Bürgerbrief 105: Oktober 2017

Starke Gemeinschaft – Starke Frauen

Luise Scheid war knapp 25 Jahre alt, als sie den Bauern und Metzger Hermann Jeckel 1913 heiratete. 

Sie gebar ihm 7 Kinder innerhalb 10 Jahren. Zwei Mädchen starben bereits im Kleinkindalter, der Ehemann Hermann starb überraschend am 3. August 1925 im Alter von nur 41 Jahren. Das jüngste Kind, Werner Jeckel, erblickte erst am 9. September 1925 das Licht der Welt und lernte seinen Vater somit nie kennen. Mit 37 Jahren war Luise Witwe und musste für ihre 5 Kinder alleine sorgen.

Luises Schwiegereltern waren zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben und von den 12 Geschwistern ihres Mannes hatte nur eine Schwester überlebt. 

Luise war die Älteste von 6 Schwestern, ihre Schwester Emilie starb 1914 im Alter von 20 Jahren. Zwei ihrer Schwestern waren verheiratet, eine lebte noch bei ihren Eltern.

Die Eltern und Geschwister von Luise versuchten zu helfen, wo es nur ging, jedoch verstarb Luises Vater auch schon ein Jahr später (1926).

Um über die Runden zu kommen, mussten die drei ältesten Mädchen und später auch die 2 Jungen von frühester Kindheit an mithelfen; ob im Haushalt, auf dem Hof, bei der Ernte oder auch bei Verwandten und Nachbarn.

Der ältere Sohn wurde schließlich zu Luises kinderloser Schwester gegeben. Das hatte für beide Familien positive Seiten.

Richard war gut versorgt bei der Familie seiner kinderlos gebliebenen Tante und konnte deren Hof übernehmen; Werner übernahm den elterlichen Hof und die 3 Schwestern heirateten und zogen zu ihren Männern. 

Es mangelte an allem, doch man kam irgendwie über die Runden. Die Familie war Selbstversorger, lebte von allem, was angebaut werden konnte und von dem Vieh, vor allem Hühner und Schweine. Soziale Unterstützung gab es von Seiten der Gemeinde nur für das Notwendigste, z. B. wöchentliche Brotrationen, Zuschüsse für Schuhe oder Kleidung anlässlich der Konfirmation. Hierfür nahm man Mittel aus dem Livingston Fonds. Sozialhilfe wie wir sie heute kennen, gab es zu dieser Zeit nicht. Die Gemeinden waren zuständig für ihre Einwohner.

Trotz Platzmangel wurde ein Zimmer untervermietet, trotz Geldmangel wurde das Haus renoviert, ein neues Treppenhaus eingebaut. Mit Hilfe der Familie, hilfsbereiten Nachbarn und Freunden stemmte man diese Herausforderungen.

Luise Scheids Schicksal, das ich von Werner Jeckel erzählt bekommen habe, war sicher nur eines von vielen im Dorf.

Meine Uroma hatte ein ähnliches Schicksal:

Henriette Lehmann hatte 1897 ihren Schwager Wilhelm Heß geheiratet, nachdem ihre Schwester Luise drei Jahre zuvor verstorben war und ihren Mann Wilhelm mit 3 kleinen Kindern hinterlassen hatte. Henriette hatte sich nach dem Tod der Schwester um die Kinder, den Garten und den Hof gekümmert, damit Wilhelm die Felder bewirtschaften konnte. 

Henriette gebar ihrem Mann noch 2 weitere Kinder, doch als diese 20 bzw. 7 Monate alt waren, verstarb Wilhelm Heß plötzlich und Henriette stand im Alter von 32 Jahren mit 5 kleinen Kindern alleine da. Doch mit Hilfe ihres Schwiegervaters, ihren Eltern und Brüdern konnte auch Henriette ihre Familie durchbringen.

Auch hier wurden die 2 ältesten Söhne an die kinderlos verheiratete Tante in Dauborn gegeben, um dort in der Bäckerei, Gaststube und Landwirtschaft zu helfen und um ein Auskommen zu haben. Der Großvater begleitete die beiden, damit die Eingewöhnung etwas leichter fiel. Die große Schwester Emma kümmerte sich um ihre beiden kleinen Brüder Otto und Hermann und war der Mutter eine große Hilfe in Haushalt sowie der Landwirtschaft.

Wenn man sich heute anhand des Ortssippenbuchs die Lebensläufe einiger Personen ansieht, wundert man sich schon, dass diese Menschen nicht verzweifelten. Durch die Familie und die Hilfsbereitschaft innerhalb der Gemeinde kam ihnen Unterstützung zu. Der Überlebenswille war da und mit Hilfe kleiner Gaben von Familie, Nachbarn und Freunden kam man über die Runden. Man war mit wenig zufrieden, war genügsam, fleißig und hilfsbereit. Durch die harte Arbeit waren die Menschen abends müde und hatte selten Zeit zum Grübeln, durch die harten Kriegsjahre war man Entbehrung und Leid gewohnt.

Dazu fällt mir ein weiser Spruch ein:

„Das Leben kann nur in der Schau nach rückwärts verstanden, aber nur in der Schau nach vorwärts gelebt werden.“

(Sören Kierkegaard)

Andrea Schaus

Vogelstimmenwanderung 2017

Der Nieselregen störte weder die Wanderfreunde des Bürgervereins noch hemmte er die Singlaune der Vögel.

Die diesjährige Wanderung startete am Sonntag, den 7.5.2017 am Brunnen und in 2 ½ Stunden umrundeten wir das Dorf.

Unterwegs begegnete uns eine Vielzahl von Vögeln: kühne Mauersegler, die in den Außenritzen des Hutturms ihre Brut haben, „schimpfende“ Elstern und ein Elsternnest, Baumläufer (welche man aufgrund ihrer guten Tarnung nur sieht, wenn sie am Baumstamm entlang laufen), sangesfreudige Mönchsgrasmücken, fleißige Kohlmeisen und den Zilpzalp (er singt auch „zilp zalp“), Grünspechte (sie schienen sich über uns lustig zu machen mit ihrem „hahaha“), Stare, die schon ihre Brut fütterten, Mehlschwalben, Turmfalken, Rabenkrähen und 2 Nester derselben, Wacholderdrosseln, Dorngrasmücken, Feldlerchen, Graureiher, Ringeltauben und eine Turteltaube (eine Rarität hier!), Rotmilan, Buchfink (der häufigste Vogel Deutschlands) und Spatzen.

Sarah Lehmann, Biologin und Ökologin sowie Vogelschutzbeauftragte für Walsdorf, erklärte uns die Unterschiede zwischen Mauerseglern und Schwalben bzw. zwischen Rauch- und Mehlschwalben, demonstrierte uns die verschiedenen Gesänge der Sing-vögel und konnte uns Bilder der Sänger zeigen, welche sich manchmal im Grün der Bäume versteckt hielten.

Die Artenvielfalt ist groß im und ums Dorf und auch der mancherorts dramatische Rückgang von Schwalben trifft auf Walsdorf glücklicherweise nicht zu. 2016 wurden 260 Schwalben gezählt.

Nicht zu übersehen war der rücksichtslose Rückschnitt der Hecken in der ganzen Walsdorfer und Idsteiner Gemarkung; der NABU hat bereits bei der Idsteiner Verwaltung Beschwerde eingereicht. Ein Privatmann müsste mit einer Anzeige rechnen, wenn er dermaßen radikal seine Hecken zurückgeschnitten hätte. Zudem ist es verwunderlich, dass Gelder locker gemacht werden sollen für neue Heckenanpflanzungen – die bestehenden Hecken aber jedes Jahr so grob zurückgeschnitten werden. Der verschlammte und verschlickte Knallbach – gleiches gilt für den Emsbach – war der letzte Stop.

Durch die Schlickschicht finden Wassertiere kaum Nahrung und Fische sind in der Walsdorfer Gemarkung kaum anzutreffen.

Andrea Schaus

Eisenluppe und Schlacke in Walsdorf gefunden

Rostige Brocken bezeugen mittelalterliche Eisenverhüttung außerhalb der Dorfmauern – (oder zumindest Versuche derselben!)

Die Eisenverhüttung im Mittelalter war harte Knochenarbeit und wurde wegen der starken Rauchentwicklung nur außerhalb der Siedlungen betrieben.

Als ich vor einigen Jahren in einem Haufen Bauschutt am Damm einen großen, ca. 8cm rostigen Brocken fand, hätte ich nie damit gerechnet, ein Stück Walsdorfer Geschichte entdeckt zu haben.

Erst als ich vor kurzem mit meinen gesammelten Fund-stücken bei einem Geologen war, stellte sich heraus, dass es sich um Eisenluppe und Schlacke aus dem 16. Jahrhundert handelt.

Diese wurde in Rennöfen gewonnen und zur Weiterverarbeitung an Handwerker und Schmiede verkauft.

Man lernt einfach nie aus, halten Sie die Augen offen!

Samira Kleinert (Bild und Text)

Neue Alte Rezepte

Quarktorte Tante Friedel

Streusel:

250 g Mehl

125 g Zucker                                                                        Das mit Backpulver gemischte Mehl

1 Eigelb                                                                                 in eine Schüssel geben, Zucker, Saft,

Saft einer Zitrone                                                                Eigelb und die in Scheiben geschnittene

125 g Butter                                                                         Butter dazu. Alles gut zu Streusel

½ P. Backpulver                                                                   verarbeiten!

1 P. Vanillinzucker

Quarkfüllung:

125 g Butter                                                                         Zucker, Butter, Eigelb und Gries in

250 g Zucker                                                                       einer Schüssel gut verrühren, dann den

1 Essl. Gries                                                                        Quark zugeben, zuletzt den Eischnee

5 Eier (trennen! Eischnee herstellen)                                unterheben.

abgeriebene Zitronenschale

750 g Quark

1 P. Vanillinzucker

Die Hälfte der Streusel auf einen gut gefetteten Boden geben, dann die Quarkmasse und zuletzt die übrigen Streusel. Backzeit 60-70 Min. (gute Mittelhitze)

Guten Appetit!

Marion Schmerling

Kartoffelbrühe

Früher gab es an Samstagen in allen Haushalten Kartoffelbrühe!

1 Zwiebel klein schneiden, in Fett anbraten, mit Wasser auffüllen.

Klein geschnittene Kartoffelscheiben hinzufügen.

2 Lorbeerblätter und Salz dazu, garen lassen.

Danach klein stampfen und geräucherte Bratwurst, die man mit einem Zahnstocher einsticht,

20 Minuten darin erwärmen.

Kartoffelgemüse

1 Zwiebel klein schneiden, in Fett anbraten, mit Wasser oder Fleischbrühe auffüllen.

Klein geschnittene Kartoffelscheiben hinzufügen.

2 Lorbeerblätter und Salz dazu geben, evtl. etwas Klare Brühe dazugeben.

Gar kochen lassen, mit Mehl binden und Petersilie drüber streuen.

Dazu gab es gebackene Eier, Leberwurst oder dergleichen.      

Anneliese Schuber

Reisauflauf

Dienstags und freitags gab es kein Fleisch sondern nur Süßspeisen!

Aus 1 l Milch, 300g Reis und 100 g Zucker einen Reisbrei kochen.

Sobald er gar ist, 2 – 3 Eigelb unterrühren, mit einem Glas entsteinten Süßkirschen
mischen und in eine ofenfeste Auflaufform geben.

2 – 3 Eiweiß mit etwas Zucker steif schlagen und über die Masse geben.

Im Backofen überbacken. 

Griesklöße

1 l Milch mit etwas Salz zum Kochen bringen

350g Gries einrieseln lassen und auf der abgeschalteten Herdplatte zu einem Kloß

abbrennen lassen.

2 – 3 Eier nacheinander hinzufügen.

Klöße oder Plätzchen formen und in Paniermehl wenden. In einer Pfanne mit heißem Fett leicht von

allen Seiten anbraten. Dazu gab es Vanillesoße oder

Weinschaumsoße:

1 Ei

50g Zucker

Saft einer ½ Zitrone                                                                          alle Zutaten miteinander vermischen,

¼ einer abgeriebenen Zitronenschale                                              in einem Gefäß im Wasserbad so lange

1/8 l Weißwein oder Apfelwein                                                       schaumig rühren, bis aus der Masse

1 Messerspitze Gustin                                                                       Blasen aufsteigen.

Anneliese Schuber

Trinkwasser Qualität Walsdorf 2017

                                                                       EG-Höchst-Grenzwert

Härte °dH          10,6 (= mittelhart)

pH Wert             7,75                                    6,5 – 9,5

Leitfähigkeit      347 µS/cm                         2500 µS/cm

Fluorid               < 0,2 mg/L                         1,5 mg/L

Chlorid               21 mg/L                             250 mg/L

Nitrat                  5,2 mg/L                            50 mg/L

Nitrit                   < 0,02 mg/L                       0,5 mg/L

Sulfat                  40 mg/L                             250 mg/L

Arsen                 < 0,001 mg/L                     0,01 mg/L

Eisen                  0,02 mg/L                          0,2 mg/L

Mangan             < 0,005 mg/L                     0,025 mg/L

Natrium              11,5 mg/L                          200 mg/L

Calcium              51,9 mg/L                          – mg/L

Kalium                1,2 mg/L                            – mg/L

Magnesium       14,4 mg/L                          – mg/L

Weitere Parameter wurden untersucht und konnten die obige hervorragende
Qualitätsbeurteilung bestätigen.

Wir können weiter auf unser Lebensmittel Nr. 1 vertrauen.

 Quelle:  amtl. Hinweise der Stadt Idstein aus der Idsteiner Zeitung (Mai 2017)

Wer erinnert sich noch?

Für den Hessentagsfestzug 2002 wurde von Bruno Schuber und Heinz Fritz ein Modell unserer Christuskirche gebaut.

Soll dieses schöne Modell in irgendeiner Scheune vergammeln?

Wir meinen NEIN!

Eine Möglichkeit wäre, das Modell wetterfest zu imprägnieren und an einem geeigneten Platz, ähnlich wie in Dauborn, (s. Bild unten), aufzustellen.

Eine Möglichkeit wäre z.B. an dem Weg zum Friedhof in der Nähe der Hinweistafel zum “Dollen Dorf“, damit jeder der von der B 8 kommt gleich sieht, dass Walsdorf neben anderen Sehenswürdigkeiten über eine sehr schöne 350jährige Kirche verfügt.

Arnold Werner

Anmerkung der Redaktion:

Ein entsprechender Antrag ging im Juni 2017 an die Stadt Idstein zur Debatte im Magistrat. Eine Antwort steht noch aus!

Bundestagswahl 2017 (Idst. Zeitung und online)
 
Walsdorf Wahl-
berechtigte
Wahl-beteiligungCDUSPDGrüneLinkeAfDFDPsonst.
Erst St.2017111561,3%36,8%26,6%7,5%8,3%9,6%8,4%2,7%
Zweit St.2017111561,3%31,4%22,0%8,8%7,7%12,2%13,0%0,9%
  +  286 Briefwahl Anforderungen, die hier nicht korrekt zuzuordnen sind
           
Zweit St.2013110663,8%44,4%28,5%8,5%3,2%4,8%5,8%4,8%
 
Idstein Wahl-
berechtigte
Wahl-beteiligungCDUSPDGrüneLinkeAfDFDPsonst.
Erst St.20171805481,1%39,5%25,6%9,6%6,1%7,9%9,0%2,2%
Zweit St.20171805481,1%32,4%20,0%10,8%7,3%9,7%15,6%4,3%
           
Zweit St.20131745978,0%43,6%24,7%11,0%4,3%5,3%7,1%4,0%
 
RTK Wahl-
berechtigte
Wahl-beteiligungCDUSPDGrüneLinkeAfDFDPsonst.
Erst St.201722034178,8%41,8%25,4%7,0%5,5%10,2%7,6%2,6%
Zweit St.201722034178,8%34,6%20,7%8,9%6,5%11,9%13,2%4,2%
           
Zweit St.201322066875,1%45,5%25,1%8,6%4,5%5,8%6,3%4,2%
 
Hessen Wahl-
berechtigte
Wahl-beteiligungCDUSPDGrüneLinkeAfDFDPsonst.
Erst St.2017440924177,0%35,4%29,2%8,1%6,6%11,2%7,6%2,4%
Zweit St.2017440924177,0%30,9%23,5%9,7%8,1%11,9%11,6%4,4%
           
Zweit St.2013441333273,2%39,2%28,8%9,9%6,0%5,6%5,6%4,9%
 
BRD Wahl-
berechtigte
Wahl-beteiligungCDUSPDGrüneLinkeAfDFDPsonst.
Erst St.20176167552976,2%37,2%24,6%8,0%8,6%11,5%7,0%3,1%
Zweit St.20176167552976,2%33,0%20,5%8,9%9,2%12,6%10,7%5,0%
           
Zweit St.20136194690071,5%41,5%25,7%8,4%8,6%4,8%4,8%10,9%
Vergleichende Betrachtung der 2. Stimmen in den
 Walsdorfer Ergebnissen der letzten Bundestagswahlen
       
 20022005200920132017
Wahlberechtigte11291145114311061115
Beteiligung70,6%71,8%69,0%63,8%61,3%
 Jeweils ohne Berücksichtigung der Briefwahlen
 2. Stimmenanteil.
CDU37,5%35,7%35,6%44,4%31,4%
SPD40,5%35,4%25,4%28,5%22,0%
Grüne11,3%9,2%9,8%8,5%8,8%
FDP7,3%13,0%17,0%5,8%13,0%
Linke0,6%3,4%7,4%3,2%7,7%
AfD – – –4,8%12,2%
Sonstige2,7%3,3%4,8%4,8%0,9%

Der bundesweite Trend ist auch an den Walsdorfer Ergebnissen abzulesen: während die Regierungs-Parteien der großen Koalition massive Verluste hinnehmen mussten, konnte sich die FDP und vor allem auch die AfD wesentlich verbessern und erreichten 2stellige Ergebnisse.

Auch die Linke konnte ihr Ergebnis gegenüber 2013 verdoppeln und blieb zusammen mit dem +/- konstanten Ergebnis der Grünen unter der 10% Marke.

Bedauerlicherweise lassen sich die Briefwahlen nicht den Walsdorfer Ergebnissen zuordnen.

Dies ist umso bedauerlicher, da der Briefwahlanteil in den letzten Jahren stetig zunimmt. Bei 1115 Wahlberechtigten wurden 286 Briefwahlunterlagen (d.h. 25%) in Walsdorf angefordert. Es bleibt aber offen, wie viele Briefe tatsächlich ihren Weg zur Abstimmung gefunden haben und vor allem mit welchem Ergebnis.

Die Briefwahl-Gesamtergebnisse in Idstein – in denen die Walsdorfer Briefwahlen mit eingegangen sind – zeigen bei 4752 abgegebenen gültigen Beteiligungen folgende Einzelergebnisse

[ +/- Abweichung gegenüber dem Idsteiner Gesamtergebnis]

CDU                       35,7% [  + 3,3% ],

SPD                        18,8% [   – 1,2% ],

Grüne                     10,2% [   – 0,6% ],

Linke                       6,5%  [   – 0,8% ],

AfD                         8,2%   [   – 1,5% ],

FDP                        16,0% [  + 0,4% ] und 1,3% [  + 0,4% ] für Sonstige.

Manfred Wetzel

Feldpostbrief – Ein Gruß aus Frankreich

Feldpostbrief vom 26.11.42 von Soldat Gerhard Steiger (Jahrgang 1924) an seine Nachbarn, Familie Karl Müller, Metzger (Untergasse 28)

„Liebe Familie!

Ihr werdet sehr erstaunt sein von eurem Nachbarn Post zu erhalten. Wir sind jetzt schon 6 Wochen Soldat, bin aber nicht dazu gekommen, euch einen Brief zu schreiben.

Wir haben jetzt gerade Fliegeralarm und meine Eltern haben mir zwei Kerzen geschickt. So sitzen wir nun beim Kerzenlicht und schreiben einen Brief.

Nun wie geht es euch. Hoffentlich seid ihr noch gesund und munter. Mir geht es bis jetzt auch noch sehr gut. Wir habens hier schon ganz schön kalt und es ist gar nicht so angenehm, wenn man morgens in aller Frühe mit der Turnhose in den Waschraum laufen muß. Aber uns macht das nichts aus.

Hier in Frankreich ist ja überhaupt nichts mehr los. Kaufen kann man überhaupt nichts, denn es geht ja alles auf Karten.

Nun ihr Lieben jetzt naht bald das liebe Weihnachtsfest. Wer hätte das voriges Jahr gedacht, daß wir dieses Jahr fern der Heimat sein werden.

Aber es ist nun einmal Krieg und wir haben das Schicksal so früh und so jung in der deutschen Wehrmacht zu sein.

Aber ihr müßt entschuldigen daß ich erst jetzt schreibe, denn wir haben nur sehr wenig Zeit. Seid nun für heute nochmals gegrüßt

Von Eurem Nachbar

Gerhard

Auf ein frohes Weihnachtsfest die besten Glückwünsche.

Auf Wiedersehen!“

Stromverbrauch in Walsdorf anno 1912/1913/1914

Bei der Entkernung des ehemaligen Hauses der Familie Hofmann in der Untergasse, kam ein Notizbuch zu Tage, dass den Verbrauch an Strom in den Jahren 1912-1914 enthielt.  Feuchtigkeit und Staub hat dem Büchlein extrem zugesetzt aber dennoch gab es Aufschluss über den Stromverbrauch Anfang des 20. Jahrhunderts in Walsdorf.

Vielen Dank für die Übergabe des Büchleins in unser Gemeindearchiv!!

1907 hatte der Besitzer der Walkmühle, Adolf Hofmann, die Konzession zum Betrieb einer Licht- und Kraftanlage von der Gemeinde erhalten und versorgte die Bürger mit mindestens 8 Stunden 110 Volt Gleichstrom für Licht; Kraftstrom gab es nur für bestimmte Stunden im Monat, die vorher bekannt gegeben wurden.

1908 gab es erst 10 Anschlüsse, 1910 kam die Schule dazu, 1914 ca. 20 Anschlüsse (die Zählernummern tauchen in den letzten Seiten nicht mehr auf!).

Der Preis pro kWh betrug anfangs 50 Pfennig, später 40 Pfennig, für Kraftstrom 35 Pfennig.

Der Verbrauch wurde monatlich abgelesen und auch monatlich in bar abkassiert.

Hier einige Verbrauchsmengen aus den Jahren 1912/1913/1914:

KundeStromverbrauch
Adolf Schauß, Zähler Nr. 1 (Beruf: Schuhmacher und Wirt)317 kWh (1912)
August Heinelt, Zähler Nr. 3 (Beruf: Metzger) 73 kWh  (1912)
W. Roth, Zähler Nr. 8 (Beruf: Bauer)196 kWh (1913)
W. Heilhecker, Zähler Nr. 11 (Beruf: Bauer)105 kWh (1913)
Gustav Volkmar, Zähler Nr. 14 (Beruf: Bauer)167 kWh (1913)
Christian Eul, Zähler Nr. 15 (Beruf: Bäcker)164 kWh (1913)
Gemeinde Walsdorf, Schule und Straßen zusammen(1914 wurde die elektr. Straßenbeleuchtung installiert)160 kWh (1914)
Julius Stritter (Beruf: Bauer) 32 kWh (1914)
Ludwig Gros, 220V (Beruf: Bauer und Gastwirt)243 kWh (1914)
Karl Stubig (Beruf: Schmied und Gastwirt)121 kWh (1914)

Man muss natürlich berücksichtigen, dass in den Haushalten keinerlei elektrischen Geräte vorhanden waren und der Strom vorwiegend von Handwerkern und Landwirten genutzt wurde, um Maschinen elektrisch anzutreiben.

Foto: Sandra Jochmann; Text: Andrea Schaus

Veranstaltungstermine 2018 in Idstein-Walsdorf

TerminVeranstaltungen 2018VereinÖrtlichkeit
Januar
7.Hans-Schmidt-Gedächtnis-TurnierTTCRichard-Scheid-Halle
13.Weihnachtsbaumaktion Jugendfw. ab 10 UhrFFWWalsdorf
13.+ 14.Stadtmeisterschaften TischtennisTTCRichard-Scheid-Halle
14.Winterwanderung – 11 UhrSVWVereinsheim/Sportplatz
19.NeujahrsempfangSPD 
20.Kartenvorverkauf Kappensitzung ab 14 UhrSVW+TTCRichard-Scheid-Halle
26.Generalversammlung – 20 UhrLFWEv. Gemeindehaus
27.Jahreshauptversammlung – 20 UhrFFWFeuerwehrgerätehaus
28.Politik um 11CDURichard-Scheid-Halle
28.Generalprobe KappensitzungenTTC+SVWRichard-Scheid-Halle
Februar
3.Kinderfastnacht – 15.11 UhrSVWRichard-Scheid-Halle
4.1. Kappensitzung/Kreppelkaffee – 15.11  UhrTTC+SVWRichard-Scheid-Halle
10.2. Kappensitzung – 19.11 UhrSVW+TTCRichard-Scheid-Halle
14.Aschermittwoch Wanderung – 15 UhrLFWDorfbrunnen
15.HeringsessenCDURichard-Scheid-Halle
16.JahreshauptversammlungBVWEv. Gemeindehaus
25.Politik um 11CDURichard-Scheid-Halle
26.GeneralversammlungMVWVereinsraum RSH/DGH
März
16.Schmücken des Osterbrunnens, ab 14 UhrLFWDorfbrunnen
25.Politik um 11CDURichard-Scheid-Halle
31.Osterfeuer, ab 17 UhrEFC HAGrillplatz
April
1.Ostergottesdienst mit Frühstück – 6 UhrEv KGChristuskirche
13.Vortrag – 20 UhrLFWEv. Gemeindehaus
22.KonzertMGVRichard-Scheid-Halle
29.KonfirmationsgottesdienstEv. KGChristuskirche
29.Politik um 11CDURichard-Scheid-Halle
Mai
6.FrühjahrswanderungBVWDorfbrunnen
10.Himmelfahrtsgottesdienst – 11 UhrEV KGGrillplatz
24.GeneralversammlungTTCBauernstube
27.Politik um 11CDURichard-Scheid-Halle
31.Wanderung FronleichnamLFWDorfbrunnen
31.2. SportfestSVWSportplatz
Juni
10.DämmerschoppenMVWRichard-Scheid-Halle
17.KonzertMGVRichard-Scheid-Halle
23.Gemütliches Beisammensein ab 19 UhrLFW/OBVJunkerhof/Fam.Schwarz
24.Politik um 11CDURichard-Scheid-Halle
Juli
1.Kirchenfest ab 14:00 UhrEv KG + FCWChristuskirche
13.Abendwanderung, – 19 UhrLFWDorfbrunnen
28./ 29.36. Fischerfest Sa 19 Uhr, So 10 UhrSFVWGrillplatz
29.Politik um 11CDUGrillplatz
August
2.- 4.KinderbibeltageEv KGEv. Gemeindehaus
5.Abschl. Gottesdienst Kinderbibeltage und
Einschulungsgottesdienst, 14 Uhr
Ev KGChristuskirche
12.Kinder- und Familienfest ab 14 UhrSPDKinderspielplatz
18./ 19.HutturmfestFFWPlatz am Hutturm
26.Politik um 11CDURichard-Scheid-Halle
September
3.Terminabstimmung für 2019OrtsvereineFeuerwehrgerätehaus
09.Tag des offenen Denkmals  
21.Erntesträußchen binden  ab 17 UhrLFWFam. Reininger
30.Politik um 11CDURichard-Scheid-Halle
Oktober
3.FlohmarktSVWRichard-Scheid-Halle
7.Erntedank GottesdienstEv KGChristuskirche
27./28.KerbMVW + MGVRichard-Scheid-Halle
28.Politik um 11CDURichard-Scheid-Halle
November
2.Versammlung  20 UhrLFWEv. Gemeindehaus.
7.Dekorieren DGH  ab 19 UhrLFWRichard-Scheid-Halle
8.Fachtagung Nassauer Land  ab 14 Uhr
des Landfrauen-Bezirksvereins-Untertaunus
LFWRichard-Scheid-Halle
10.Martinsumzug, ab 18 UhrFFWChristuskirche +
Feuerwehrgerätehaus
11.KonzertMGVRichard-Scheid-Halle
17.SpanferkelessenBVWEv. Gemeindehaus
18.Volkstrauertag – 9 UhrOBREhrenmal am Friedhof 
25.Politik um 11CDURichard-Scheid-Halle
27.Brunnen weihnachtlich dekorieren ab 16 Uhr
anschl. Adventskranz binden für die Kirche
LFWDorfbrunnen
Dezember
2.Walsdorfer Weihnachtsmarkt , 16  UhrFCWEv. Gemeindehaus
z.Z. ???Fahrt zu einem WeihnachtsmarktLFWDorfbrunnen
7.WeihnachtsfeierEFC HAWalkmühle
8.WeihnachtsfeierMGVRichard-Scheid-Halle
9.Weihnachtsfeier für unsere älteren Mitbürger,
ab 14 Uhr
OBRRichard Scheid Halle
15.WeihnachtsfeierLFWWalkmühle
15.WeihnachtsfeierMVWBauernstube
24.Heiligabend Gottesdienst, 16 und 22 UhrEv KGChristuskirche
28.JahreshauptversammlungOBVFeuerwehrgerätehaus
30.Politik um 11CDURichard-Scheid-Halle
31.Jahresabschlussgottesdienst, 18 UhrEv KGChristuskirche

Eine Bitte an alle Vereine: Veranstaltungen rechtzeitig absagen bei allen Beteiligten

und auch am Veranstaltungsort z.B. Richard-Scheid-Halle …!!!

Legende:

BVW                       Bürgerverein Walsdorf                                            MVW                      Musikverein Walsdorf

CDU                        Christlich Demokratische Union                            OBV                        Ortsbauernverband

EFC HA                   Eintracht Fan-Club Hutturmadler                           OBR                        Ortsbeirat

EV KG                     evangelische Kirchengemeinde                               SFVW                    Sportfischerverein

FFW                        Freiwillige Feuerwehr                                              SVW                        Sportverein

FCW                        Frauenchor Walsdorf                                              SPD                         Sozialdemokratische Partei Deutschlands

LFW                        Landfrauen Walsdorf                                              TTC                        Tischtennisclub

MGV                        Männergesangverein Germania                              

Übungsstunden / regelmäßige Veranstaltungen:

MGV                                        freitags 19:30 – 22 Uhr Männerchor

FCW                                       dienstags 20 Uhr

MVW                                     montags 19:30 Uhr, donnerstags 10 – 12:30 Uhr musikalische Früherziehung

TTC                                        montags 17:30 – 19:30 Nachwuchs
                                                               dienstags 20 Uhr Erwachsene

                                                                donnerstags 17:30 Uhr Nachwuchs, 20 Uhr Erwachsene

SVW                                        Übungsstunden Kinder:

                                                               dienstags  17 – 18 Uhr Kinder 6-8 Jahre

                                                               mittwochs               10 – 11 Uhr Pamperszwerge (1-3 Jahre)

                                                                                              15 – 16 Uhr Kinder 3-5 Jahre, 16 – 19 Uhr Tanzgruppen

                                                               Übungsstunden Erwachsene:

                                                               montags                  18 – 19 Uhr Aroha Gruppe

                                                               mittwochs               19 – 21 Uhr Damen Aerobic

BVW                                       nur nach Ankündigung in der Zeitung und auf walsdorf-taunus.de am 2. Montag im Monat,

                                                Stammtisch (ehem. aktueller Arbeitskreis) / Walkmühle

FFW                                        siehe Aushang Schaukasten am Fw.-Gerätehaus

                                                                Jugend- + Kinderfeuerwehr zweimal mtl. freitags, Info bei P. Heinelt und Ralf-Peter Preußer

EV KG                                     jeden Sonntag 9:30 Uhr Gottesdienst, letzten Sonntag im Monat 18 Uhr

                                                                Jungschar donnerstags alle 14 Tage 15:30 – 17 Uhr – Projekte werden angekündigt

Gospelchor                              donnerstags  20 Uhr, ev. Gemeindehaus

Ruheständler                            Mittwochscafe 60+  alle 14 Tage, 14:30 Uhr (im Sommer Pause)