Mal Blumenschmuckbewertung

Die Bewertung des Walsdorfer Blumenschmucks im alten Ortskern und in der Idsteiner Straße wurde in diesem Jahr zum zehnten Mal vorgenommen. Wie es zu dieser Aktivität des Bürgervereins kam, darüber möchte ich anlässlich des fünfundzwanzigjährigen Vereinsjubiläums einmal genauer berichten.
In der Mitgliederversammlung vom 21.11.1992 machte ein Vorstandsmitglied den Vorschlag, einen Blumenschmuckwettbewerb durchzuführen, um die Walsdorfer Bürger anzuregen, durch Blumenschmuck an den Häusern oder die Pflege einer Baumscheibe zur Verschönerung des Erscheinungsbildes des historischen Ortskerns beizutragen. Der Bürgerverein ist nach seinen Zielsetzungen kein Verschönerungsverein, dennoch stimmte die Mitgliederversammlung diesem Vorschlag zu und bewilligte für diesen Wettbewerb 500,- DM im Haushaltsplan 1993 mit der Begründung, dass dadurch die Pflege des Heimatgedankens- eine Zielsetzung des Vereins – gefördert werden kann.

Im Sommer 1993 gingen zwölf Meldungen zur Wettbewerbsteilnahme ein. Die Preisverleihung – ein Schreiben und ein Bargeldbetrag – fand bei einem Glas Sekt unter Anwesenheit der örtlichen Presse bei ,,Schausse Rainer“ statt.

Da die Beteiligung am Wettbewerb im folgenden Jahr gering blieb, weil es wohl Hemmungen gab, sich selbst zu melden, wurde in der Mitgliederversammlung 1994 der Modus geändert.

In Zukunft sollte eine Kommission die Bewertung des Blumenschmucks im historischen Ortskern, dem Bruderberg und in der Idsteiner Straße vornehmen. Seitdem wird das auch so durchgeführt. Einige Walsdorfer Bürger, die vom Bürgerverein einen Blumengutschein für ihre Blumen – oder Baumscheibenpflege erhielten, teilten ihre Freude darüber dem Vorstand schriftlich mit. Im Jahre 1995 konnten sich 38 Bürger über einen Blumengutschein freuen. Der Verein gab dafür 870,- DM aus.

1996 wurden 48 Gutscheine im Wert von 900,- DM ausgegeben. 1997 waren es  60 Gutscheine im Wert von 1020,- DM und 1998 sogar 76 im Wert von fast 1500,- DM.

An der steigenden Anzahl von Gutscheinen kann man sehen, dass doch mehrere Mitbürger angeregt worden waren, zu einem schöneren Ortsbild beizutragen. Die Anzahl der Gutscheine hat sich in den letzten drei Jahren bei 60 eingependelt.

In diesem Jahr wurden 59 im Wert von 530,- Euro ausgegeben.

Auch in der Zukunft wird wohl der Bürgerverein diese nun schon zehnjährige Maßnahme, die von den Walsdorfern gern angenommen wird, fortsetzen, um die Pflege des Heimatgedankens zu fördern.

Monika Kiesau

Aus den Belegen der Walsdorfer Jahresrechnungen von 1936 bis 1944

Bei der Durchsicht der Belege zu den Einnahmen und Ausgaben der Gemeinde Walsdorf von 1901 bis zur Eingliederung in die Stadt Idstein  im Jahre 1971 waren die der späten dreißiger Jahre und der Kriegsjahre von besonderem Interesse, gewährten sie doch manchen interessanten Einblick in das Alltagsleben der Walsdorfer in dieser Zeit. Leider fehlen die Belege für die Jahre 1933 bis 35 und 1945.

Offizielle Unterstützung und Verbreitung der NS- Weltanschauung

Anders als in der Kaiserzeit bis 1918 oder der Weimarer Zeit finden sich in den Ausgabebelegen des angegebenen Zeitraums zahlreiche Beispiele für Ausgaben für politisches Propagandamaterial. So werden z. B. 1938 je 32 Exemplare der NS-Reichs- und Gauschulungsbriefe und 1939 für die Hitlerjugend 20 Exemplare „Neues Volk. Blätter des rassenpolitischen Amtes der NSDAP“ von der Gemeinde finanziert. Auch die Jugendzeitschrift „Hilf mit“ für die Schuljugend wurde von der Gemeinde bezahlt.

Monatlich erhielt die Gemeinde je ein Heft „Schönheit der Arbeit“ und „Freude an der Arbeit“. Dazu passt, dass der Forstmeister von Idstein Nord am 30. Januar 1939 mitteilte: “Im Februar diesen Jahres sollen erstmalig die Waldarbeiter des Forstamtes Idstein Nord am Reichsberufswettkampf teilnehmen, der die Arbeitsfreudigkeit und die fachliche Tüchtigkeit erhöhen soll.“

Am 23. September 1938 übersandte der Landrat 4 Bände einer Neuerscheinung mit folgendem Begleitschreiben: `“Unter dem Titel `Männer um den Papst´ ist im Zentralverlag der NSDAP Franz Eher Berlin eine Broschüre erschienen, deren Anschaffung für die Gemeinden im Interesse der weltanschaulichen Ausrichtung der gemeindlichen Ehrenbeamten im Sinne der NSDAP ebenso wichtig ist als auch die Schulungsbriefe der Partei. Das gleiche trifft auch für die Schulen zu.“
1938 weist eine Rechnung die Anschaffung von 16 Exemplaren von Hitlers „Mein Kampf“ für Neuvermählte aus.

So wie die Kirche einem getrauten Ehepaar nach der Trauung eine Bibel überreichte, erhielten die Neuvermählten nach der Ziviltrauung Hitlers Programmbuch. Der Beleg 208 aus dem Jahre 1940, als 10 Exemplare von „Mein Kampf“ geliefert worden waren, enthält den Vermerk: “Der Goldschnitt, der nur aus echtem Gold hergestellt werden kann, muss auf grund der jetzigen Verhältnisse wegfallen.“

Finanzielle Unterstützung von Feiern und Festen und NS-Organisationen

Neben der theoretischen Beeinflussung der Menschen war die Mobilisierung der Bevölkerung bei festlichen Veranstaltungen ein Schwerpunkt der Parteiarbeit. Zum „Tag des Arbeiters der Faust und der Stirn“ am 1. Mai oder zum Erntedankfest wurden alljährlich Umzüge unter Beteiligung aller Gliederungen der NSDAP vom Jungvolk bis zum Reitersturm und der Ortsvereine durch das fahnengeschmückte Dorf organisiert. Die Musikkapelle, die die Züge begleitete, wurde von der Gemeinde bezahlt.
Jährlich wurde am 9. November in einer Feierstunde der Toten bei dem gescheiterten Marsch Hitlers zur Feldherrnhalle in München im Jahre 1923 gedacht. 1938 wurden 12 Wachsfackeln für diesen Zweck angeschafft.

Die Gemeinde übernahm auch die Kosten für Fahrten zu Kundgebungen der NSDAP in Bad Schwalbach, des Jungvolks und des Bundes deutscher Mädchen (BDM) ins Zeltlager, in Einzelfällen auch die Kosten für die Anschaffung der entsprechenden Uniformen. Die Gemeinde zahlte auch die Miete für das Jungvolkheim ebenso wie für das Zimmer für „Mutter und Kind.“ Anlässlich einer Feier zur Verleihung von Ehrenkreuzen für Mütter mit vier und mehr Kindern im Jahre 1939 hatte die Gemeinde zu Kaffee und Kuchen eingeladen.

Belege für Auswüchse aufgrund der Rassenideologie

Im September 1937 gab die Gemeinde ein Inserat im Camberger Anzeiger über den ersten judenfreien Markt in Walsdorf auf. 1937 und 38 wurden mehrfach Rechnungen für den Transport von Zigeunern eingereicht. Am 1. Ostertag fuhr ein Walsdorfer Bauer Zigeuner über die Gemeindegrenze. Am 22. August 1938 wurden durch den zuständigen Gendarmeriewachtmeister die Zigeunerfamilien Reinhard und Kobi, 4 Erwachsene und 5 Kinder, festgenommen, per Lastwagen nach Idstein transportiert und je 2 Tage im Polizeigefängnis festgehalten.

Am 18. November 1938  schließlich wurden die Zigeunerinnen Meyer und Ebener festgenommen und ebenfalls in das Idsteiner Polizeigefängnis eingeliefert.

Während des Krieges finden sich mehrfach Belege für die Festnahme und den Transport von polnischen Zwangsarbeitern nach Idstein. 1941 wird „die Arbeiterin Stafani Kropopona von der Hirtesemühle mit 10 RM gestraft wegen Übertretung der §§ 2 und 7 der Polizeiverordnung über Kenntlichmachung der im Reich eingesetzten Zivilarbeiter polnischen Volkstums vom 8. März 1940, weil sie ohne polizeiliche Genehmigung ihre Unterkunft für längere Zeit verlassen hatte.“

1941 findet sich auch ein Beleg für die Einweisung geistig behinderter Menschen in eine Anstalt (vermutlich Hadamar).

Der entsprechende Text lautet: „Für Anstaltspfleglinge der Gemeinde wurden folgende Spezialkosten an den Landesfürsorgeverband gezahlt: F… S… 245 RM, E   K.   B   nachträglich 39,16 RM für 15. 3. – 2. 4. 1941.“

Belege aus der Vorkriegszeit und über Maßnahmen während des Krieges

Aus dem Jahre 1938 ist eine aufschlussreiche Strafanzeige gegen den Camberger Bauunternehmer Thies überliefert. Er wird ebenso wie der Bauherr mit 50 RM gestraft. Der Text der Anzeige lautet: „ Sie haben bei dem Landwirt Emil Lehmann beim Neubau der Jauchegrube für die Decke Eisen verwandt, trotzdem des am 29.10.37 erteilten Bauscheins die Verwendung von Eisen im Interesse der Einsparung von Eisen im Hochbau verboten ist.“ Weil die Rüstungsvorbereitungen auf Hochtouren liefen, war Eisen knapp.

Da die Regierung bestrebt war, in vielen Bereichen möglichst unabhängig vom Ausland zu sein, bemühten sich staatliche Stellen auch um Sektoren, für die niemand aus eigener Initiative tätig geworden wäre. So wurden 1938 durch Vermittlung der Reichsfachgruppe Seidenbauer e.V. in Celle 50 Maulbeerbäume geliefert. Seide war natürlich ein wichtiger Rohstoff für die Fertigung von Fallschirmen. Unmittelbar nach Kriegsbeginn wurde die Gemeinde verpflichtet, aufgrund des Kriegswirtschaftsgesetzes vom 4. September – am 1. September hatte der Krieg begonnen- monatlich 474,09 RM Kriegsbeitrag zu zahlen.

Das Schreiben des Landrats schließt mit dem Satz: „Zum Schluss mache ich darauf aufmerksam, dass die Gemeinden angesichts der Zeitverhältnisse den Kreis ihrer Aufgaben weitgehendst einschränken und darüber hinaus in diesem engeren Rahmen ihre Ausgabenwirtschaft aufs Äußerste drosseln müssen, damit der Kriegsbeitrag gesichert ist.“

Da man davon ausging, dass anders als in früheren Kriegen die sog. Heimatfront von Kriegseinwirkungen nicht verschont bleiben würde, waren insbesondere gegen Luftangriffe Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Die Schule erhielt 17 Fensterrahmen zur Verdunkelung. Gegen nächtliche Fliegerangriffe war die Verdunkelung zwingend notwendig, und die Gemeinde kontrollierte streng, ob die Vorschriften genau eingehalten wurden. Verstieß jemand dagegen, wurde er bestraft, wie etwa Lehrer Adolf Lehmann mit 50 RM, „weil er bei einem Fliegerangriff in der Nacht vom 10. auf den 11. April 1943 Licht in der Wohnung und nicht verdunkelt hatte.“

Dem Luftschutz galt die Hauptaufmerksamkeit. Am 18.10.39 ordnete der Landrat auf Weisung des Chefs der deutschen Polizei an, dass „für jede Motorspritze mindestens 200 l Betriebsstoff vorrätig zu lagern“ sind. Die Staumöglichkeit des Färberbachs wurde verbessert, Sandbehälter für Luftschutzsand aufgestellt und drei Viehpferche eingezäunt, in die man notfalls Vieh treiben konnte.

Überall im Dorf wurden Luftschutzzeichen angebracht und Armbinden für 25 Luftschutzwarte, 49 Laienhelferinnen und 44 Melder angeschafft. Luftschutzspritzen für den Handbetrieb – ein Eimer Wasser sollte immer auf dem Speicher bereit stehen – wurden verteilt, und die Freiwillige Feuerwehr erhielt 1941 11 Volksgasmasken. 1943 wurde für den Notfall von der Gemeinde eine Handsirene angeschafft.
Stärker als durch solche Maßnahmen waren die Menschen im Alltag durch die Verknappung und Kontingentierung der Lebensmittel und Gebrauchsgüter betroffen. Unmittelbar nach Kriegsbeginn wurden Lebensmittel- und verschiedene andere Karten eingeführt und immer aufgerufen, welche Marken eingelöst werden konnten. Gebrauchsgüter gab es auf Bezugschein. Das reichte von Arbeits-, Sonntags- und Trauerkleidung über Schuhwaren, Haus- und Küchengeräte, Herde und Öfen, Fahrradbereifung und -ersatzteile, Stillbescheinigungen, Kohlebescheinigungen, Kartoffeleinkellerungsscheine und vieles andere mehr.

Dass man sich auch von Gemeinde wegen um die Soldaten an der Front kümmerte, geht aus folgenden Belegen hervor. 1940 wurden der NS-Frauenschaft 100 Feldpostschachteln und 1942 20 Pfd. Mehl für Soldatengebäck zur Verfügung gestellt.

Die Errichtung eines Behelfsheimes im Jahre 1944 ist ebenfalls im Zusammenhang mit den Kriegsereignissen zu sehen, waren doch als Folge der zunehmenden Bombardierung deutscher Städte mehr und mehr Menschen aufs Land evakuiert worden.

Ich denke, dass die den Jahresrechnungen entnommenen Informationen über das Leben der Walsdorfer vor und in dem Krieg eine gute Ergänzung des Berichtes von Barbara Lietz über Walsdorf im 2. Weltkrieg sind und manches enthalten, was der Verfasserin der Schulchronik nicht bekannt sein konnte.

Helmuth Leichtfuß

Vereinsleben in Walsdorf

Vorbemerkung

Im Zusammenhang mit den Überlegungen, wie der Bürgerverein sein 25jähriges Jubiläum begehen soll, wurde angeregt, als einen Beitrag zu den Vorhaben das Vereinsleben in Walsdorf von seinen Anfängen an darzustellen. Der folgende Artikel hat die im 19. Jahrhundert gegründeten Vereine zum Gegenstand. Die des 20. Jahrhunderts sind für den nächsten Bürgerbrief vorgesehen.

Der geistesgeschichtliche Hintergrund für die ersten Vereinsgründungen.

Die ersten Walsdorfer Vereine wurden im letzten Jahrzehnt vor der 1848er Revolution gegründet. Es waren dies der Männergesangverein „Germania“ im Jahre 1838, ein Leseverein im Jahre 1846 und ein Turnverein, dessen Gründungsdatum nicht genau bekannt ist, der aber zwischen 1842 und 1847 entstanden sein muss.

Nach 1842 war die Gründung von Turnvereinen wieder möglich und 1847 wird ein Walsdorfer Turnverein erwähnt.

Diese Vereingründungen fallen in eine spannungsreiche Zeit. Mit dem Sieg der europäischen Mächte über Napoleon 1813 und 1814 waren nämlich die großen Ideen der Französischen Revolution „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ keineswegs mitbesiegt worden. Auch das Streben nach einem einheitlichen Deutschland  war weiterhin lebendig. Mit Hilfe der Karlbader Beschlüsse aus dem Jahre 1819 versuchten die alten Mächte jedoch schon bald nach dem Wiener Kongress, die nach ihrer Überzeugung revolutionären und demagogischen Bestrebungen zu unterdrücken, weil sie nach ihrer Ansicht die innere Sicherheit und die bestehende Ordnung gefährdeten.

Nassau hatte zwar als erster deutscher Bundesstaat schon 1814 eine moderne landständische Verfassung eingeführt und zwischen 1808 und 1818 auch eine Reihe von Reformgesetzen erlassen, doch schwenkte es unter der Herrschaft des jungen Herzog Wilhelm sogleich auf die neue politische Linie ein und verfolgte liberale und revolutionäre Gesinnungen als demagogisch und staatsgefährdend. Wie eng die Regierung die Grenzen für aktives politisches Tun zog, zeigt deutlich eine Rundverfügung vom 10. Februar 1831 über das Verbot zur Abfassung gemeinschaftlicher Bitt- und Beschwerdeschriften. Dort heißt es: „Die bestehenden Gesetze geben jedem einzelnen Einwohner und jeder Gemeinde alle Gelegenheit, ihre Wünsche vorzutragen, Beschwerden anzubringen. … Endlich ist es allen einzelnen Untertanen … unbenommen, sich mit Vorstellungen und Bittschriften an seine Herzogliche Durchlaucht, an die Behörden und auch an die alljährlich sich versammelnden Landstände des Herzogtums zu wenden, damit diese sie in Beratung nehmen können. … Die gesetzlichen Wege müssen aber genau eingehalten werden, und jede eigenmächtige Abweichung davon, jede andere Verbindung zur Beschwerdeführung und Veranlassung einer Abänderung der bestehenden Gesetze ist unerlaubt und strafbar. …

Es ist daher verboten, dass mehrere Einwohner einer Gemeinde, im eigenen oder im Namen der übrigen Gemeindeglieder Beschwerdeschriften oder Gesuche gemeinschaftlich verfassen und unterzeichnen, welche sie nicht persönlich, sondern die Gemeinde- und Staatsverwaltung betreffen.“

Vor diesem Hintergrund wird es verständlich, dass die Obrigkeit die Aktivitäten der Bürger besonders in den neu entstandenen Vereinen misstrauisch beobachtete. Denn in den Vereinen, die ja eine neue Form gesellschaftlicher Organisation waren, weil man aus freier Entscheidung Mitglied werden und auch wieder austreten und als Mitglied gleichberechtigt an allen Wahlen und Entscheidungen teilnehmen konnte, eröffnete sich nach den Übungsstunden und Versammlungen natür-lich die Gelegenheit, allgemeine und örtliche gesellschaftliche und politische Angelegenheiten zu diskutieren. Die Erschütterung der herzoglichen Macht in der Märzrevolution 1848 veranlasste die Obrigkeit, verstärkt auf das Geschehen in den Vereinen zu achten. Besonders den Turn- und Gesangvereinen unterstellte sie die Verfolgung staatsgefährdender und politischer Ziele und verbot sie zeitweise.

So wurde 1852 der Walsdorfer Turnverein verboten und ruhte auch die Arbeit des Männergesangvereins einige Jahre. (Vergleiche Gerhard Buck: Männergesangverein staatsgefährdend? Bürgerbrief Nr. 46)

Männergesangverein „ Germania“ 1838

Der Verein führt seine Gründung auf die Zeit des ersten öffentlichen  Auftretens als vierstimmiger Chor an Ostern 1839 und am Geburtstag des Landesherrn am 16. Juni 1839 unter der Leitung des damaligen Volksschullehrers August Wald zurück, der den Verein mit Unterbrechungen viele Jahre dirigierte. Der Name „Germania“ war natürlich Programm, und schriftliche Äußerungen des Vereinsgründers Wald in der Schulchronik und in Gedichten, die er dem Verein widmete, machen deutlich, dass er mit den fortschrittlichen Ideen der Zeit sympathisierte. 1846 genehmigte die herzoglich – nassauische Landesregierung die „Gründung eines Singvereins in Walsdorf“ und die vorgelegten Statuten. Damit war aber noch keine unbehinderte und kontinuierliche Entwicklung des Vereins garantiert. Denn schon 1851 hat „sich der bisher bestandene Singverein neu organisiert“ und neue Statuten gegeben, die jedoch nicht von dem Vereinsgründer Wald sondern von dem Lehrgehilfen Christian Mayer unterzeichnet sind, der zu diesem Zeitpunkt Dirigent und Vorstandsmitglied war. Wahrscheinlich war es die Begeisterung Walds für die Revolution, die ihn nach deren Scheitern nötigte, vorübergehend das Dirigentenamt niederzulegen.

Wie oben schon erwähnt, konnte der Verein auch um 1855 wegen staatlicher Intervention nicht aktiv sein. 1858 wirkte der Gesangverein aber wieder beim Sylvestergottesdienst unter Leitung des Lehrers Wald mit, und von da an verläuft die Geschichte des Vereins kontinuierlich, wenn auch weiterhin nicht unbeeinflusst von der jeweiligen politischen Konstellation. Im 19. Jahrhundert spielten die sog. vaterländischen Ereignisse eine wichtige Rolle im Verein.

So wirkte der MGV bei Feiern zu den Geburtstagen der Herzöge und Kaiser ebenso mit wie 1871 bei den Feierlichkeiten zur Reichsgründung und an den Feiern zum Sedanstag.

Während der beiden Weltkriege ruhten die Chorproben längere Zeit. Nach der Maifeier 1921 traten eine Reihe von Mitgliedern aus und gründeten zusammen mit anderen den Arbeitergesangverein „Maiengruß“. An der Feier zur Beendigung der Besatzung nach den ersten Weltkrieg 1930 wirkte die „Germania“ selbstverständlich mit. Auch 1933 und später gingen die politischen Veränderungen nicht spurlos an dem Verein vorüber. Im Juli 1933 schlossen sich die beiden Walsdorfer Gesangvereine auf Initiative des Stützpunktleiters wieder zusammen. Der Vorsitzende nannte sich jetzt nicht nur Vereinsführer, sondern erhielt auch das Recht, gemäß dem Führerprinzip seine Berater zu ernennen. Nach dem Zweiten Weltkrieg traten die politischen und staatlichen Anlässe, die öffentlich begangen wurden, auf Grund eines allgemeinen Sinneswandels stark zurück, so dass von der Politik weniger Erwartungen an die Vereine gerichtet werden.

Die kulturelle Bedeutung des Vereins

Die meisten Anlässe, bei denen der Männergesangverein auftrat und mitwirkte, waren unpolitischer Natur. Kein Vereinsfest in Walsdorf wurde ohne Mitwirkung der „Germania“ gefeiert. Immer waren und sind die Sänger bei frohen und ernsten Anlässen zur Stelle, wenn es darum geht, eine kirchliche Feier zu umrahmen, der Gefallenen der beiden Weltkriege zu gedenken, besondere Ereignisse im Gemeindeleben festlich zu begehen, die Beziehungen mit den Nachbargemeinden zu pflegen, betagten Bürgern oder einem Sangesbruder ein Ständchen zu bringen oder am Grabe zu singen. Der Männergesangverein „Germania“ war und ist ein bedeutender kultureller Faktor, nicht nur weil er sich über lange Jahre auf dem Gebiet des Laienspiels große Verdienste erworben hat, sondern weil er mit Liedertagen und Konzertabenden vielen Menschen Freude brachte und bringt. Bis 1933 wurde der Männergesangverein ausschließlich von Walsdorfer Lehrern dirigiert. Damit haben diese einen wesentlichen Beitrag „zur Bildung im allgemeinen und Hebung und Vervollkommnung des Volksgesangs“ geleistet, was als Zwecks des Vereins angegeben war. (Eine 34 Seiten starke Vereinsgeschichte und der Geschichte Walsdorfs in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts enthält die Festschrift des MGV „Germania“ zum 150jährigen Jubiläum.)

Der Leseverein von 1846

Über die Existenz eines Lesevereins in Walsdorf informiert eine einzige Mitteilung auf Seite 54 der Schulchronik. Dort heißt es: „ Durch die Bemühung des Herrn Vicarius Dieffenbach ist mit dem Anfang des Winters 1846 ein aus 63 Mitgliedern bestehender Leseverein ins Leben getreten.“
Lesevereine gab es in Nassau schon seit dem Vormärz. Sie entstanden aus volkspädagogischer Absicht. Die Bildung  der  Bevölkerung sollte gehoben und besonders die Landbewohner von schlechter Literatur ferngehalten werden. Auch vom Zeitunglesen in den Wirtshäusern wollte man die Untertanen fernhalten.
Erbauliche Schriften moralisch- religiösen Inhalts, Biographien, vaterländische Werke, aber auch Zeitschriften wie das Landwirtschaftliche Wochenblatt für das Herzogtum Nassau zählten zu dem Lesestoff.

Die Lesevereine waren mehr oder weniger unpolitisch und wurden von der Obrigkeit deswegen auch nicht so kritisch beäugt wie die Turn- und Gesangvereine. Das gilt sicher auch für den Walsdorfer Leseverein, von dem wir nicht wissen, ob er die Revolutionszeit überstand. Denn wenn man die Beurteilung der Geschehnisse während der Revolution 1848 durch Pfarrer Dieffenbach heranzieht, kann man davon ausgehen, dass er durchaus Ziele im oben genannten Sinne verfolgte. Seine Einstellung gegenüber der Freiheitsbewegung war wesentlich reservierter als die des Lehrers August Wald, urteilt er doch zusammenfassend: „Auf das kirchliche Leben im allgemeinen hatten die berührten Ereignisse, wie fast überall, gerade nicht den vorteilhaftesten Einfluss; doch zeichnete sich die hiesige Gemeinde, im Vergleich zu den benachbarten, noch immer musterhaft aus.“ (Vergleiche: H. Leichtfuß: Zeitgenossen berichten über die großen Ereignisse des 19. Jahrhunderts. Bürger Briefe 9 und 10.)

Kriegerverein „Germania“ 1874

Wie an vielen Orten in unserer Nachbarschaft wurde auch in Walsdorf bald nach dem „glorreichen“  Sieg Preußens und der süddeutschen Staaten über Frankreich im Krieg von 1870/71 ein Kriegerverein gegründet. Über die Vorgänge bei der Gründung des Vereins berichtet der frühere Mittelschullehrer Adolf Lehmann in seinen privaten Aufzeichnungen folgendes: „Das Ausscheiden des Lehrers Wissenbach aus dem Dirigentenamt des MGV „Germania“ hängt zusammen mit der Gründung des Kriegervereins. Ich verdanke diese Feststellung Theodor Kolb. Ein Sohn Wissenbachs hatte den Krieg 1870/71 als Einjährig – Freiwilliger mitgemacht und war nach Angabe meines Gewährsmanns  die Triebfeder zur Gründung des Vereins. Es kam dann eine Gesangsabteilung des Kriegervereins zustande, die von Wissenbach geleitet wurde und offensichtlich als Konkurrenz des Gesangvereins gedacht war und als solche auch wirkte.“

Welcher Geist im Kriegerverein herrschte, ist einer Protokollnotiz vom 10. Oktober 1897 zu entnehmen, die stellvertretend für viele andere steht. „Der Vorsitzende hielt anlässlich der Neuaufnahme von 4 neuen Mitgliedern eine Ansprache, hob die Bedeutung und den Nutzen der Kriegervereine hervor, ermahnte die neuen Mitglieder, des geleisteten Fahneneids weiter zu gedenken, auch im Zivilrock treu zu Kaiser und Reich zu stehen und die Kameradschaft zu pflegen und zu stärken und endigte mit einem dreifachen Hoch auf S. Majestät, wo sämtliche Kameraden begeistert einstimmten.“ Immer wieder wird in den Versammlungsprotokollen erwähnt, dass Veranstaltungen mit patriotischen Reden und Liedern bereichert wurden.

Jährlich feierte der Kriegerverein den Geburtstag Kaiser Wilhelms II. am 27. Januar und den Sieg der Deutschen über die Franzosen bei Sedan am 2. September. Für die Feier des Geburtstags  des Kaisers wurde am 23. Januar 1892 folgendes Programm beschlossen: „Vormittags Gottesdienst, abends 7 Uhr Fackelzug durch den Flecken, dann nach dem Saale des Herrn Weygand, wo Kamerad Capito die Festrede hält und darauf folgend Ball.

Die Mitglieder haben mit Abzeichen um 6 ¾ Uhr bei Gastwirt Weygand zu erscheinen.“ Auch das Sedansfest  wurde in der Regel mit Festgottesdienst, Fackelzug und Ball festlich begangen.
Alle Quellen, die mir für die letzten 30 Jahre des 19. Jahrhunderts zur Verfügung stehen, berichten übereinstimmend davon, dass es mit der Harmonie und Eintracht in Walsdorf nicht zum besten bestellt war, was sich nach den Aufzeichnungen von Adolf Lehmann auch bei der Gründung des Kriegervereins zeigte.

Die Pfarrchronik berichtet aus dem Jahre 1870: „Die Bürgermeisterwahl war Ursache zu großen Parteiungen und langem Unfrieden.“ 1878 vermerkt Pfarrer Albert in der Pfarrchronik: „In der Gemeinde noch dieselbe Kälte gegen den Geistlichen, keine Besserung in dem religiös-kirchlichen Leben.“ Zu dem alten Übel kam Parteisucht, die sich leider auch zwischen den beiden Vereinen sehr fühlbar machte.
Der Versuch, den Gesangverein und den Kriegerverein wieder miteinander zu versöhnen, scheiterte gänzlich, und machte diese Spannung es dem Geistlichen schwer, an der Feier des Geburtstags unseres Kaisers und des Sedanstages teilzunehmen.“ Anfang der 90er Jahre berichtet das Protokollbuch des Kriegervereins jedoch auch von gemeinsamen Feiern der nationalen Anlässe  mit dem Gesangverein und später mit dem neu gegründeten Turnverein. Gegen Ende des Jahrzehnts nahmen die Spannungen zwischen dem Kriegerverein und dem Gesangverein aber nicht ohne Zutun des damaligen Bürgermeisters wieder zu. So verweigerte dieser dem Verein 1898 eine öffentliche Feier auf Fastnachtsdienstag, (Neujahr oder Fastnachtsdienstag waren in den 90er Jahren die Termine, an denen jeweils ein Verein einen Ball abhielt oder ein Theaterstück aufführte), erklärte im Zusammenhang mit einer Klage gegen den Verein, dieser habe keine Genehmigung für die Abhaltung einer Verlosung gehabt, obwohl er sie ausgestellt hatte, und verweigerte 1899 dem Verein auch die Genehmigung zu einer Feier seines 25 jährigen Jubiläums. „Der Förster soll erst die Sozialdemokraten aus dem Verein schaffen, ehe ihr den Fahnennagel (des Kaisers zum 25 jährigen Jubiläum) bekommt,“ erklärte er gegenüber dem Vereinsordonanz. Da auch der Männergesangverein 1899 sein 60jähriges Bestehen feiern wollte, was der Bürgermeister genehmigte, wurden beide Vereine nach Beschwerde des Kriegervereins beim Landrat aufgefordert, gemeinsam zu  feiern. Eine Einigung kam aber nicht zustande. Am 29. April 1899 beschließt die Versammlung des Kriegervereins einstimmig, „sich an der Feier zum 60 jährigen Stiftungsfest des Gesangvereins nicht zu beteiligen, da der Gesangverein schon drei Einladungen des Kriegervereins ebenfalls nicht nachgekommen ist.“ 

Bei der gerichtlichen Auseinandersetzung des Bürgermeisters mit dem Kriegerverein wegen der Verlosung unterlag der Bürgermeister beim Oberverwaltungsgericht.

Seine Position wurde in den 90er Jahre sowohl vom Pfarrer als auch vom Landrat recht kritisch beurteilt. 1890 schreibt Pfarrer Scheidler in der Pfarrchronik: „Die bisherigen Vertreter zur Kreissynode Direktor Wehrheim und Bürgermeister Ochs wurden wiedergewählt, letzterer mit sehr geringer Majorität. Am liebsten hätte ich seinen Durchfall gesehen, da er kirchlich wenig interessiert ist und dem Pfarrer auf Schritt und Tritt entgegn zu arbeiten bestrebt ist.“

Der Landrat urteilt, wenn auch wegen einer anderen Sache: „ Der Bürgermeister steht mit vielen Leuten auf gespanntem Fuß und hat sich anscheinend soviel Unbeliebtheit zugezogen, dass er nach Ablauf seiner Amtsperiode kaum wiedergewählt wird.“ Und in einem Vermerk an den Bürgermeister erklärt er: „Ich wiederhole, dass ich endlich von diesen Dorfzänkereien verschont sein will, die – soweit ich höre – darauf zurückzuführen sind, dass Sie mit den Leuten nicht richtig auskommen.“

1894 war für den Kriegerverein „Germania“ ein wichtiges Jahr, konnte er doch mit Unterstützung der Gemeinde und von Sponsoren das Kriegerdenkmal errichten, das  mit einer prächtigen Feier im August 1894 eingeweiht wurde.

(s. H. Leichtfuß, Das Walsdorfer Kriegerdenkmal Bürgerbriefe 5 u. 6)

Leider sind die Protokollbücher des Kriegervereins für die Zeit nach 1900 nicht mehr vorhanden, so dass wir auch nicht wissen, wie sich das Verhältnis der Vereine zueinander entwickelte. Sicher ist jedoch, dass der Verein nach 1933 „gleichgeschaltet“ wurde und am „Heldengedenktag“ und an Vereinsfesten gemeinsam mit den anderen Walsdorfer Vereinen am Kirchgang oder Umzügen teilnahm. Nach Ausweis der Stammrolle von 1938, die der damalige Kameradschaftsführer Ludwig Bind aufstellte, hatte die Kriegerkameradschaft  „Germania“ Walsdorf  57 Mitglieder, 1899 waren es 30.
Nach dem Zweiten Weltkrieg machten wenige Mitglieder noch einmal den Versuch, den Verein am Leben zu erhalten und neues Interesse zu wecken, indem man den Schießsport wieder pflegte, wie schon vor dem Kriege. Die Bedingungen nach  den schweren Erlebnissen der Zivilbevölkerung in der Heimat und der Soldaten im Feld und in Gefangenschaft  waren für die Wiederbelebung aber nicht günstig, und so löste sich der Verein Anfang der 80er Jahre auf und deponierte die Vereinsfahne und die wenigen  schriftlichen Zeugnisse im Ortsarchiv.

Der Turnverein 1896

Im Einleitungsabschnitt wurde schon erwähnt, dass in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Walsdorf schon einmal  für kurze Zeit ein Turnverein existierte. Etwa ein halbes Jahrhundert später erfolgte im Jahre1896 eine Neugründung. An Unterlagen besitzen wir neben wenigen Einzeldokumenten zwei Beitragsbücher, die von 1896 bis 1942 reichen, aber auch Eintragungen über die jährlichen Einnahmen und Ausgaben und 4 Protokolle von Mitgliederversammlungen nach dem  Zweiten Weltkrieg enthalten. Weiterhin enthalten die Beschlussbücher der Gemeindevertretung eine Reihe von Nachrichten.

Im Gründungsjahr war der Verein 52 Mann stark. 18 Mitglieder waren aktive Turner, 19 Jugendturner, Zöglinge genannt, 15 waren unaktiv. 1913 war der Verein auf 83 Mitglieder angewachsen. 28 waren aktiv und 27 Jungturner. Seine größte Stärke erreichte der Verein 1924, obwohl 1922 eine Reihe von jungen Mitgliedern ausgetreten war und 1922 einen Fußballverein gegründet hatten. 1924 hatte der Turnverein 95 Mitgliedern und eine neu gebildete Damenriege mit 25 Teilnehmerinnen. Diese Riege ging jedoch schon nach drei Jahren wieder ein.

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges war der Verein noch 78 Mann stark. Nach dem Kriege machten etwa 30 Mitglieder in einer Versammlung im April 1952, in der „der alte Gründer des Turnvereins Hermann Scheid den Jungen Aufklärung über das turnerische Wesen“ gab, noch einmal den Versuch, die Vereinsarbeit zu beleben. Am 10. März 1948 hatte der Verein die Lizenz der Behörde zur Ausübung seiner Tätigkeit wieder erhalten. Der Versuch hatte jedoch keinen Erfolg. Denn kurz darauf wurde beschlossen, die vorhandenen Turngeräte privat unterzustellen, weil „die Turnhütte wegen Geldmangels nicht mehr umgebaut werden“ konnte. Am 13. März 1967 kamen auf Einladung des Bürgermeisters noch einmal 11 Mitglieder zusammen und lösten die Kasse auf.

Das noch vorhandene Geldvermögen von 426,37 DM sollte für die Miete der untergestellten Turngeräte und die Neuanschaffung von Geräten zur Ausstattung der neu erbauten Mehrzweckhalle verwendet werden. Über die noch vorhandenen Geräte wurde keine Entscheidung getroffen. Das bedeutete praktisch das Ende  des Vereins, wenn auch kein direkter Auflösungsbeschluss gefasst wurde.

Aus dem Jahre 1899 ist eine Übersicht über das Vereinsvermögen enthalten, die Rückschlüsse auf die Breite der Übungsfelder zulässt. Danach besaß der Verein eine Halle auf dem Turnplatz, ein Pferd, ein Reck, einen Barren, ein Sprungbrett, zwei Sprungständer mit Leine, zwei Matten, zwei Trommeln und Pfeifen und eine transportable Bühne für Theateraufführungen. Im Laufe der Jahre kamen noch eine Stange für Stabhochsprung (1902), Keulen (1907), ein Schleuderball (1908), ein Klettertau (1910), 3 Fußbälle (1921), ein Speer (1931) und weitere Trommeln und Pfeifen dazu. Privat untergestellt wurde 1952 noch ein Pferd, zwei Barren, ein Reck, ein Sprungbrett und zwei Handeln.

Der erste Turnplatz des Vereins lag mit großer Wahrscheinlichkeit in der Taunusstraße. Einem Eintrag in den Beschlussbüchern der Gemeindevertretung  vom 28.2.1896 ist zu entnehmen, dass der Turnverein ein Gesuch eingereicht hatte, den Turnplatz in die Lehmgrube legen zu können. Am 4. April 1897 genehmigte die Gemeindevertretung den Antrag des Turnvereins zur Erbauung einer Turnhütte mit der Auflage, dass „sowohl der Turnplatz als auch die erbaute Gerätehalle ohne allen Entschädigungsanspruch zu entfernen sind, sobald Verhältnisse eintreten, wo dieser Platz zu anderen Zwecken verwendet werden kann und muss.“ Dies scheint schon bald eingetreten zu sein, denn im Januar 1907  ist im Beschlussbuch der Gemeindevertretung zu lesen: „ Der Turnplatz auf der Weide ist durch Bebauung weggefallen, es soll ein neuer angelegt werden.“ Wahrscheinlich wurde dafür ein Platz auf der Bergstraße in einiger Entfernung von der damaligen Bebauung ausgewählt. 1920 wurde jedenfalls auf dem sog. „Turnplatz“ auf der Bergstraße, wo  heute drei Mehrfamilienhäuser stehen, eine neue Turnhütte gebaut. Der Turnplatz wurde während der Amtszeit des Reichskanzlers Cuno (1922/23) im Rahmen von Notstandsarbeiten ausgebaut und diente dem Verein als Übungsplatz bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges.

1925 wurde in Walsdorf auch darüber diskutiert, ob eine neue Turnhalle gebaut werden soll. Die Gemeindevertretung  lehnte aber einen Neubau wegen Finanzierungsschwierigkeiten einstimmig ab.
Dass die Turn- und Gesangvereine vor und besonders nach der 1848er Revolution misstrauisch beobachtet und auch zeitweilig verboten worden waren, wurde oben  schon erwähnt. Ihre betont nationale Einstellung bewahrten sich die Turnvereine, die sich in der Tradition des Turnvaters Jahn fühlten, auch in der Kaiserzeit. Regelmäßig nahm der Verein an den Veranstaltungen zum Sedanstag teil. Leider sind die ältesten Statuten des Vereins, die Auskunft über die Zielsetzungen des Vereins um die Jahrhundertwende geben könnten, nicht mehr vorhanden. Vorhanden ist jedoch ein Exemplar der Statuten aus der NS-Zeit. In ihnen wird bestimmt: „ Der Verein bezweckt die leibliche und seelische Erziehung seiner Mitglieder im Geiste des nationalsozialistischen Volksstaates durch die planmäßige Pflege der Leibesübungen, insbesondere des deutschen Turnens im Geiste Friedrich Ludwig Jahns als eines Mittels zur körperlichen und sittlichen Kräftigung seiner Mitglieder, sowie durch die Pflege deutschen Volkstums, deutschen Volksbewusstseins und kameradschaftlicher Gesinnung. Der Verein lehnt Bestrebungen und Bindungen klassentrennender und konfessioneller Art ab… Mitglieder des Vereins können nur unbescholtene Deutsche werden. Als Deutsche gelten nur Volksgenossen, deren Eltern und Großeltern Arier sind.“

In der Lizenzerteilung 1948 klingt es natürlich ganz anders. Dort wird die Erwartungshaltung wie folgt beschrieben: „Der Verein wird das Vertrauen, das ihm geschenkt ist, durch offene Haltung rechtfertigen und für körperliche, geistige und sittliche Erziehung seiner Mitglieder Sorge tragen. So werden diese politisch und weltanschaulich duldsam, frei von sozialem Vorurteil und rassischem Wahn, unbeschwert von Drill und Uniform, ihr Vereinsleben in Kameradschaft und Hilfsbereitschaft entfalten.“

Helmuth Leichtfuß

Die Walsdorfer Wahlergebnisse zur Bundestagswahl vom 22. 9. 2002

Auch in diesem Jahr hatte der Bürgerverein die Direktkandidaten der SPD, CDU, der Grünen und der FDP zu einem Parteiengespräch eingeladen, um den Wählerinnen und Wählern die Gelegenheit zu geben, die Bewerber in unserem Wahlkreis kennen zu lernen und sich ein Bild von ihren politischen Vorstellungen zu machen. 35 Besucher nutzten die Möglichkeit, sich von ihnen über die Ziele ihrer Partei und ihre persönlichen Vorstellungen informieren zu lassen.

Die Wahlergebnisse von 2002 im Vergleich zu den Ergebnissen von 1998

Wahlberechtigte1129
Abgegebene Stimmen  797 = 70,6 %
Gültige Stimmen  786
Briefwähler  178
Gesamtzahl der Wähler   975  =  86,4 %
 SPD%CDU%Grüne%FDP%PDS%Sonstige%
Erststimme  200246.041.46.85.10.80.0
Zweitstimme  200240.537.511.37.30.62.7
Erststimme   199846.143.84.02.50.92.7
Zweitstimme 199841.438.88.36.00.94.6

(Die % Zahlen beziehen auf die abgegebenen gültigen Stimmen.)

Betrachtung der Ergebnisse

Erststimmen:  Hier zeigt sich das  gewohnte Bild. Die Bewerber von SPD und CDU, die allein die Chance haben, das Direktmandat zu erringen, erzielten wieder mehr Stimmen als ihre Parteien, weil eine größere Zahl von Wählern ihre Stimmen gesplittet haben: Katja Boderke 5.5 % und Klaus Peter Willsch 3.9 %. Die SPD – Kandidatin, die zum erstenmal antrat, konnte den Vorsprung gegenüber dem Bundestagsabgeordneten Willsch sogar von 2.3 % auf 4.6 % ausbauen.

Zweitstimmen: Die beiden großen Parteien büßten Stimmen ein; die SPD 0.9 %, die CDU 1.3 %. Mit 40.5 % war die SPD  aber wieder stärkste Partei.

Grüne und FDP gewannen  Stimmen; die Grünen 3.0 % und die FDP 1.3 %.

Vom Splitten der Stimmen profitierten die Grünen am meisten. Sie erhielten 60 Zweitstimmen von Wählern, die ihre Erststimme einem anderen Kandidaten gaben. Die entsprechenden Zahlen für SPD, FDP und CDU lauten: SPD und FDP je 33, CDU 18.

Vergleich der Walsdorfer Ergebnisse mit denen der Gesamtstadt:

Die Verluste der SPD sind bei beiden nahezu gleich. Die CDU gewann in Idstein 0.9 %, verlor dagegen in Walsdorf 1.3 %. Die Zugewinne der Grünen waren in Walsdorf waren um 0.3 % größer als in Idstein.

Während die FDP in Idstein 0.4 % verlor, gewann sie in Walsdorf 1.3 %

Bewertung der Ergebnisse:

51.8 % der Walsdorfer Wähler stimmten für die Fortsetzung der rot-grünen Koalition. Die Grünen steigerten ihren Anteil an der rot-grünen Kombination von 16.7 % auf 21.9 %. Aus dem Rahmen fällt das Walsdorfer Ergebnis der CDU.

Die restlichen Parteien konnten lediglich 2.8 % der Stimmen erreichen.

Ergebnisse der Volksabstimmung

JANEINUNGÜLTIG
Aufnahme des Konnexitätsprinzips52520565
Aufnahme des Sports54321240
Verlängerung der Wahlperiode54332542

Über die Tragweite der Entscheidung erhielten die Bürgerinnen und  Bürger kaum Informationen. Die Parteien sparten diese Frage ganz aus, und auch die Presse brachte nur wenige Beiträge. Dass die Verlängerung der Legislaturperiode z. B., die nicht durch eine Erleichterung von Volksbegehren kompensiert wird, eine Beschneidung der demokratischen Mitwirkungsrechte bedeutet, war bestimmt nur einer Minderheit der Abstimmenden bewusst.

Helmuth Leichtfuß

Veranstaltungskalender 2003

Januar   
5.1.Hans-Schmidt-Gedächtnis-TurnierTTCDorfgemeinschaftshaus
11.1.Weihnachtsbaumaktion, ab 10:00FFWIn Walsdorf
11.1.Jahreshauptversammlung, 20:00FFWFeuerwehrgerätehaus
11.+12.1.Tischtennis-StadtmeisterschaftTTCDorfgemeinschaftshaus
15.1.Allparteiengespräch zur LandtagswahlBVWDorfgemeinschaftshaus
17.1.GeneralversammlungLFWEv. Gemeindehaus
18.1.JahreshauptversammlungSFVWDorfgemeinschaftshaus
18.1.JahreshauptversammlungBVWEv. Gemeindehaus
n.n.JahreshauptversammlungMGVWDorfgemeinschaftshaus
n.n.JahreshauptversammlungFCWEv. Gemeindehaus
Februar   
2.2.Landtagswahl Dorfgemeinschaftshaus
7.2.Fassenacht, OrtsvereinLFWEv. Gemeindehaus
22.2.1. KappensitzungSVW+TTCDorfgemeinschaftshaus
März   
1.3.2. KappensitzungSVW+TTCDorfgemeinschaftshaus
2.3.KinderfassenachtTTCDorfgemeinschaftshaus
5.3.Wanderung (Aschermittwoch)LFWBrunnenplatz
6.3.HeringsessenCDUDorfgemeinschaftshaus
7.3.WeltgebetstagEvKGChristuskirche
8.3.JahreshauptversammlungMVWDorfgemeinschaftshaus
14.3.JahreshauptversammlungEFCHAWalkmühle
22.3.Disco und KinderdiscoFFWDorfgemeinschaftshaus
22.3.SpezialitätenessenBVWEv. Gemeindehaus
n.n.JahreshauptversammlungSVWDorfgemeinschaftshaus
April   
5.4.OldienightEFCHADorfgemeinschaftshaus
8.4.WanderungFCWBrunnenplatz
12.4.FamilienabendFFWDorfgemeinschaftshaus
17.4.Konfirmandenvorstellung 19:00EvKGChristuskirche
20.4.Osternacht 6:00EvKGChristuskirche
27.4.Kirchenvorstandswahl 11:00EvKGEv. Gemeindehaus
Mai   
1.5.MaiwanderungMGVWBrunnenplatz
1.5.Tag der offenen TürSFVWDombacher Teich
4.5.KonfirmationEvKGChristuskirche
18.5.FrühjahrswanderungBVWBrunnenplatz
22.5.GeneralversammlungTTCDorfgemeinschaftshaus
24.+25.5.SaisonabschlussfeierEFCHAWalkmühle
25.5.KinderfestSPDSpielplatz
29.5.Gottesdienst zu HimmelfahrtEvKGGrillplatz
29.+31.5.BürgerfußballturnierSVWSportplatz
29.5.-1.6.AusflugMGVW 
Juni   
9.6.Pfingstmarkt (unter Vorbehalt)EvKGAn der Christuskirche
15.6.GassenfestBVWUntergasse
19.6.Wanderung (Fronleichnam)LVWBrunnenplatz
28.6.Gemütliches BeisammenseinLVW+OBVGrillhütte
Juli   
4.7.SommermarktMGVWKlosterplatz
6.7.Gottesdienst z. NamensgebungEvKGChristuskirche
22.7.WanderungFCWBrunnenplatz
25.7.AbendwanderungLFWBrunnenplatz
26.+27.7.FischerfestSFVWGrillplatz
August  
16.+17.8.HutturmfestFFWAm Hutturm
31.8.Wanderung und GrillenTTCGrillplatz
September   
7.9.KirchenfestEvKG+FCWChristuskirche
12.9Erntesträuße bindenLFW 
Oktober   
5.10.Familiengottesdienst zum Erntedank 10:00EvKGChristuskirche
24.-26.10.KerbMVWDorfgemeinschaftshaus
27.10.KerbeausklangFFWFeuerwehrgerätehaus
November   
1.+2.11.IVV – WanderungSVWDorfgemeinschaftshaus
8.11.JahresabschlussfeierSFVWDorfgemeinschaftshaus
11.11.MartinszugFFWBrunnenplatz
12.11.Dekorieren 20:00LFWDorfgemeinschaftshaus
13.11.Bezirksversammlung 14:00LFWDorfgemeinschaftshaus
15.11.SpanferkelessenBVWFamilie Ochs
16.11.Volkstrauertag, Kranzniederlegung / GottesdienstOBR+EvKGEhrenmal / Christuskirche
23.11.TotensonntagEvKG 
29.11.FamilienabendTTCDorfgemeinschaftshaus
Dezember   
5.12.WeihnachtsfeierEFCHAWalkmühle
6.12.WeihnachtsfeierMGVWDorfgemeinschaftshaus
7.12.Weihnachtsfeier für ältere Mitbürger 14:00OBRDorfgemeinschaftshaus
12.12.WeihnachtsfeierLFWDorfgemeinschaftshaus
13.12.WeihnachtsfeierFFWFeuerwehrgerätehaus
13.12.WeihnachtsfeierFCWDorfgemeinschaftshaus
13.12.WeihnachtsfeierMVWWalkmühle
14.12.AdventsingenMGVWKlosterplatz
19.12.WeihnachtsfeierKiGaDorfgemeinschaftshaus
20.12.WeihnachtsfeierSVWDorfgemeinschaftshaus
24.12.Gottesdienst 15:30; 17:00; 22:00EvKGChristuskirche
27.12.GeneralversammlungOGVFeuerwehrgerätehaus
31.12.Jahresabschlussgottesdienst 18:00EvKGChristuskirche
Legende  
Bürgerverein WalsdorfBVW 
Christlich Demokratische UnionCDU 
Eintracht Fan-Club HutturmadlerEFCHA 
Evangelische KirchengemeindeEvKG 
Frauenchor WalsdorfFCW 
Freiwillige Feuerwehr WalsdorfFFW 
Kindergarten “Villa Kunterbunt“KiGa 
Landfrauen WalsdorfLFW 
Männergesangsverein WalsdorfMGVW 
Musikverein WalsdorfMVW 
OrtsbauernverbandOBV 
OrtsbeiratOBR 
Sozialdemokratische Partei DeutschlandSPD 
Sportfischerverein WalsdorfSFVW 
Sportverein WalsdorfSVW 
TischtennisclubTTC 

Redaktion:

Monika Kiesau, Helmuth Leichtfuß, Manfred Wetzel