Starke Gemeinschaft – Starke Frauen
Luise Scheid war knapp 25 Jahre alt, als sie den Bauern und Metzger Hermann Jeckel 1913 heiratete.
Sie gebar ihm 7 Kinder innerhalb 10 Jahren. Zwei Mädchen starben bereits im Kleinkindalter, der Ehemann Hermann starb überraschend am 3. August 1925 im Alter von nur 41 Jahren. Das jüngste Kind, Werner Jeckel, erblickte erst am 9. September 1925 das Licht der Welt und lernte seinen Vater somit nie kennen. Mit 37 Jahren war Luise Witwe und musste für ihre 5 Kinder alleine sorgen.
Luises Schwiegereltern waren zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben und von den 12 Geschwistern ihres Mannes hatte nur eine Schwester überlebt.
Luise war die Älteste von 6 Schwestern, ihre Schwester Emilie starb 1914 im Alter von 20 Jahren. Zwei ihrer Schwestern waren verheiratet, eine lebte noch bei ihren Eltern.
Die Eltern und Geschwister von Luise versuchten zu helfen, wo es nur ging, jedoch verstarb Luises Vater auch schon ein Jahr später (1926).
Um über die Runden zu kommen, mussten die drei ältesten Mädchen und später auch die 2 Jungen von frühester Kindheit an mithelfen; ob im Haushalt, auf dem Hof, bei der Ernte oder auch bei Verwandten und Nachbarn.
Der ältere Sohn wurde schließlich zu Luises kinderloser Schwester gegeben. Das hatte für beide Familien positive Seiten.
Richard war gut versorgt bei der Familie seiner kinderlos gebliebenen Tante und konnte deren Hof übernehmen; Werner übernahm den elterlichen Hof und die 3 Schwestern heirateten und zogen zu ihren Männern.
Es mangelte an allem, doch man kam irgendwie über die Runden. Die Familie war Selbstversorger, lebte von allem, was angebaut werden konnte und von dem Vieh, vor allem Hühner und Schweine. Soziale Unterstützung gab es von Seiten der Gemeinde nur für das Notwendigste, z. B. wöchentliche Brotrationen, Zuschüsse für Schuhe oder Kleidung anlässlich der Konfirmation. Hierfür nahm man Mittel aus dem Livingston Fonds. Sozialhilfe wie wir sie heute kennen, gab es zu dieser Zeit nicht. Die Gemeinden waren zuständig für ihre Einwohner.
Trotz Platzmangel wurde ein Zimmer untervermietet, trotz Geldmangel wurde das Haus renoviert, ein neues Treppenhaus eingebaut. Mit Hilfe der Familie, hilfsbereiten Nachbarn und Freunden stemmte man diese Herausforderungen.
Luise Scheids Schicksal, das ich von Werner Jeckel erzählt bekommen habe, war sicher nur eines von vielen im Dorf.
Meine Uroma hatte ein ähnliches Schicksal:
Henriette Lehmann hatte 1897 ihren Schwager Wilhelm Heß geheiratet, nachdem ihre Schwester Luise drei Jahre zuvor verstorben war und ihren Mann Wilhelm mit 3 kleinen Kindern hinterlassen hatte. Henriette hatte sich nach dem Tod der Schwester um die Kinder, den Garten und den Hof gekümmert, damit Wilhelm die Felder bewirtschaften konnte.
Henriette gebar ihrem Mann noch 2 weitere Kinder, doch als diese 20 bzw. 7 Monate alt waren, verstarb Wilhelm Heß plötzlich und Henriette stand im Alter von 32 Jahren mit 5 kleinen Kindern alleine da. Doch mit Hilfe ihres Schwiegervaters, ihren Eltern und Brüdern konnte auch Henriette ihre Familie durchbringen.
Auch hier wurden die 2 ältesten Söhne an die kinderlos verheiratete Tante in Dauborn gegeben, um dort in der Bäckerei, Gaststube und Landwirtschaft zu helfen und um ein Auskommen zu haben. Der Großvater begleitete die beiden, damit die Eingewöhnung etwas leichter fiel. Die große Schwester Emma kümmerte sich um ihre beiden kleinen Brüder Otto und Hermann und war der Mutter eine große Hilfe in Haushalt sowie der Landwirtschaft.
Wenn man sich heute anhand des Ortssippenbuchs die Lebensläufe einiger Personen ansieht, wundert man sich schon, dass diese Menschen nicht verzweifelten. Durch die Familie und die Hilfsbereitschaft innerhalb der Gemeinde kam ihnen Unterstützung zu. Der Überlebenswille war da und mit Hilfe kleiner Gaben von Familie, Nachbarn und Freunden kam man über die Runden. Man war mit wenig zufrieden, war genügsam, fleißig und hilfsbereit. Durch die harte Arbeit waren die Menschen abends müde und hatte selten Zeit zum Grübeln, durch die harten Kriegsjahre war man Entbehrung und Leid gewohnt.
Dazu fällt mir ein weiser Spruch ein:
„Das Leben kann nur in der Schau nach rückwärts verstanden, aber nur in der Schau nach vorwärts gelebt werden.“
(Sören Kierkegaard)
Andrea Schaus
Vogelstimmenwanderung 2017
Der Nieselregen störte weder die Wanderfreunde des Bürgervereins noch hemmte er die Singlaune der Vögel.
Die diesjährige Wanderung startete am Sonntag, den 7.5.2017 am Brunnen und in 2 ½ Stunden umrundeten wir das Dorf.
Unterwegs begegnete uns eine Vielzahl von Vögeln: kühne Mauersegler, die in den Außenritzen des Hutturms ihre Brut haben, „schimpfende“ Elstern und ein Elsternnest, Baumläufer (welche man aufgrund ihrer guten Tarnung nur sieht, wenn sie am Baumstamm entlang laufen), sangesfreudige Mönchsgrasmücken, fleißige Kohlmeisen und den Zilpzalp (er singt auch „zilp zalp“), Grünspechte (sie schienen sich über uns lustig zu machen mit ihrem „hahaha“), Stare, die schon ihre Brut fütterten, Mehlschwalben, Turmfalken, Rabenkrähen und 2 Nester derselben, Wacholderdrosseln, Dorngrasmücken, Feldlerchen, Graureiher, Ringeltauben und eine Turteltaube (eine Rarität hier!), Rotmilan, Buchfink (der häufigste Vogel Deutschlands) und Spatzen.
Sarah Lehmann, Biologin und Ökologin sowie Vogelschutzbeauftragte für Walsdorf, erklärte uns die Unterschiede zwischen Mauerseglern und Schwalben bzw. zwischen Rauch- und Mehlschwalben, demonstrierte uns die verschiedenen Gesänge der Sing-vögel und konnte uns Bilder der Sänger zeigen, welche sich manchmal im Grün der Bäume versteckt hielten.
Die Artenvielfalt ist groß im und ums Dorf und auch der mancherorts dramatische Rückgang von Schwalben trifft auf Walsdorf glücklicherweise nicht zu. 2016 wurden 260 Schwalben gezählt.
Nicht zu übersehen war der rücksichtslose Rückschnitt der Hecken in der ganzen Walsdorfer und Idsteiner Gemarkung; der NABU hat bereits bei der Idsteiner Verwaltung Beschwerde eingereicht. Ein Privatmann müsste mit einer Anzeige rechnen, wenn er dermaßen radikal seine Hecken zurückgeschnitten hätte. Zudem ist es verwunderlich, dass Gelder locker gemacht werden sollen für neue Heckenanpflanzungen – die bestehenden Hecken aber jedes Jahr so grob zurückgeschnitten werden. Der verschlammte und verschlickte Knallbach – gleiches gilt für den Emsbach – war der letzte Stop.
Durch die Schlickschicht finden Wassertiere kaum Nahrung und Fische sind in der Walsdorfer Gemarkung kaum anzutreffen.
Andrea Schaus
Eisenluppe und Schlacke in Walsdorf gefunden
Rostige Brocken bezeugen mittelalterliche Eisenverhüttung außerhalb der Dorfmauern – (oder zumindest Versuche derselben!)
Die Eisenverhüttung im Mittelalter war harte Knochenarbeit und wurde wegen der starken Rauchentwicklung nur außerhalb der Siedlungen betrieben.
Als ich vor einigen Jahren in einem Haufen Bauschutt am Damm einen großen, ca. 8cm rostigen Brocken fand, hätte ich nie damit gerechnet, ein Stück Walsdorfer Geschichte entdeckt zu haben.
Erst als ich vor kurzem mit meinen gesammelten Fund-stücken bei einem Geologen war, stellte sich heraus, dass es sich um Eisenluppe und Schlacke aus dem 16. Jahrhundert handelt.
Diese wurde in Rennöfen gewonnen und zur Weiterverarbeitung an Handwerker und Schmiede verkauft.
Man lernt einfach nie aus, halten Sie die Augen offen!
Samira Kleinert (Bild und Text)
Neue Alte Rezepte
Quarktorte Tante Friedel
Streusel:
250 g Mehl
125 g Zucker Das mit Backpulver gemischte Mehl
1 Eigelb in eine Schüssel geben, Zucker, Saft,
Saft einer Zitrone Eigelb und die in Scheiben geschnittene
125 g Butter Butter dazu. Alles gut zu Streusel
½ P. Backpulver verarbeiten!
1 P. Vanillinzucker
Quarkfüllung:
125 g Butter Zucker, Butter, Eigelb und Gries in
250 g Zucker einer Schüssel gut verrühren, dann den
1 Essl. Gries Quark zugeben, zuletzt den Eischnee
5 Eier (trennen! Eischnee herstellen) unterheben.
abgeriebene Zitronenschale
750 g Quark
1 P. Vanillinzucker
Die Hälfte der Streusel auf einen gut gefetteten Boden geben, dann die Quarkmasse und zuletzt die übrigen Streusel. Backzeit 60-70 Min. (gute Mittelhitze)
Guten Appetit!
Marion Schmerling
Kartoffelbrühe
Früher gab es an Samstagen in allen Haushalten Kartoffelbrühe!
1 Zwiebel klein schneiden, in Fett anbraten, mit Wasser auffüllen.
Klein geschnittene Kartoffelscheiben hinzufügen.
2 Lorbeerblätter und Salz dazu, garen lassen.
Danach klein stampfen und geräucherte Bratwurst, die man mit einem Zahnstocher einsticht,
20 Minuten darin erwärmen.
Kartoffelgemüse
1 Zwiebel klein schneiden, in Fett anbraten, mit Wasser oder Fleischbrühe auffüllen.
Klein geschnittene Kartoffelscheiben hinzufügen.
2 Lorbeerblätter und Salz dazu geben, evtl. etwas Klare Brühe dazugeben.
Gar kochen lassen, mit Mehl binden und Petersilie drüber streuen.
Dazu gab es gebackene Eier, Leberwurst oder dergleichen.
Anneliese Schuber
Reisauflauf
Dienstags und freitags gab es kein Fleisch sondern nur Süßspeisen!
Aus 1 l Milch, 300g Reis und 100 g Zucker einen Reisbrei kochen.
Sobald er gar ist, 2 – 3 Eigelb unterrühren, mit einem Glas entsteinten Süßkirschen
mischen und in eine ofenfeste Auflaufform geben.
2 – 3 Eiweiß mit etwas Zucker steif schlagen und über die Masse geben.
Im Backofen überbacken.
Griesklöße
1 l Milch mit etwas Salz zum Kochen bringen
350g Gries einrieseln lassen und auf der abgeschalteten Herdplatte zu einem Kloß
abbrennen lassen.
2 – 3 Eier nacheinander hinzufügen.
Klöße oder Plätzchen formen und in Paniermehl wenden. In einer Pfanne mit heißem Fett leicht von
allen Seiten anbraten. Dazu gab es Vanillesoße oder
Weinschaumsoße:
1 Ei
50g Zucker
Saft einer ½ Zitrone alle Zutaten miteinander vermischen,
¼ einer abgeriebenen Zitronenschale in einem Gefäß im Wasserbad so lange
1/8 l Weißwein oder Apfelwein schaumig rühren, bis aus der Masse
1 Messerspitze Gustin Blasen aufsteigen.
Anneliese Schuber
Trinkwasser Qualität Walsdorf 2017
EG-Höchst-Grenzwert
Härte °dH 10,6 (= mittelhart)
pH Wert 7,75 6,5 – 9,5
Leitfähigkeit 347 µS/cm 2500 µS/cm
Fluorid < 0,2 mg/L 1,5 mg/L
Chlorid 21 mg/L 250 mg/L
Nitrat 5,2 mg/L 50 mg/L
Nitrit < 0,02 mg/L 0,5 mg/L
Sulfat 40 mg/L 250 mg/L
Arsen < 0,001 mg/L 0,01 mg/L
Eisen 0,02 mg/L 0,2 mg/L
Mangan < 0,005 mg/L 0,025 mg/L
Natrium 11,5 mg/L 200 mg/L
Calcium 51,9 mg/L – mg/L
Kalium 1,2 mg/L – mg/L
Magnesium 14,4 mg/L – mg/L
Weitere Parameter wurden untersucht und konnten die obige hervorragende
Qualitätsbeurteilung bestätigen.
Wir können weiter auf unser Lebensmittel Nr. 1 vertrauen.
Quelle: amtl. Hinweise der Stadt Idstein aus der Idsteiner Zeitung (Mai 2017)
Wer erinnert sich noch?
Für den Hessentagsfestzug 2002 wurde von Bruno Schuber und Heinz Fritz ein Modell unserer Christuskirche gebaut.
Soll dieses schöne Modell in irgendeiner Scheune vergammeln?
Wir meinen NEIN!
Eine Möglichkeit wäre, das Modell wetterfest zu imprägnieren und an einem geeigneten Platz, ähnlich wie in Dauborn, (s. Bild unten), aufzustellen.
Eine Möglichkeit wäre z.B. an dem Weg zum Friedhof in der Nähe der Hinweistafel zum “Dollen Dorf“, damit jeder der von der B 8 kommt gleich sieht, dass Walsdorf neben anderen Sehenswürdigkeiten über eine sehr schöne 350jährige Kirche verfügt.
Arnold Werner
Anmerkung der Redaktion:
Ein entsprechender Antrag ging im Juni 2017 an die Stadt Idstein zur Debatte im Magistrat. Eine Antwort steht noch aus!
Bundestagswahl 2017 (Idst. Zeitung und online) | ||||||||||
Walsdorf | Wahl- berechtigte | Wahl-beteiligung | CDU | SPD | Grüne | Linke | AfD | FDP | sonst. | |
Erst St. | 2017 | 1115 | 61,3% | 36,8% | 26,6% | 7,5% | 8,3% | 9,6% | 8,4% | 2,7% |
Zweit St. | 2017 | 1115 | 61,3% | 31,4% | 22,0% | 8,8% | 7,7% | 12,2% | 13,0% | 0,9% |
+ 286 Briefwahl Anforderungen, die hier nicht korrekt zuzuordnen sind | ||||||||||
Zweit St. | 2013 | 1106 | 63,8% | 44,4% | 28,5% | 8,5% | 3,2% | 4,8% | 5,8% | 4,8% |
Idstein | Wahl- berechtigte | Wahl-beteiligung | CDU | SPD | Grüne | Linke | AfD | FDP | sonst. | |
Erst St. | 2017 | 18054 | 81,1% | 39,5% | 25,6% | 9,6% | 6,1% | 7,9% | 9,0% | 2,2% |
Zweit St. | 2017 | 18054 | 81,1% | 32,4% | 20,0% | 10,8% | 7,3% | 9,7% | 15,6% | 4,3% |
Zweit St. | 2013 | 17459 | 78,0% | 43,6% | 24,7% | 11,0% | 4,3% | 5,3% | 7,1% | 4,0% |
RTK | Wahl- berechtigte | Wahl-beteiligung | CDU | SPD | Grüne | Linke | AfD | FDP | sonst. | |
Erst St. | 2017 | 220341 | 78,8% | 41,8% | 25,4% | 7,0% | 5,5% | 10,2% | 7,6% | 2,6% |
Zweit St. | 2017 | 220341 | 78,8% | 34,6% | 20,7% | 8,9% | 6,5% | 11,9% | 13,2% | 4,2% |
Zweit St. | 2013 | 220668 | 75,1% | 45,5% | 25,1% | 8,6% | 4,5% | 5,8% | 6,3% | 4,2% |
Hessen | Wahl- berechtigte | Wahl-beteiligung | CDU | SPD | Grüne | Linke | AfD | FDP | sonst. | |
Erst St. | 2017 | 4409241 | 77,0% | 35,4% | 29,2% | 8,1% | 6,6% | 11,2% | 7,6% | 2,4% |
Zweit St. | 2017 | 4409241 | 77,0% | 30,9% | 23,5% | 9,7% | 8,1% | 11,9% | 11,6% | 4,4% |
Zweit St. | 2013 | 4413332 | 73,2% | 39,2% | 28,8% | 9,9% | 6,0% | 5,6% | 5,6% | 4,9% |
BRD | Wahl- berechtigte | Wahl-beteiligung | CDU | SPD | Grüne | Linke | AfD | FDP | sonst. | |
Erst St. | 2017 | 61675529 | 76,2% | 37,2% | 24,6% | 8,0% | 8,6% | 11,5% | 7,0% | 3,1% |
Zweit St. | 2017 | 61675529 | 76,2% | 33,0% | 20,5% | 8,9% | 9,2% | 12,6% | 10,7% | 5,0% |
Zweit St. | 2013 | 61946900 | 71,5% | 41,5% | 25,7% | 8,4% | 8,6% | 4,8% | 4,8% | 10,9% |
Vergleichende Betrachtung der 2. Stimmen in den Walsdorfer Ergebnissen der letzten Bundestagswahlen | ||||||
2002 | 2005 | 2009 | 2013 | 2017 | ||
Wahlberechtigte | 1129 | 1145 | 1143 | 1106 | 1115 | |
Beteiligung | 70,6% | 71,8% | 69,0% | 63,8% | 61,3% | |
Jeweils ohne Berücksichtigung der Briefwahlen | ||||||
2. Stimmenanteil. | ||||||
CDU | 37,5% | 35,7% | 35,6% | 44,4% | 31,4% | |
SPD | 40,5% | 35,4% | 25,4% | 28,5% | 22,0% | |
Grüne | 11,3% | 9,2% | 9,8% | 8,5% | 8,8% | |
FDP | 7,3% | 13,0% | 17,0% | 5,8% | 13,0% | |
Linke | 0,6% | 3,4% | 7,4% | 3,2% | 7,7% | |
AfD | – | – | – | 4,8% | 12,2% | |
Sonstige | 2,7% | 3,3% | 4,8% | 4,8% | 0,9% |
Der bundesweite Trend ist auch an den Walsdorfer Ergebnissen abzulesen: während die Regierungs-Parteien der großen Koalition massive Verluste hinnehmen mussten, konnte sich die FDP und vor allem auch die AfD wesentlich verbessern und erreichten 2stellige Ergebnisse.
Auch die Linke konnte ihr Ergebnis gegenüber 2013 verdoppeln und blieb zusammen mit dem +/- konstanten Ergebnis der Grünen unter der 10% Marke.
Bedauerlicherweise lassen sich die Briefwahlen nicht den Walsdorfer Ergebnissen zuordnen.
Dies ist umso bedauerlicher, da der Briefwahlanteil in den letzten Jahren stetig zunimmt. Bei 1115 Wahlberechtigten wurden 286 Briefwahlunterlagen (d.h. 25%) in Walsdorf angefordert. Es bleibt aber offen, wie viele Briefe tatsächlich ihren Weg zur Abstimmung gefunden haben und vor allem mit welchem Ergebnis.
Die Briefwahl-Gesamtergebnisse in Idstein – in denen die Walsdorfer Briefwahlen mit eingegangen sind – zeigen bei 4752 abgegebenen gültigen Beteiligungen folgende Einzelergebnisse
[ +/- Abweichung gegenüber dem Idsteiner Gesamtergebnis]
CDU 35,7% [ + 3,3% ],
SPD 18,8% [ – 1,2% ],
Grüne 10,2% [ – 0,6% ],
Linke 6,5% [ – 0,8% ],
AfD 8,2% [ – 1,5% ],
FDP 16,0% [ + 0,4% ] und 1,3% [ + 0,4% ] für Sonstige.
Manfred Wetzel
Feldpostbrief – Ein Gruß aus Frankreich
Feldpostbrief vom 26.11.42 von Soldat Gerhard Steiger (Jahrgang 1924) an seine Nachbarn, Familie Karl Müller, Metzger (Untergasse 28)
„Liebe Familie!
Ihr werdet sehr erstaunt sein von eurem Nachbarn Post zu erhalten. Wir sind jetzt schon 6 Wochen Soldat, bin aber nicht dazu gekommen, euch einen Brief zu schreiben.
Wir haben jetzt gerade Fliegeralarm und meine Eltern haben mir zwei Kerzen geschickt. So sitzen wir nun beim Kerzenlicht und schreiben einen Brief.
Nun wie geht es euch. Hoffentlich seid ihr noch gesund und munter. Mir geht es bis jetzt auch noch sehr gut. Wir habens hier schon ganz schön kalt und es ist gar nicht so angenehm, wenn man morgens in aller Frühe mit der Turnhose in den Waschraum laufen muß. Aber uns macht das nichts aus.
Hier in Frankreich ist ja überhaupt nichts mehr los. Kaufen kann man überhaupt nichts, denn es geht ja alles auf Karten.
Nun ihr Lieben jetzt naht bald das liebe Weihnachtsfest. Wer hätte das voriges Jahr gedacht, daß wir dieses Jahr fern der Heimat sein werden.
Aber es ist nun einmal Krieg und wir haben das Schicksal so früh und so jung in der deutschen Wehrmacht zu sein.
Aber ihr müßt entschuldigen daß ich erst jetzt schreibe, denn wir haben nur sehr wenig Zeit. Seid nun für heute nochmals gegrüßt
Von Eurem Nachbar
Gerhard
Auf ein frohes Weihnachtsfest die besten Glückwünsche.
Auf Wiedersehen!“
Stromverbrauch in Walsdorf anno 1912/1913/1914
Bei der Entkernung des ehemaligen Hauses der Familie Hofmann in der Untergasse, kam ein Notizbuch zu Tage, dass den Verbrauch an Strom in den Jahren 1912-1914 enthielt. Feuchtigkeit und Staub hat dem Büchlein extrem zugesetzt aber dennoch gab es Aufschluss über den Stromverbrauch Anfang des 20. Jahrhunderts in Walsdorf.
Vielen Dank für die Übergabe des Büchleins in unser Gemeindearchiv!!
1907 hatte der Besitzer der Walkmühle, Adolf Hofmann, die Konzession zum Betrieb einer Licht- und Kraftanlage von der Gemeinde erhalten und versorgte die Bürger mit mindestens 8 Stunden 110 Volt Gleichstrom für Licht; Kraftstrom gab es nur für bestimmte Stunden im Monat, die vorher bekannt gegeben wurden.
1908 gab es erst 10 Anschlüsse, 1910 kam die Schule dazu, 1914 ca. 20 Anschlüsse (die Zählernummern tauchen in den letzten Seiten nicht mehr auf!).
Der Preis pro kWh betrug anfangs 50 Pfennig, später 40 Pfennig, für Kraftstrom 35 Pfennig.
Der Verbrauch wurde monatlich abgelesen und auch monatlich in bar abkassiert.
Hier einige Verbrauchsmengen aus den Jahren 1912/1913/1914:
Kunde | Stromverbrauch |
Adolf Schauß, Zähler Nr. 1 (Beruf: Schuhmacher und Wirt) | 317 kWh (1912) |
August Heinelt, Zähler Nr. 3 (Beruf: Metzger) | 73 kWh (1912) |
W. Roth, Zähler Nr. 8 (Beruf: Bauer) | 196 kWh (1913) |
W. Heilhecker, Zähler Nr. 11 (Beruf: Bauer) | 105 kWh (1913) |
Gustav Volkmar, Zähler Nr. 14 (Beruf: Bauer) | 167 kWh (1913) |
Christian Eul, Zähler Nr. 15 (Beruf: Bäcker) | 164 kWh (1913) |
Gemeinde Walsdorf, Schule und Straßen zusammen(1914 wurde die elektr. Straßenbeleuchtung installiert) | 160 kWh (1914) |
Julius Stritter (Beruf: Bauer) | 32 kWh (1914) |
Ludwig Gros, 220V (Beruf: Bauer und Gastwirt) | 243 kWh (1914) |
Karl Stubig (Beruf: Schmied und Gastwirt) | 121 kWh (1914) |
Man muss natürlich berücksichtigen, dass in den Haushalten keinerlei elektrischen Geräte vorhanden waren und der Strom vorwiegend von Handwerkern und Landwirten genutzt wurde, um Maschinen elektrisch anzutreiben.
Foto: Sandra Jochmann; Text: Andrea Schaus
Veranstaltungstermine 2018 in Idstein-Walsdorf
Termin | Veranstaltungen 2018 | Verein | Örtlichkeit |
Januar | |||
7. | Hans-Schmidt-Gedächtnis-Turnier | TTC | Richard-Scheid-Halle |
13. | Weihnachtsbaumaktion Jugendfw. ab 10 Uhr | FFW | Walsdorf |
13.+ 14. | Stadtmeisterschaften Tischtennis | TTC | Richard-Scheid-Halle |
14. | Winterwanderung – 11 Uhr | SVW | Vereinsheim/Sportplatz |
19. | Neujahrsempfang | SPD | |
20. | Kartenvorverkauf Kappensitzung ab 14 Uhr | SVW+TTC | Richard-Scheid-Halle |
26. | Generalversammlung – 20 Uhr | LFW | Ev. Gemeindehaus |
27. | Jahreshauptversammlung – 20 Uhr | FFW | Feuerwehrgerätehaus |
28. | Politik um 11 | CDU | Richard-Scheid-Halle |
28. | Generalprobe Kappensitzungen | TTC+SVW | Richard-Scheid-Halle |
Februar | |||
3. | Kinderfastnacht – 15.11 Uhr | SVW | Richard-Scheid-Halle |
4. | 1. Kappensitzung/Kreppelkaffee – 15.11 Uhr | TTC+SVW | Richard-Scheid-Halle |
10. | 2. Kappensitzung – 19.11 Uhr | SVW+TTC | Richard-Scheid-Halle |
14. | Aschermittwoch Wanderung – 15 Uhr | LFW | Dorfbrunnen |
15. | Heringsessen | CDU | Richard-Scheid-Halle |
16. | Jahreshauptversammlung | BVW | Ev. Gemeindehaus |
25. | Politik um 11 | CDU | Richard-Scheid-Halle |
26. | Generalversammlung | MVW | Vereinsraum RSH/DGH |
März | |||
16. | Schmücken des Osterbrunnens, ab 14 Uhr | LFW | Dorfbrunnen |
25. | Politik um 11 | CDU | Richard-Scheid-Halle |
31. | Osterfeuer, ab 17 Uhr | EFC HA | Grillplatz |
April | |||
1. | Ostergottesdienst mit Frühstück – 6 Uhr | Ev KG | Christuskirche |
13. | Vortrag – 20 Uhr | LFW | Ev. Gemeindehaus |
22. | Konzert | MGV | Richard-Scheid-Halle |
29. | Konfirmationsgottesdienst | Ev. KG | Christuskirche |
29. | Politik um 11 | CDU | Richard-Scheid-Halle |
Mai | |||
6. | Frühjahrswanderung | BVW | Dorfbrunnen |
10. | Himmelfahrtsgottesdienst – 11 Uhr | EV KG | Grillplatz |
24. | Generalversammlung | TTC | Bauernstube |
27. | Politik um 11 | CDU | Richard-Scheid-Halle |
31. | Wanderung Fronleichnam | LFW | Dorfbrunnen |
31. | 2. Sportfest | SVW | Sportplatz |
Juni | |||
10. | Dämmerschoppen | MVW | Richard-Scheid-Halle |
17. | Konzert | MGV | Richard-Scheid-Halle |
23. | Gemütliches Beisammensein ab 19 Uhr | LFW/OBV | Junkerhof/Fam.Schwarz |
24. | Politik um 11 | CDU | Richard-Scheid-Halle |
Juli | |||
1. | Kirchenfest ab 14:00 Uhr | Ev KG + FCW | Christuskirche |
13. | Abendwanderung, – 19 Uhr | LFW | Dorfbrunnen |
28./ 29. | 36. Fischerfest Sa 19 Uhr, So 10 Uhr | SFVW | Grillplatz |
29. | Politik um 11 | CDU | Grillplatz |
August | |||
2.- 4. | Kinderbibeltage | Ev KG | Ev. Gemeindehaus |
5. | Abschl. Gottesdienst Kinderbibeltage und Einschulungsgottesdienst, 14 Uhr | Ev KG | Christuskirche |
12. | Kinder- und Familienfest ab 14 Uhr | SPD | Kinderspielplatz |
18./ 19. | Hutturmfest | FFW | Platz am Hutturm |
26. | Politik um 11 | CDU | Richard-Scheid-Halle |
September | |||
3. | Terminabstimmung für 2019 | Ortsvereine | Feuerwehrgerätehaus |
09. | Tag des offenen Denkmals | ||
21. | Erntesträußchen binden ab 17 Uhr | LFW | Fam. Reininger |
30. | Politik um 11 | CDU | Richard-Scheid-Halle |
Oktober | |||
3. | Flohmarkt | SVW | Richard-Scheid-Halle |
7. | Erntedank Gottesdienst | Ev KG | Christuskirche |
27./28. | Kerb | MVW + MGV | Richard-Scheid-Halle |
28. | Politik um 11 | CDU | Richard-Scheid-Halle |
November | |||
2. | Versammlung 20 Uhr | LFW | Ev. Gemeindehaus. |
7. | Dekorieren DGH ab 19 Uhr | LFW | Richard-Scheid-Halle |
8. | Fachtagung Nassauer Land ab 14 Uhr des Landfrauen-Bezirksvereins-Untertaunus | LFW | Richard-Scheid-Halle |
10. | Martinsumzug, ab 18 Uhr | FFW | Christuskirche + Feuerwehrgerätehaus |
11. | Konzert | MGV | Richard-Scheid-Halle |
17. | Spanferkelessen | BVW | Ev. Gemeindehaus |
18. | Volkstrauertag – 9 Uhr | OBR | Ehrenmal am Friedhof |
25. | Politik um 11 | CDU | Richard-Scheid-Halle |
27. | Brunnen weihnachtlich dekorieren ab 16 Uhr anschl. Adventskranz binden für die Kirche | LFW | Dorfbrunnen |
Dezember | |||
2. | Walsdorfer Weihnachtsmarkt , 16 Uhr | FCW | Ev. Gemeindehaus |
z.Z. ??? | Fahrt zu einem Weihnachtsmarkt | LFW | Dorfbrunnen |
7. | Weihnachtsfeier | EFC HA | Walkmühle |
8. | Weihnachtsfeier | MGV | Richard-Scheid-Halle |
9. | Weihnachtsfeier für unsere älteren Mitbürger, ab 14 Uhr | OBR | Richard Scheid Halle |
15. | Weihnachtsfeier | LFW | Walkmühle |
15. | Weihnachtsfeier | MVW | Bauernstube |
24. | Heiligabend Gottesdienst, 16 und 22 Uhr | Ev KG | Christuskirche |
28. | Jahreshauptversammlung | OBV | Feuerwehrgerätehaus |
30. | Politik um 11 | CDU | Richard-Scheid-Halle |
31. | Jahresabschlussgottesdienst, 18 Uhr | Ev KG | Christuskirche |
Eine Bitte an alle Vereine: Veranstaltungen rechtzeitig absagen bei allen Beteiligten
und auch am Veranstaltungsort z.B. Richard-Scheid-Halle …!!!
Legende:
BVW Bürgerverein Walsdorf MVW Musikverein Walsdorf
CDU Christlich Demokratische Union OBV Ortsbauernverband
EFC HA Eintracht Fan-Club Hutturmadler OBR Ortsbeirat
EV KG evangelische Kirchengemeinde SFVW Sportfischerverein
FFW Freiwillige Feuerwehr SVW Sportverein
FCW Frauenchor Walsdorf SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands
LFW Landfrauen Walsdorf TTC Tischtennisclub
MGV Männergesangverein Germania
Übungsstunden / regelmäßige Veranstaltungen:
MGV freitags 19:30 – 22 Uhr Männerchor
FCW dienstags 20 Uhr
MVW montags 19:30 Uhr, donnerstags 10 – 12:30 Uhr musikalische Früherziehung
TTC montags 17:30 – 19:30 Nachwuchs
dienstags 20 Uhr Erwachsene
donnerstags 17:30 Uhr Nachwuchs, 20 Uhr Erwachsene
SVW Übungsstunden Kinder:
dienstags 17 – 18 Uhr Kinder 6-8 Jahre
mittwochs 10 – 11 Uhr Pamperszwerge (1-3 Jahre)
15 – 16 Uhr Kinder 3-5 Jahre, 16 – 19 Uhr Tanzgruppen
Übungsstunden Erwachsene:
montags 18 – 19 Uhr Aroha Gruppe
mittwochs 19 – 21 Uhr Damen Aerobic
BVW nur nach Ankündigung in der Zeitung und auf walsdorf-taunus.de am 2. Montag im Monat,
Stammtisch (ehem. aktueller Arbeitskreis) / Walkmühle
FFW siehe Aushang Schaukasten am Fw.-Gerätehaus
Jugend- + Kinderfeuerwehr zweimal mtl. freitags, Info bei P. Heinelt und Ralf-Peter Preußer
EV KG jeden Sonntag 9:30 Uhr Gottesdienst, letzten Sonntag im Monat 18 Uhr
Jungschar donnerstags alle 14 Tage 15:30 – 17 Uhr – Projekte werden angekündigt
Gospelchor donnerstags 20 Uhr, ev. Gemeindehaus
Ruheständler Mittwochscafe 60+ alle 14 Tage, 14:30 Uhr (im Sommer Pause)