Bürgerbrief 109: November 2021

Herausgeber: Bürgerverein Walsdorf e.V.

Der Bürgerverein im Jahr 2021

Ein weiteres, turbulentes Corona-Jahr liegt (fast) hinter uns. Die Vereinsaktivitäten waren wie auch bei anderen Vereinen extrem eingeschränkt, aber unser Projekt „Klostergarten Walsdorf“ hielt das fleißige Projektteam das ganze Jahr über beschäftigt.

Zahlreiche Helfer fanden sich im Frühjahr ein und pflanzten Kräuter und Blumen, bauten Bänke, die Gerätehütte und den Pavillon zusammen. In den Sommermonaten wurde fleißig gegossen und die Beete gepflegt. Wir waren erstaunt, wie gut doch viele Pflanzen anwuchsen und teils sogar wucherten. So manches, was wir an einer bestimmten Stelle gesät hatten, kam an einer ganz anderen Stelle zum Vorschein, einiges kam gar nicht. Aber alles in allem waren wir sehr zufrieden mit der Anpflanzung und die vielen positiven Rückmeldungen von vielen der über 200 Besuchern bestätigten dies auch.

So langsam wird es nun etwas ruhiger und wir sind gespannt, welche Kräuter und Pflanzen im nächsten Jahr wieder zum Vorschein kommen und welche Pflanzen ersetzt bzw. neu gepflanzt werden müssen. Für 2022 sind weitere Beschilderungen für den Klostergarten und auch für die Pflanzen geplant. Wer uns bei der Pflege der Beete helfen möchte oder sich sonst einbringen möchte, kann sich gerne bei uns melden!

Da der Klostergarten noch immer nicht offiziell eingeweiht wurde, nahmen wir den Tag des Denkmals am 12.09.2021 zum Anlass, zu einem Spaziergang durch den Kräutergarten mit Kaffee- und Kuchenbuffet einzuladen. Auch die Dorfführung erfreute sich mit 23 Personen einer erfolgreichen Akzeptanz.

In den Wintermonaten (November-März) ist der Klostergarten mittwochs, samstags und sonntags von 10-17 Uhr geöffnet. Sonntags ist auch die Christuskirche während dieser Zeit offen, bitte Gottesdienstzeiten beachten.

Für das Frühjahr ist geplant, den Klostergarten ggfs. täglich zu öffnen. Bitte beachten Sie den entsprechenden Aushang am Schaukasten Kriegerdenkmal und an der Christuskirche.

An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal herzlich bedanken bei:

NASPA Stiftung (Zweckertrag des PS-Los-Sparens),

Wiesbadener Volksbank eG, Hessischen Staatskanzlei (Förderprogramm für den ländlichen Raum „Starkes Dorf – Wir machen mit“)

sowie bei allen Spendern für die Geldzuwendungen, Pflanzenspenden und Sitzbankspende und schließlich dem gesamten eifrigem Helferteam.

Ohne diese großzügige Unterstützung hätten wir das Projekt Klostergarten nicht innerhalb eines Jahres umsetzen können.

Für das nächste Jahr hat der Bürgerverein corona-bedingt noch keinen festen Terminplan abgestimmt. Eine Jahreshauptversammlung mit anstehenden Wahlen ist in Planung, eine Lesung steht auf dem Programm, eine Wanderung und ein Ausflug, eventuell ein Picknick-in-Weiß im Klostergarten, eine musikalische Darbietung und vieles mehr.

Ideen haben wir viele .… lassen wir uns mal über-raschen, was wir durch-führen können.

Wir wünschen unseren Mitgliedern, Freunden, Unterstützern und Lesern weiterhin Gesundheit, Glück und ein gutes und erfolgreiches Neues Jahr 2022.

Andrea Schaus, Vorsitzende  

Vereint für Deinen Verein – Spendenvoting der Sparda-Bank Hessen

Die Sparda-Bank Hessen schüttet auch in diesem Jahr wieder 90.000,- € als Spende an gemeinnützige Vereine aus. Dazu hat sie einen Stimmensammelwettbewerb „Vereint für Deinen Verein“ in das Leben gerufen. Unter den sechs verschiedenen Kategorien (Bildung, Sport, Soziales, Kultur, Tierschutz und Umwelt) konnten die Vereine Projekte beschreiben und auf der Homepage www.sparda-vereint.de registrieren lassen. Der Bürgerverein hat sein Projekt „Klostergarten Walsdorf“ unter der Kategorie Umwelt eingestellt.

Am 20. Oktober 2021 (kurz vor Redaktionsschluss) startete die digitale Stimmabgabe zur Unterstützung dieses Spendenvotings. Täglich kann pro Person und Mailadresse eine Stimme abgegeben werden. Die Kampagne endet am Mittwoch, 17. November 2021.

Da ist die letzte Abgabemöglichkeit einer Stimme. Pro Kategorie gewinnen die fünf beliebtesten Projekte jeweils 3.000,- €.

In der Kategorie „Umwelt“ sind nur 14 Projekte aufgelistet. Daher ist die Chance ziemlich gut für unseren Verein, um unter die ersten fünf Plätze zu kommen.

Jeweils montags bzw. mittwochs ab 10.00 Uhr veröffentlicht die Sparda-Bank Hessen den Zwischenstand der Stimmenzählung auf ihrer Facebook Seite.

Wahrscheinlich erhalten die Gewinnervereine am 20. November 2021 die Nachricht per Mail über ihre Platzierung. Also jede Stimme zählt, bitte jeden Tag online abstimmen für unser Klostergartenprojekt.

Ruth Janzing

Der direkte Link zur Abstimmung:

Projekt „Sozial- und Gesundheitsförderung“ in Walsdorf – Multiplikator/innen gesucht

Wie Sie sicher schon in der Idsteiner Zeitung gelesen haben, wurde Walsdorf, neben Wörsdorf und Nieder-Oberrod, ausgewählt, gesundheitsförderliche Projekte bzw. Angebote zu bestimmen und dann in Zukunftswerkstätten auch umzusetzen. Ortsbeirat, Vereine, der Kindergarten sowie die Projektleitung der Stadt Idstein setzen im November einen Termin zur weiteren Planung fest.

Haben Sie Interesse daran, in diesem Projekt mit zu arbeiten, ihre Ideen einzubringen?

Demnächst findet ein Ortsrundgang statt mit Besprechung der weiteren Vorgehensweise. Ist Ihr Interesse geweckt? Dann melden Sie sich bei Mitgliedern des Ortsbeirats an.

Karl-Heinz Massier

Von Walsdorf nach Breckenheim – von Stamm über Drebus zu Stein

Ein Rückblick auf 360 Jahre

Seit einigen Jahren erforsche ich meine Ahnen, aus der Enklave „das Ländchen“ stammend, dachte ich, dass dies relativ einfach sein sollte, wenn da nicht immer einmal Familiennamen auftauchen würden, die in unserer Region vollkommen unbekannt sind. So war es auch mit dem Nachnamen Drebus. Dieser Name brachte mich nach Walsdorf, wo ich seit letztem Jahr in Kontakt mit Herrn Janzing bin, den ich dieses Jahr am Tag des offenen Denkmals persönlich kennenlernen durfte.

Die 3x Urgroßmutter meiner Mutter, einer geborenen Stein, ist Maria Elisabeth Drebus, welche 1782 Johann Henrich Stein heiratete. Maria wurde in Breckenheim geboren, hier ist Drebus jedoch ein sehr ungewöhnlicher und nicht typischer Nachname, so dass er meinen Forscherdrang weckte. Wer war die Familie Drebus, woher kamen sie und warum gibt es den Namen nicht mehr im Dorf? Marias Vater Johann Nicolaus heiratete 1749 nach Breckenheim ein und stammte aus Walsdorf. Leider lag mir am Anfang dieser Forschung der Traueintrag noch nicht vor, so dass ich länger nach Nicolaus Herkunft forschen musste, konnte aber aufgrund dieser Forschung die Verbindung zur Müller-Familie Zahn aus Wallau herstellen.

Johann Nicolaus Tante heiratete in die Familie Zahn, einem Müller in Wallau ein, welche ebenfalls aus Walsdorf stammte und dies könnte ein Grund gewesen sein, in das sogenannte Ländchen zu kommen. Hier lernte er seine Frau Elisabetha Catharina Essig kennen, die aus Breckenheim stammte. Die Beiden hatten sieben mir namentlich bekannte Kinder und obwohl vier von ihnen das Erwachsenenalter erreichten und heirateten, ist der Name Drebus/Trebus ist in Breckenheim und Umgebung meines Wissens nach ausgestorben.

2 Söhne und die Tochter blieben in Breckenheim. Die Kinder eines Sohnes verstarben bereits im Kindesalter, wo die Nachkommen des zweiten Sohnes hinzogen, ist leider nicht feststellbar, so dass ich annehme, dass sich nur die weibliche Linie weiter verzweigte. Sein Sohn Andreas wanderte ca. 1780 über Wien nach Ungarn aus, hierzu gibt es einen Stammbaum des Nachkommens Strecker im Internet zu finden (gen-strecker.de) Meine Familie stammt von dieser einzigen Tochter ab, deren Nachkommen u.a. in Massenheim, Flörsheim, und Breckenheim zu finden sind

Namenslinie (Quellen: Kirchenbuch Walsdorf und Breckenheim)

Johann Adam Trebus wurde ca 1657 geboren und starb 1732 in Walsdorf.

Er war Klostermüller und heiratete Anna Ursula Stamm.

Die Familie Stamm kann bis auf Johann Adam Stamm zurück, der ca 1597 geboren wurde und seine Frau Gertrud in Walsdorf heiratete.

Johann Georg Trebus war der Sohn der Beiden und mit Anna verheiratet.

Über ihre Familie ist leider nichts bekannt.

Johann Nicolaus Trebus kam als Maurermeister nach Breckenheim, er wurde 1728 in Walsdorf geboren, wurde dort 1742 konfirmiert und verstarb 1785 in Breckenheim als Johann Nicolaus Drebus. Er war seit 1749 mit Elisabetha Katharina Essig verheiratet.

Elisabetha stammt aus einer der ältesten Familien in Breckenheim.

Ihre Tochter Maria Elisabeth Drebus wurde 1761 geboren und heiratete Johann Heinrich Stein. Er ist mein 4 x Urgroßvater, dessen 6 x Urenkel im Jahr 2021 zur Welt kamen, so dass die nächste Generation der Nachkommen von Adam Trebus in Breckenheim weiterhin Bestand haben werden.

Sigrun Gärber, Breckenheim

Ihr seid dran:

Wiederbelebung unserer Feste in Walsdorf!

Feste vermitteln Geborgenheit und stärken das Gemeinschaftsgefühl. Sie bringen Freude und Spaß, sie ermöglichen Begegnungen mit anderen in einer entspannten Umgebung.

Der Ortsbeirats Walsdorf möchte gemeinsam mit Euch im Rahmen einer Projektgruppe frühere Walsdorfer Feste wiederbeleben.

Walsdorfer Vereine sollen durch diese Veranstaltungen die Möglichkeit erhalten, sich zu präsentieren und Einnahmen zu generieren.

Nun seid Ihr dran! Gebt einfach eine kurze Rückmeldung, wenn Ihr bzw. Euer Verein mitarbeiten möchte oder wenn Ihr Wünsche/Vorschläge zur Wiederbelebung eines früheren Fests habt.

Wir freuen uns auf Eure Ideen und Vorschläge, die Ihr an:

cindyhartmann2@gmail.com oder nicole.schreier@gmx.de

senden könnt!

Eure Cindy Hartmann und Nicole Schreier

Der Bürgerverein Walsdorf gedenkt seiner verstorbenen Mitglieder

  • Hans-Peter Schmorell verstorben im Januar 2021
  • Bruno Schuber verstorben im April 2021
  • Erna Frenzel verstorben im Juni 2021

Wir werden den Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren.

Termine 2022:

100 Jahre SV 1922 Walsdorf e.V.

Wie auch im letzten Jahr, finden Sie in dieser Bürgerbrief-Ausgabe keinen Veranstaltungskalender 2022. Jedoch möchten wir auf folgendes Jubiläum hinweisen:

24.06. – 26.06.2022 „kleine Festtage“

Für „Klein“ bis „Groß“ verschiedene Events!

Und im Jubiläumsjahr werden zusätzlich einige Mitmach-Angebote organisiert:

z.B. Energy Dance, Line Dance, Drums Alive und Body Workout

sowie

26.05. – 28.05.2023 „große Festtage“

–  alle Termine vorbehaltlich der ggfs. geltenden Corona-Verordnungen  –

Die Gründung des Sportsvereins vor 100 Jahren fand in schwierigen Zeiten statt: Walsdorf war unter französischer Besatzung, die Dorfbewohner litten unter der Inflation mit schlimmen Geldverfall, es gab erhebliche Spannungen zwischen Bauern und Arbeitern, die Landeskirche beklagte, dass neben dem Motorsport auch der Fußballsport den Sonntag entheiligen würde….

Erst 1924 wurde dem Verein gestattet, einen Sportplatz im Mühlwald zu errichten.

Wer jemals auf dem alten Sportplatz war, kann sich vorstellen, wie schwierig es war, auf diesem unebenen und abgeholzten Areal einen Sportplatz zu errichten! Kein Wunder, dass das Spielfeld zu kurz und zu schmal war. Dennoch wurde bis zum Ausbruch des Kriegs begeistert Fußball gespielt und ein Spaziergang zum Waldsportplatz gehörte zum Sonntag dazu. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte eine Vergrößerung des Spielfelds, 1964 wurde ein Parkplatz angelegt sowie die Auffahrt zum Waldsportplatz „befahrbar“ gemacht.

Weitere Erschwernisse:

Der Wald und die Brombeerhecken mussten immer wieder nach verschossenen Bällen abgesucht werden, kein leichtes in dem steilen Abhang.

Es war ein weiter Weg zum Mühlwald und beschwerlich, den steilen Treppenweg zum Sportplatz hoch zu laufen (für Training bzw. Spiele)

Zu Auswärtsspielen mussten die Spieler mit 2 LKW, die es im Dorf gab und einigen wenigen PKW in die Nachbardörfer gefahren werden. Es gab kaum private Autos.

Der Neubeginn nach dem Zweiten Weltkrieg war holprig. Es fehlte an allem: Sportausrüstung, Fahrgelegenheiten, Spielern. Doch durch die Zuwanderung aus dem Osten gab es bald wieder eine Mannschaft und einen starken Zusammenhalt und die sportlichen Ergebnisse zeigten Erfolge.

1957 trennte sich der Tischtennisverein vom Sportverein ab. Fast gleichzeitig wurde eine Wanderabteilung gegründet, die jahrzehntelang Volkswandertage organisierte.

1971 erfolgte der neue Sportplatzbau neben das 1967 errichtete Dorfgemeinschaftshaus.

Fortan wurden im Dorfgemeinschaftshaus auch Übungsstunden für Frauen und Kinder angeboten. Übungsleiterin der ersten Stunde war Eleonore Beitz für die Damen, für die Kinder Claudia Schauß, später Karin Munsch und viele weitere Übungsleiterinnen.

Der Sportverein entwickelte sich über die Jahre zum mitgliederstärksten Verein Walsdorfs, er hat z. Zt. über 420 Mitglieder.

Die Übungsstunden beinhalten neben Fußball (Kinder, Jugend, Herren, Alt-Herren) Kinderturnen und Kindertanz, Damengymnastik, …….

Nicht zuletzt sollte erwähnt werden, dass Wolfgang Rosam im Januar 2022 auf 28 Jahren als Erster Vorsitzende zurückblicken kann. Chapeau! Das hat keiner seiner Vorgänger so lange durchgehalten, aber mit einem guten Team kann man das schaffen!

Gratulation!

Lassen wir uns überraschen, was die Zukunft für den SV 1922 Walsdorf e.V. noch alles bereit hält und ob sich die großen Pläne für eine neue Sportanlage realisieren lassen.

Halten Sie sich das Wochenende vom 24.-26.06.2022 frei und feiern Sie gemeinsam mit dem SV 1922 Walsdorf das Jubiläum. Gerne gesehen sind auch Helfer, die den SV 1922 Walsdorf e.V. bei den Festivitäten unterstützen möchten. Wenden Sie sich an das Festausschuss Team, Vorsitz Elvi Ziemer.

Wir wünschen weiterhin viel sportlichen Erfolg!
Andrea Schaus

Buchempfehlungen:

Unsere Heilkräuter – Bestimmen und anwenden

von Dr. Ursula Stumpf, Kosmos Verlag

ISBN 978-3-440-17109-7

Die Autorin porträtiert 160 Heilkräuter und beschreibt die wichtigsten Wirkstoffe und Heilwirkungen. Der Naturführer wird vom NABU empfohlen.

Für die Kleinen (ab ca. 2 Jahren):

Das Nest in meinen Zweigen – Ein Baum erzählt von den Jahreszeiten

Anna Taube, Carmen Saldana, arsEDITION
ISBN 978-3-8458-3640-9

Tolle Illustrationen und Texte erzählen, welchen Tieren der Tulpenbaum ein Zuhause bietet, welche Vögel im Sommer bzw. Winter vorzufinden sind, welche Blumen blühen im Sommer, was passiert im Herbst.

Autoren gesucht:

Haben Sie eine interessante Geschichte zu erzählen? Haben Sie Lust auf Schreiben?
Wir suchen immer wieder neue Autoren und Themen für den nächsten Bürgerbrief.
Sie können sich gerne bei den Mitgliedern der Redaktion persönlich melden, uns eine

E-Mail schreiben oder uns auf unserer Homepage kontaktieren:

Internet: www.walsdorf-taunus.de/vereine/bvw/index.htm

E-Mail: buergerverein@walsdorf-taunus.de

Kurioses im Gebüsch

Bei einem meiner vielen Spaziergänge zu den Schweinen im Wallrabensteiner Weg fand ich im Gebüsch einen beschädigten, unbeschrifteten Grabstein. Schon schossen mir viele Fragen durch den Kopf…..Wie kam er dort hin? Warum trägt er keine Inschrift? Wurde er schon vor der Gravur beschädigt und daher gleich entsorgt? Für wen war er gedacht? Lag er schon lange dort oder wurde er erst kürzlich dort abgelegt?

Ich bin schon sehr oft diesen Weg gelaufen, auch in den letzten Jahren und der Stein ist mir noch nie aufgefallen. Hat ihn jemand vorher schon mal gesehen?

Nach Rücksprache mit der Grundstückseigentümerin hat der Bürgerverein den Grabstein eingelagert.

Obwohl er unvollendet und kaputt ist, spiegelt er dennoch ein Stück Zeit-geschichte wieder.

Den Sockel zieren Eichenblätter: seit den Germanen ein Zeichen für Standhaftigkeit, Treue, Stärke, Kraft, da die Eiche ein hartes Holz hat und sein Laub erst spät verliert.

Mit der Gründung des Deutschen Reichs im Jahre 1871 bekam das Eichenlaub seinen nationalsozialistischen Hintergrund. Plötzlich war es überall auf Ehrenmalen, Kränzen, Orden und Münzen zu finden. Während des Nationalsozialismus kamen auf einigen Orden noch die Hakenkreuze hinzu. Diese Orden dürfen seit 1957 nicht mehr getragen werden bzw. die Hakenkreuze müssen durch 3 Eichenblätter ersetzt werden.

Auch heute begleitet uns das Symbol des Eichenblatts: so auf den 1, 2 und 5 Cent Euromünzen.

Falls jemand zu der Geschichte des Grabsteins noch etwas beitragen kann, würden wir uns über eine Rückmeldung freuen!

Andrea Schaus
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Eichenlaub

Ein Vogelkind kommt selten allein

Alles begann mit unserer Tochter. Nachdem Sie das Abi 2020 in der Tasche hatte, wollte Sie mit einer Freundin eine Interrail-Reise machen und danach ein Auslandsjahr beginnen. Es war bereits alles geplant, gebucht und organisiert, aber dann kam Corona und hat diese Pläne komplett zunichte gemacht. Um die nun freie Zeit vor dem neu geplanten Studium zu nutzen, suchte sie sich eine ehrenamtliche Aufgabe im Tierschutz. Fündig wurde Sie bei einer Wildtierpflegestelle, die während der Saison immer Hilfe brauchen kann.

Nach gründlicher Einweisung zogen Ende Mai die ersten drei Spatzenküken bei uns ein. Zusammengekuschelt saßen Sie in einem Nestchen aus Stoff. Wir waren sofort hingerissen von den zarten, zerbrechlichen, aber willensstarken Winzlingen. Mein Mann und ich haben spontan verkündet, einen Teil der Fütterungen zu übernehmen und waren sehr gespannt was auf uns zukam. Werden wir das hinkriegen? Schließlich lag die Verantwortung für ihr Leben nun buchstäblich in unseren Händen. Wie wir erfuhren, waren die drei jeweils aus ihren Nestern gefallen. Ab jetzt hieß es von morgens 7 Uhr bis abends 22 Uhr stündlich füttern. Das bedeutet tiefgefrorene Würmer mit heißem Wasser auftauen, mit kaltem Wasser abschrecken und mit der Pinzette einzeln in die kleinen Schnäbel schieben.

Nach 6 Tagen waren die drei soweit, dass sie in eine Auswilderungsvoliere gebracht werden konnten. Wir waren mächtig stolz auf unsere Pfleglinge. Von nun an bekamen wir regelmäßig weitere Vogelküken. Bei Problemen konnten wir uns immer auf die Hilfe und den professionellen Rat der Wildtierpflegestelle verlassen. Zum Einstieg hatte man uns Vögel überlassen, die bereits Gefieder hatten und gesund und fit waren. Inzwischen bekamen wir sie auch in unterschiedlichen Altersstufen und Arten. Das brachte wieder neue Herausforderungen und Vorgehensweisen mit sich. Wir versuchten unser Bestes und konnten mit dem Resultat zufrieden sein. Zwischen Mai und August nahmen wir 19 Vögel auf, davon haben 17 überlebt.

Die Frage war nun, machen wir das im darauf folgenden Jahr wieder? Dann wären wir aber nur zu zweit, da unsere Tochter zum Studium ausgezogen war. Da wir wissen, dass immer Not an Mann oder Frau ist, wenn es um Wildtierpflege geht, war uns klar, wir werden dann auch wieder Vogelwaisen aufpäppeln. Ein weiteres Argument dafür ist, dass 80 % der hilfsbedürftigen Wildtiere aufgrund menschlichen Verschuldens in Not geraten, wie zum Beispiel durch Fensterscheiben, Baumfällungen, Straßenverkehr, Gift, Betonboden, Regentonnen, Lebensraumzerschneidungen, Sanierungsarbeiten, Jagd, Hunde- oder Katzenopfer. Der Lebensraum der Wildtiere wird immer knapper. Es fehlt an Nahrung, Rückzugs– und Nistmöglichkeiten. Aus diesem Grund sehen wir es als unsere Pflicht, Verantwortung für notleidende Wildtiere zu übernehmen.

So haben wir also dieses Jahr wieder im Mai mit der Aufnahme von Vogelkindern begonnen. Sie heranwachsen zu sehen und sie dann auswildern lassen zu können, ist ein tolles Gefühl. Schon bei diesen Winzlingen kann man unterschiedliche Charaktere und Persönlichkeiten beobachten.

Interessant ist auch zu sehen, was sie sich einfallen lassen, um das zu bekommen, was sie haben wollen, oder das abzulehnen, was sie nicht haben wollen. Schön war auch die Freude der Menschen, die verwaiste Vögel zu uns brachten und froh waren, endlich jemanden gefunden zu haben, der helfen konnte. Allerdings möchte ich nicht verschweigen, dass bei dieser Arbeit nicht alles positiv ist. Es gibt auch eine traurige Seite. Wenn ein Tier es nicht schafft zu überleben, oder es wird zwar „gesund“, kann aber wegen einer Behinderung nicht ausgewildert werden, so ist es dem Tode geweiht.

Die Wildtierstation, die uns eingeführt und uns letztes Jahr die Schützlinge übergeben hat, hat dieses Jahr außer Fledermäusen, auch Bilche (z.B. Siebenschläfer, Gartenschläfer, Haselmaus) in der Pflegestelle übernommen. Das hieß, dass ihre Kapazitäten mehr als ausgeschöpft waren. Hinzu kam, dass die Wildtierauffangstation in Dauborn, die die Auswilderung unserer Vögel übernommen hatte, wegen Überlastung auch keine Singvögel mehr aufnahm. Die Anzahl der Vogelwaisen, die bei uns abgeliefert wurden, nahm ständig zu.

Einen großen Teil der Vögel bekamen wir von einem Reiterhof, wo es sehr viele Nester im Stall gibt und die Vögel aus großer Höhe aus dem Nest auf den harten Beton fallen. Viele davon sind verletzt. Einige sterben früher oder später. Wir versuchten sie nach bestem Wissen und Gewissen zu versorgen. Ziel ist es, die Tiere möglichst auswilderungsfähig zu machen und sie dabei nicht zu sehr an Menschen zu gewöhnen.

Langsam aber sicher kamen wir an unsere Belastungsgrenzen. Wenn man mehrere Vögel hat, die gefüttert werden müssen, dann dauert das natürlich ein Weilchen. Mehrmals am Tag muss außerdem der Kot entfernt werden. Wenn dann noch kranke oder verletzte Vögel dabei sind, ist von der Stunde bis zur nächsten Fütterung manchmal nicht mehr allzu viel übrig. Gemeinsame Unternehmungen fallen in diesen Monaten komplett aus. Es gibt nicht genügend Vogelpflegestellen und alle im Umkreis von 100 km waren voll belegt. Vögelchen abzulehnen brachten wir nicht übers Herz, schließlich wussten wir, dass sie sterben würden, wenn wir sie nicht aufnehmen.

Schlussendlich haben wir es geschafft dieses Jahr 31 Vögel unterschiedlicher Arten aufzunehmen und zu pflegen, 9 davon haben ihre Verletzungen nicht überlebt. Leider müssen wir im kommenden Jahr, bedingt durch familiäre Verpflichtungen, eigene gesundheitliche Einschränkungen, Haus, Garten und Haustiere, unser Engagement diesbezüglich stark einschränken. Deshalb suchen wir Menschen, die Einfühlungsvermögen, Geduld und Interesse besitzen und sich zutrauen, ehrenamtlich in der Wildtierpflege zu arbeiten. Wir freuen uns auf Ihren Anruf!

Bettina Christ

Walsdorf, Querstraße 1, Tel. 0151/12312539

Was tun, wenn man einen hilflosen Vogel findet?

Zuerst abklären, ob der Vogel wirklich hilfsbedürftig ist.

Eine Handaufzucht ist nur eine Notlösung. Bessere Überlebenschancen hat ein Wildtier bei der Aufzucht durch die Eltern. Handelt es sich um einen Jungvogel oder um einen bereits selbständigen Vogel?

Jungvögel, die aus dem Nest gefallen sind und keine Verletzungen aufweisen, kann man wieder ins Nest zurücksetzen. Man sollte allerdings aus größerer Entfernung beobachten, ob die Alttiere das Nest in den nächsten 30-60 Minuten anfliegen.

Ästlinge sind voll befiedert, aber noch flugunfähig. Sie stehen schon auf den Beinen und haben das Nest verlassen.

Bild B. Christ

Dies ist ganz natürlich. Die Ästlinge werden auf dem Boden weiter von den Eltern versorgt. Sitzt ein Jungvogel auf der Straße oder in einem ähnlichen Gefahrenbereich, so sollte dieser in ein nahe gelegenes Gebüsch bzw. auf einen Baum gesetzt werden.

Unsere heimischen Vögel riechen fast nichts. Ein eventuell an den Jungen haftender Menschengeruch ist also kein Problem.

  • Vorsicht: Beim Einfangen keinen Druck auf Brust oder Bauch ausüben!
  • Jungtiere warm halten in einer Jacke, einem Schal, mit einer mit warmem
    Wasser gefüllten PET-Flasche, oder in der Hand.
  • Auf keinen Fall dem Tier gleich etwas zu trinken oder zu essen gaben!
  • Kontakt mit einer Wildtierauffangstation (die nächstgelegene ist in Dreieich,
    Tel: 06103/4598955), oder Tierheim Mainz (Tel.06131- 68 70 66) aufnehmen.

Nicht versuchen, den Vogel selbst aufzupäppeln – dazu braucht es einiges Wissen und sollte von jemanden übernommen werden, der sich damit auskennt.

Textilien aus Brennesseln – von der Faserpflanze zum Unkraut!

Vor einiger Zeit las ich einen Artikel über eine Textilausstellung von der Steinzeit bis heute. Darin kam immer wieder das Wort Nesselfasern vor, welches mein Interesse weckte. Ich durchsuchte das Internet nach Information und tatsächlich: schon am Ötzi wurden Brennesselfasern gefunden.

Von der Steinzeit bis in die frühen 1950er Jahre wurden Textilien aus Nesselstoff hergestellt.

Ich startete einige Versuche, was sich anfangs aufgrund der kargen überlieferten Information als sehr schwer erwies. Es ist ein sehr langwieriger Prozess, bis man die feinen Fasern aus der Pflanze bekommt. Im Mittelalter wurde die Brennessel von armen Leuten geerntet, entblättert mehrere Wochen geröstet, gebrochen, gehechelt und kardiert. Und mit dieser Technik und einigen Wochen des Fluchens konnte auch ich einen kleinen Knäuel Brennesselwolle auf meinem Spinnrad spinnen.

Es ist für mich ein besonderes Erlebnis, mal selbst zu fühlen, was die Menschen früher alles geleistet haben für z. B. ein paar Socken, die man heute im 10er Pack hinterhergeworfen bekommt!

Ich habe ein Schaubild kreiert, auf dem man die Vielseitigkeit der Brennessel erkennen kann. Die Blätter wurden für Tee getrocknet oder als Gemüse verarbeitet, Brennesselsamen als Gewürz verwendet. Auch mein Knäuel Brennesselwolle ist eingearbeitet. Sie sind herzlich eingeladen, sich die Collage während der Öffnungszeiten in Astrids Blumenstubb´ anzusehen.

Junge Brennesselblätter kann man wie Spinat zubereiten. Einfach die Blätter einmal überbrühen oder mit einem Nudelholz mehrmals drüber walzen, dann sind die Brennhaare weg!

Und auch zum Düngen kann man Brennesseljauche gut empfehlen.:

1kg frische Brennesseln klein schneiden, 10l Wasser drauf-geben, luftdurchlässig verschließen,

10 Tage stehen lassen und täglich umrühren.

Etwas Gesteinsmehl gegen den Geruch hinzufügen. Steigen keine Blasen mehr auf, absieben. Im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt als Dünger einsetzen.

Samira Kleinert

Rezepte

Brennesselbutter

Zutaten: 30 Brennesselblätter, 2 Knoblauchzehen, 250g Butter, 125g Topfen, 2 Eßl. Blaumohn fein gemahlen, Salz, Pfeffer

Junge Brennesselblätter waschen, in heißem Wasser kurz blanchieren. Abtropfen lassen lassen, klein hacken. Mit fein geschnittenem Knoblauch, Butter und Topfen und den restlichen Zutaten vermischen und kräftig rühren.

Mit Salz und Pfeffer abschmecken, im Kühlschrank kalt stellen. Schmeckt auf Brot oder zu Pasta.

Kartoffel-Kürbis Gratin

Zutaten: 700g Muskatkürbis, 600g festkochende Kartoffeln, Salz, 4 Zweige Thymian, 1 Knoblauchzehe, 200g Sahne, 2 Eier, 1 Teel. Senf, 200g Feta (Schafskäse), Salz, Pfeffer

Den Kürbis entkernen, schälen und in dünne Spalten schneiden. Die Kartoffeln ebenso schälen, waschen und in dünne Scheiben schneiden. Die Kartoffeln in kochendem Salzwasser etwa 7 min. garen, nach 4 min. die Kürbisspalten hinzugeben. Das Gemüse in ein Sieb abgießen und abtropfen lassen.

Thymian waschen und trocken schütteln, die Blättchen abzupfen und fein hacken. Den Knoblauch schälen und kleinwürfeln. Die Sahne mit den Eiern verquirlen, Thymian, Knoblauch und Senf unterrühren. Die Eiercreme mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Den Schafskäse in Scheiben schneiden. Eine Gratin- /Auflaufform einfetten, abwechselnd Kartoffeln, Kürbis und Schafskäse dachziegelartig in die Form schichten, mit Salz und Pfeffer würzen. Die Eiercreme drüber gießen und das Gratin im Backofen auf der mittleren Schiene bei 180° ca. 35min. backen.

Sebastian Kneipp und die Heilpflanzen

Der am 17.5.1821 geborene Sebastian Kneipp war schon von früher Jugend an durch seine Mutter an die Heilkraft der Wildkräuter herangeführt worden. Da die Familie arm war, der Vater war Landweber, musste Sebastian schon früh mithelfen, die Familie zu ernähren und sein sehnlichster Wunsch, zu studieren und Priester zu werden, musste immer wieder beiseite geschoben werden.

Seine Arbeit als Viehhirte verschaffte ihm Erkenntnisse durch Beobachtung, die noch später in seinem Leben von großer Bedeutung sein sollten. Das Weben von einer bestimmten Länge Leinen gehörte zu seinen täglichen Pflichten und damit er immer etwas zu tun hätte, schenkte ihm sein Vater ein Bienenvolk.

Dieses war für ihn ein besonderer Schatz und er verbrachte jede freie Minute damit, um zu beobachten und zu lernen.

Seine Bemühungen, das Gymnasium zu besuchen, scheiterten jedoch immer wieder.

Als er endlich einen Unterstützer fand, der ihn auf die Aufnahme ins Gymnasium vorbereitete, war er bereits 21 Jahre alt. Während des Studiums der Theologie erkrankte er schwer an Tuberkulose, die damals als unheilbar galt und die Ärzte hatten ihn bereits aufgegeben.

Durch eine glückliche Fügung fiel ihm ein Büchlein in die Hände, das über die Heilkraft des frischen Wassers berichtete. Die darin empfohlenen Ratschläge zur Heilung verschiedenster Krankheiten gaben ihm Mut und er probierte die Wasserkuren aus. Nach einigen Monaten wurde sein Zustand besser und er konnte die Prüfungen ablegen und bei vollständiger Gesundheit die Priesterweihe erhalten.

Nachdem er auch Studienkollegen mit den Wasseranwendungen hatte helfen können, verbreitete sich diese Nachricht schnell weiter und es kamen immer mehr Menschen, die bei ihm Hilfe suchten.

Sein Anliegen war immer, den Menschen im Ganzen zu sehen und seine Leiden unter Berücksichtigung der Lebenskraft zu behandeln. Dabei vernachlässigte er nie seine seelsorgerischen Pflichten.

Bald wurde ihm klar, dass den Menschen häufig das Wissen um eine gesunde Lebensweise fehlte und er begann, Ratschläge für gesunde Ernährung, Bewegung, die Nutzung von Heilpflanzen, die Anwendungen des kalten frischen Wassers und die Beachtung der Lebensordnung zu erteilen.

So entstanden zahlreiche Bücher, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Darin hat er immer wieder erwähnt, dass die besten Heilmittel, die er kenne, das Wasser und die Heilkräuter sind. Sein erstes Buch „Meine Wasserkur“ enthält deshalb einen Pflanzenatlas, in dem er die wichtigsten Heilpflanzen und ihre Verwendung beschreibt, sowie etliche Rezepturen dazu. Dieser Pflanzenatlas wurde später separat aufgelegt und mit schönen Illustrationen der Margarethe von Thurn und Taxis ausgestattet.

Sebastian Kneipp war der Ansicht, dass jeder, der 12 Heilpflanzen in seiner Hausapotheke hätte, immer ein passendes Heilmittel zur Hand habe. Seine am meisten empfohlenen Heilpflanzen, die „12 Heiler des Sebastian Kneipp“ sind: Arnika, Baldrian, Brennnessel, Fenchel, Holunder, Johanniskraut, Kamille, Pfefferminze, Rosmarin, Salbei, Spitzwegerich und Tausendgüldenkraut.

Die meisten dieser Heilpflanzen können Sie im Klostergarten an der Kirche in Walsdorf finden und kennenlernen. Auch im Heilpflanzengarten in Bad Schwalbach, den Sie auf einem der beiden „Kneipp Rundwege“ finden, sind diese Heilpflanzen vertreten.

Christine Ott

Kneipp-Verein Bad Schwalbach/Rheingau-Taunus e.V.

Kneipp-Gesundheitstrainerin SKA

Redaktion: Andrea Schaus, Werner Janzing, Manfred Wetzel
Internet: www.walsdorf-taunus.de/vereine/bvw/index.htm
E-Mail: buergerverein@walsdorf-taunus.de