Bürgerbrief 92: August 2008

Walsdorfs neuer Anfang vor 650 Jahren

Im Jahre 1358 begann für die Walsdorfer in wesentlichen Bereichen ein neues Leben. Sie bauten sich einen völlig neuen Ort, umgaben ihn mit einer Stadtmauer und wurden von der Leibeigenschaft befreit. Diese Veränderungen beruhten nicht auf einem einfachen Entschluss der Bauern und zogen sich über mehrere Jahrzehnte hin.

Walsdorfs Felsen als geistliches Zentrum

Bevor das heutige Walsdorf auf der Höhe über dem Emstal gebaut wurde, gab es bereits ein Dorf dieses Namens gleich jenseits des Färberbachs im Nordwesten. Oben auf dem Felsplateau stand schon seit Jahrhunderten eine Kapelle mit Friedhof. Das übrige Gelände war Eigentum der Walsdorfer, das sie vor rund 850 Jahren zum Bau des Klosters verschenkten. Da der Platz am nördlichen Felsabbruch schon besetzt war, wurden die Klostergebäude südlich der Kapelle auf der Westseite errichtet. So gehörte der zweite markante Fels, auf dem später der Hutturm gebaut wurde, zum Klosterbezirk. Modern beschrieben lag er zwischen der südlichen Fleckenmauer an der Hainstraße und dem „Klosterplatz“ sowie der westlichen Mauer und der Blinden Gasse. Etwa 40% der Fläche innerhalb der späteren Mauern gehörten zum Kloster und zur Kirche.

Damit war das von der Natur geschaffene ebene Gelände bebaut; denn dort, wo sich heute die Untergasse erstreckt, fällt der gewachsene Fels steil zu den Wiesen im Emstal ab. Nur in einer außerordentlichen Situation konnte irgendjemand auf die Idee verfallen, hierhin aus dem flachen, leicht zugänglichen Gelände bäuerliche Betriebe umzusiedeln. (Zurück in die Felder ging es genau 600 Jahre später mit dem Bau der Aussiedlerhöfe.)

Politisch unsichere Zeiten

Die Gründung des 2. Waldorf, das den Namen Walstadt erhielt, lässt sich nur verstehen, wenn man sich die politische Geschichte zwischen Rhein und Lahn in den vorhergehenden 100 Jahren anschaut. 1255 wurde die seit dem Beginn des 12. Jahrhunderts geschaffene Grafschaft Nassau in eine nördliche und südliche Hälfte geteilt. Der Südteil bestand aus den zwei getrennten Gebieten um Idstein und Weilburg. Beide Territorien setzten sich aus Besitz aus unterschiedlichen Quellen mit unterschiedlichem Rechtsstatus zusammen, so dass ihre juristische Sicherung eine wichtige Aufgabe war, was zu kriegerischen Auseinandersetzungen führte. Die gleiche Situation herrschte in den benachbarten Grafschaften Diez, Eppstein und Katzenelnbogen. Alle Grafen versuchten außerdem, ihr Territorium auf Kosten der Nachbarn zu erweitern und zu schützen. Militärisch hatte man auch mit den Erzbischöfen und Kurfürsten von Mainz und Trier zu rechnen. Ein regelrechtes Wettrüsten fand statt, wovon heute noch die vielen Burgen und Stadtmauern zeugen.

1355 sollte die südliche Grafschaft Nassau zwischen den zwei Brüdern Johann und Adolf in die Grafschaften Nassau-Weilburg und Nassau-Idstein geteilt werden. Aber erst 1358 konnten sie sich einigen. Dabei erhielt Adolf von Idstein das Kloster Walsdorf zugesprochen. Dieses hatte ihm sein Bruder Gerlach bereits 1350 überlassen, wohl weil Adolf ihm in dem Krieg um den Mainzer Erzbischofsstuhl (1346 bis 1353) mit Soldaten geholfen hatte. Die Teilungsurkunde für die beiden neuen Grafschaften wurde am 11. Januar 1358  unterzeichnet. Bereits am 26. Juli 1358 fertigte Adolf die Urkunde aus, mit der die Geschichte von Walstadt beginnt.

Walsdorfs / Walstadts politische und militärische Lage

Das Interesse des Grafen von Idstein an Walsdorf ist schnell verständlich, wenn man bedenkt, dass ihre Ost- und Nordgrenze zur Grafschaft Diez nur wenige Kilometer von der Idsteiner Burg entfernt verlief und keine strategisch wirksamen Hindernisse aufwies. Schon in Esch erreichte man am Emsbach das Ende des Territoriums. Die Grenze verlief am Emsbach abwärts bis zur Mündung des Färberbachs und diesen aufwärts bis kurz vor den Walsdorfer Bürgerwald. Die Verbindungslinie zur Hohen Straße führte durch Walsdorfer und Wörsdorfer Äcker bis zu der Stelle, wo heute die Straße zwischen beiden Dörfern die Höhe erreicht. Von dort verlief die Grenze dann an der Hohen Straße nach Norden bis Wallrabenstein und weiter westlich bis zur Aar. In den Äckern bei Idstein hatten die Nassauer gegen die Grafen von Diez ein Gebück als künstliches Hindernis gebaut. Zur Zeit seines besten Ausbaus bestand es aus einem dreifachen Graben mit vier Wällen, die mit undurchdringlichem Gebüsch bewachsen waren.

Es war eine nahe liegende Idee, den zwischen Ems- und Färberbach liegenden Höhenrücken, der 1,5 km weit in die Grafschaft Diez ragte, militärisch zu nutzen. Er besaß an seinem Ende ein hoch gelegenes, sicheres Felsplateau und einen vorzüglichen Blick weit in den Goldenen Grund.

Dazu kam, dass um die Mitte des 14. Jahrhunderts nördlich der Nassau-Idsteiner Grenze besonders heftig mit juristischen und kriegerischen Mitteln um Rechte und Interessen gekämpft wurde. Als ein Beispiel aus dieser komplizierten Geschichte sei nur erwähnt, dass 1355 der Bau der Burg und Stadt Kirberg begann, worauf sich die Grafen von Diez und Nassau-Merenberg geeinigt hatten. Ein weiteres Beispiel ist Camberg. Hier versuchten  seit 1281 die Diezer, das nur 3 km (Luftlinie) von der Grenze entfernte Dorf zu einer Stadt zu befestigen. Erst um 1355, als Idstein Residenz wurde, begann der Bau der dortigen Mauern. Die „Nassauer von Idstein“ versuchten schon in der Anfangsphase, das durch einen Angriff zu verhindern. Wegen der Benutzung von falschen Quellen wurde diese Geschichte mit den wachsamen Atzeln, die die schlafenden Wächter weckten, lange den Walsdorfer Bauern oder gar „Walsdorfer Rittern“ zugeschrieben.

Anreize für den Bau der „Stadt“

Die Walsdorfer waren jedoch nur Leibeigene: Bauern, die zu vielerlei Hand- und Spanndiensten verpflichtet waren. Wer allerdings darauf Anspruch hatte, ist nicht ganz klar. Die Arbeit an einem Projekt mit neuen Häusern, Gassen, Stadtmauer und Toren ging weit über diese Pflichten hinaus. Auf jeden Fall lag ihr Dorf auf Diezer Territorium. So sah sich der nassauische Graf Adolf veranlasst, sie mit besonderen Vergünstigungen den Diezern abzuwerben und für sein Unternehmen zu gewinnen. Aus all dem erklärt sich die Schnelligkeit, mit der er schon wenige Monate nach dem Erwerb des Walsdorfer Höhenzuges eine erste Urkunde für das Neubauprojekt verfasste.

In einer Urkunde vom 26. Juli 1358 schrieb er (hier in modernem Deutsch), dass er

um ansehnlichen Nutzen und rechte Besserung unserer Feste und Stadt, Walstadt, und um sonderliche Gunst und Gnade … solche Hilfe … unseren Bürgern daselbst getan haben …, dass sie mit allem ihrem Vieh … eintreiben mögen und sollen auf ewig, sie und alle ihre Nachkommen im Breidenlohe und die Weide da genießen und gebrauchen inwendig der Büsche und Hecken mit all dem Recht, der Freiheit und Gewohnheit und in all der Art, als unser Dorf und unsere armen Leute [= Untertanen, Leibeigene] zu Wörsdorf bisher getan haben oder noch tun. Jedoch so eingeschränkt, dass sie das Holz nicht hauen noch kohlen sollen und unseren armen Leuten zu Wörsdorf an ihrer Saat oder Frucht in keiner Weise schädlich sein sollen. Und wir, der vorgenannte Graf Adolf, oder unsere Erben sollen zu der Weide behilflich sein unseren vorhergeschriebenen Bürgern.

Die eigentliche Besonderheit dieser Urkunde erscheint ohne jegliche Vorbereitung. Am Anfang und am Schluss  werden die Walsdorfer als Bürger einer Stadt bezeichnet. Ihr neuer Rechtsstatus wird nicht weiter definiert. Aber es war klar, dass damit das Ende aller Belastungen durch die Leibeigenschaft gemeint war. Für dieses Privileg eine Zeit lang zu arbeiten, lohnte sich. Die Wörsdorfer dagegen waren nur arme Leute. Dieser Ausdruck bezieht sich nicht auf den Besitz, sondern auf den minderen Rechtsstatus der Leibeigenen.

Der Haupttext der Urkunde war von sofortiger Wirkung. Das waldarme Walstadt durfte einen bisher nur den Wörsdorfern zustehenden Wald (Breites Loh = Breiter Wald) wie sie als Weidegebiet nutzen.

35 Jahre Bauzeit

Verschiedene Schwierigkeiten führten dazu, dass erst nach 35 Jahren der Bau vollendet wurde. Da war einmal die nicht ganz einfache Topographie des Hügels mit einer starken Neigung nach Osten. Nicht allzu viele Männer wohnten in dem alten Dorf: vielleicht um 50, sicherlich weniger als 100. Es war die Zeit der schlimmsten Pest in der deutschen Geschichte. Für den Limburger Raum sind solche Epidemien für 1349, 1356, 1365 und 1380 belegt. Politische Schwierigkeiten mit dem Grafen von Diez wird es auch gegeben haben, da er die Abwerbung von Untertanen wohl nicht einfach hingenommen haben wird. Die Finanzierung war ungesichert, da Graf Adolf bis zu seinem Tode 1370 immer in großer Geldnot war.

Als sein Sohn Walram ihm mit höchstens 15 Jahren folgte, nutzten die Walsdorfer die Situation aus und erreichten eine weitere Vergünstigung, die sich auch auf die Waldnutzung bezog. Am 30. Mai 1375 unterzeichnete und besiegelte er folgende Urkunde (hier verkürzt in modernem Deutsch):

Wir Walram, Graf zu Nassau, bekennen offenbar in diesem gegenwärtigen Brief  für uns und alle unsere Erben und Nachkommen… : um allsolche Gunst und Liebe, als die wir alle Zeit gehabt haben und noch haben zu unserer Stadt und unseren lieben Bürgern zu Walstadt und auch angesehen haben, dass sie wenig Holzmarken haben, so haben wir ihnen sonderliche Gnade und Freundschaft getan und ihnen erlaubt, … dass allewege jeder Haushalt einmal in der Woche, nämlich am Mittwoch, soll und mag holen im Breidenlohe einen Wagen voll Holz. … Wer aber über keine Fuhre verfügt, der oder die mögen zu sonstiger Zeit, da sie dessen notdürftig sind, liegendes und dürres Holz holen, ziehen oder tragen. …

Oder in Kurzfassung: Aus Liebe zu den Walstädtern und weil sie so wenig Wald haben,  erlaubt der Graf, dass jeder Haushalt sich jeden Mittwoch eine Wagenladung Holz im Breidenlohe hauen und heimholen darf. Wer kein Fuhrwerk besitzt, darf jederzeit herumliegendes und dürres Holz nach Hause schleppen oder tragen. Damit stand ihnen ohne Einschränkungen das Material für Hausbau und Heizung, für Fahrzeuge und Arbeitsgeräte zur Verfügung.

Wenn auch hier wieder die Begriffe Stadt, Bürger und Walstadt benutzt werden, so dürfen wir daraus nicht schlussfolgern, dass die Bauarbeiten schon abgeschlossen waren. Diese wirtschaftlichen Vorteile, die Sicherheit, die die Mauern in einer Zeit dauernder Kriege mit vielen oft zwecklosen Schutz- und Friedensbündnissen schon jetzt boten, und die erwarteten Vergünstigungen als freie Bürger sorgten dafür, dass sich genügend Menschen fanden, um weiter am neuen Walstadt zu bauen.

Der Freiheitsbrief von 1393

Die 3. und letzte Urkunde zeigt, dass noch Grundlegendes zu regeln war: die genaue Definition der Begriffe „Stadt“ und „Bürger“. Das erfolgte erst, als das Werk vollendet war. Die Erwähnung des noch namenlosen Hutturms zeigt, dass das der Fall war.

Der Verfasser war wieder Graf Walram von Nassau-Idstein. Er schrieb, dass er zum Nutzen seiner Grafschaft und unserer armen Leute … eine ewige Freiheit unseren Bürgern zu Walstadt gegeben habe. Damit erfolgte die Entlassung der armen Leute aus der Leibeigenschaft in eine nicht näher definierte bürgerliche Freiheit. Wie weit sie ging, zeigte sich erst in der Praxis der folgenden Jahrhunderte.

Konkret waren dagegen die folgenden Bestimmungen:

  • Jährlich zu Martini war der feste Betrag von 70 Mainzer Gulden als Steuern zu entrichten.
  • Einmal im Jahr musste bei einem Fest der Wein der gräflichen Verwaltung getrunken werden.
  • Auch sollen sie alle Pforten und Türme tun bewachen und behüten, ausgenommen den Turm an dem Ort hinter dem Kloster [= Hutturm], den wir und unsere Erben selber bewachen.
  • Auch sollen … unsere Bürger zu Walstadt und ihre Erben uns und unsern Erben folgen als andere unsere Bürger und Untersassen.
  • Sie erhalten einen ewigen freien Wochenmarkt auf allen Donnerstagen in der Woche mit den gleichen Freiheiten und Rechten wie die Stadt Idstein am Dienstag. Allen ehrlichen Besuchern wird sicheres Geleit für die ganze Grafschaft zugesagt.

Liest man zum Vergleich die Stadtrechtsurkunden anderer Städte, dann fällt sofort auf, wie wenige Rechte Walsdorf besaß. Daher spricht man hier besser nur von einem Freiheitsbrief, da die wesentliche Bestimmung die Befreiung von der Leibeigenschaft war. Dadurch war es jedem möglich, ohne besondere gräfliche Genehmigung in ein anderes Territorium zu ziehen, was vor allem bei Heiraten wichtig war. Geld (z.B. im Erbfall) ließ sich steuerfrei transferieren. Abgaben, mit denen von Generation zu Generation in weiblicher Linie die Leibeigenschaft jährlich bestätigt werden musste, entfielen. Zur Bewegungsfreiheit kam die Befreiung von Frondiensten, deren Umfang in der Grafschaft Idstein unbegrenzt war.

Steuern waren wie in jedem Staat weiterhin zu entrichten. Aber ihre Höhe wurde in einem einzigen Betrag für alle Zeiten festgelegt. Eine besondere Alkoholsteuer, die in allen Dörfern zur Finanzierung des Staates diente, wurde nur einmal im Jahr erhoben. Der Landesherr hatte das Recht, bei Dorffesten nur den Verkauf seines Weins zu gestatten. In Walsdorf gab es fortan nur noch einmal im Jahr diesen „Bannwein“.

Ein Kennzeichen einer Stadt war das Marktrecht. Der Markt machte deutlich, dass wir es nicht einfach mit einer Ansiedlung von Bauern zu tun hatten, sondern auch Handwerker, Kaufleute und Beamte hier zu Hause waren. Doch die wirtschaftliche Lage in dieser von der landwirtschaftlichen Eigenversorgung der Bevölkerung geprägten Gegend ließ daraus nichts werden.

Erst die verschiedenen Reformen im 19. Jahrhundert, mit denen das mittelalterliche Rechtssystem abgeschafft wurde, beendeten diesen Rechtsstatus. Viel eher als die Urkunden mit ihren Bestätigungen durch jeden Grafen verloren die Mauern ihre Bedeutung. Wegen des minderen Rechtsstatus von Walsdorf  heißen sie nur Flecken- und nicht Stadtmauern.  Schnell wurden sie militärisch bedeutungslos, da sie in einer Zeit gebaut worden waren, als die Pulvergeschütze ihren Anfang nahmen und laufend effektiver wurden. Für deren noch unbekannte Kraft hatte man die Mauern nicht konzipiert. Sicherheit boten sie allerdings gegen Diebe, Mordbrenner und anderes Gesindel, das immer unterwegs war. Nach dem Brand von 1692 stellten sie ein ideales Fundament für den Bau neuer Scheunen und damit zur Erweiterung des Fleckens dar.

Ergänzende Literatur:

Gerhard Buck, Walsdorfs Freiheitsrechte – 625 Jahre Stadt und Freiflecken. Schriftenfolge Goldener Grund Nr. 22. 1983.
ders., 600 Jahre kirchliches Leben in Walsdorf 1393 – 1993. Festschrift der evangel. Kirchengemeinde Idstein-Walsdorf  zum 3. Juli 1993.
ders., Der Bauer als Bürger: der Freiflecken Walsdorf. In: G. Honekamp u.a. (Hg.), Alltagsleben zwischen Mächtigen und Müßiggängern – Historische Erkundungen in Wiesbaden und Umgebung. 1994.
ders., Walsdorf. In: Germania Benedictina VII: Die Benediktinischen Mönchs- und Nonnenklöster in Hessen. Hgg. v. Histor. Sektion der Bayer. Benediktinerakademie München. 2004.

Gerhard Buck

Ein Häuserbuch für Walsdorf

Im Rahmen der vom Bürgerverein geplanten Ausstellung am 14. September zur Erinnerung an die Verleihung der Stadtrechte an Walsdorf vor 650 Jahren im Feuerwehrgerätehaus wird auch das neu erarbeitete Häuserbuch für den alten Flecken vorgestellt.

 Die Organisatoren haben für die Ausstellung zwei Schwerpunkte vorgesehen. Zum einen werden Urkunden zur Bestätigungen der Freiheitsrechte aus der Zeit zwischen 1608 und 1803 im Original gezeigt, ebenso Urkunden, die ein Bild von den gewährten Freiheiten vermitteln, z.B. den Wortlaut des Bürgereids, einen Freibrief aus dem Jahre 1649 für Johann Ebert Ochs, der „sich in des Heiligen Reichs hochlöbliche Stadt Frankfurt am Main ehrlich begeben und daselbst bürgerliche Wohnung aufrichten“ wollte, ein Testament aus dem Jahre 1634, einen Ehevertrag aus dem Jahre 1643, Verträge des „Schultheißen, Bürgermeisters und der verordneten Schöffen des freien Fleckens Walsdorf“ mit Hirten und Handwerkern, ein Verzeichnis der angenommenen Bürger von 1591 bis 1626, einen Beschluss der Bürgerschaft über die Erhebung des Bürgergeldes und andere Nachrichten aus den Gerichtsbüchern von 1601 und 1665. Dazu kommen alte Siegel und Karten von Nassau.

 Im zweiten Teil steht der Wiederaufbau des Fleckens innerhalb der Mauern nach den Zerstörungen im 30jährigen Krieg und dem großen Brand von 1692 im Mittelpunkt. Zur Veranschaulichung der Verhältnisse im alten Ortskern wird das von Hauptlehrer Teige 1966 mit den Oberstufenschülern der Walsdorfer Volksschule gebaute Modell aufgestellt. Da eine Schatzung aller Gebäude aus dem Jahre 1698 überliefert ist, in der jeweils angegeben wird, ob es sich um alte oder neue Häuser handelt, lässt sich ziemlich genau abgrenzen, welche Teile vom Brand verschont worden waren und welche Fläche für die Neubebauung zur Verfügung stand. Alle Gebäude zu beiden Seiten der Untergasse und der Klostergasse, der Knappen Gasse und am Obertor bis zur Höhe des ehemaligen Schulplatzes sind nach 1692 errichtet. Stehen geblieben waren vier Häuser am südlichen Ende der Untergasse, die Gebäude am westlichen Dorfrand vom Hutturm bis zum Schalenturm und am heutigen Pfarrbogen. Die frei gewordene Fläche einschließlich eines Teils des ehemaligen Klosterareals wurde neu geplant und vermessen. Charakteristisch für die Neuplanung sind die klare Straßenführung und der regelmäßige Zuschnitt der neuen Bauplätze. Ihre Größe mit rund 300 qm wurde so gewählt, dass Haus, Scheune und die erforderlichen Ställe auf einem Grundstück errichtet werden konnten. Das war vorher vielfach nicht der Fall. Da lagen die Häuser, Scheunen und Ställe zum Teil auf verschiedenen Parzellen bzw. verliefen öffentliche Straßen durch die Hofreiten.

Der Bereich des Pfarrbogens blieb bis 1854 in seinem ursprünglichen Zustand erhalten. Erst nach einem Brand von 1853, bei dem im Bereich westlich der Kirche 8 Häuser und 11 Scheunen nebst Stallungen zerstört worden waren, wurde auch diese Fläche neu vermessen, die steile „Rutsche“ hinter der alten Schule eingezogen und die Neugasse als Verbindung zwischen der ehemaligen Hintergasse und dem heutigen Klosterplatz angelegt. Auch die neuen Bauplätze wurden größer. Anhand des überlieferten Plans vom Flecken aus den Jahren 1788/89 kann man sich ein ungefähres Bild davon machen, wie die Struktur dieses Teils des Fleckens vor 1692 aussah.

Das Häuserbuch

Da die Quellenlage über den Gebäudebestand im alten Ortskern seit 1692 sehr gut ist, habe ich mich entschlossen, ein Häuserbuch für Walsdorf zu erstellen. Zur Verfügung stehen die Kopie einer undatierten Skizze über verkaufte Bauplätze aus der Zeit zwischen 1692 und 1698, die Schatzung von 1698, die Schatzung aller Hofreiten und Bauplätze von 1767, die erste Vermessung aus den Jahren 1788/89, das Spezialkataster/ Brandkataster von 1806, das Gebäudesteuerkataster von 1822, eine Karte über die Brandstätte zu Walsdorf von 1831, das Brandsteuerkataster von 1842, eine Skizze nach dem Brand von 1853, die Gebäudesteuerrolle von 1867, die Gebäudesteuerrolle von 1880/81, das Brandkataster von 1884, der Fluchtlinienplan von 1910 und die Eintragungen in den Stockbüchern zwischen 1811 und ca. 1900. Die Stockbücher waren die Vorgänger der heutigen Grundbücher und bilden wichtige Bindeglieder zwischen den einzelnen Dokumenten. Zum ersten Mal wurde darin eine kontinuierliche Fortführung der Eigentums- und sonstigen Veränderungen vorgenommen. In der folgenden Tabelle sind die benutzten Dokumente von 1692 bis 1960 mit ihrer genauen Bezeichnung und den zeitlichen Abständen zwischen ihrer Erstellung chronologisch aufgeführt. Die Stockbücher von Band 1 bis 18 decken die Zeit von ca. 1811 bis zur Konsolidation 1888 ab, die Bände 1 bis 8 von 1888 bis ca. 1900. Ab 1897 war ein einheitliches Grundbuch eingeführt worden, das von den Grundbuchämtern beim Amtsgericht geführt wurde. Für die Eintragungen in die Stockbücher war das Feldgericht verantwortlich

169216981767178818061822183118421853186718801884188819101960
Jahre669211816911111413442250
Skizze nach dem Brand 1692Schatzung vom21. Juni 1698Schatzung vom2. März 1767GeneralrenovaturVon 1788/89Spezialkataster/
Brandkataster von 1806
Gebäudesteuer
katasterVom 14. Okt. 1822
Karte der BrandstätteZu Walsdorf 1831Brandsteuer
kataster von 1842
Karte nach dem BrandVom 9. April 1853Gebäude
steuerrolle von 1867
Gebäude
steuerrolleVon 1880
Brand
kataster von 1884
Konsolidation von1888/89Fluchtlinien plan von1910Flur
bereinigung von1960
 
Stockbücher von ca. 1811 bis 1888
Stockbücher  bis ca. 1900 
 Grundbücher ab 1897
Ortssippenbuch

Die Inventarisierung des Ortskerns durch Dr. Ing. Loepert aus dem Jahre 1976 liefert eine Zustandsbeschreibung, die durch viele Fotos bildlich dokumentiert wurde. Für alle Haupt- und Nebengebäude wurden die Nutzungsart, der Bautyp, die Bauweise und das geschätzte Baujahr angegeben. Daneben wurden auch besondere Einzelheiten, der Erhaltungszustand und der Denkmalwert festgehalten und in das Häuserbuch übernommen. Allen alten Fotos aus der Inventarisierung vom Jahre 1976 habe ich neue Aufnahmen gegenübergestellt, die nach Möglichkeit von derselben Position aus aufgenommen wurden.

Für den alten Flecken stehen nur 3 Karten zur Verfügung, die aus zwei Vermessungen hervorgegangen sind, die von der Generalrenovatur von 1788/89 und die der Konsolidation von 1888/89. Bei der Flurbereinigung von 1960 war der Ortskern vom Verfahren ausgeschlossen. Eine Vermessung fand nicht statt. Grundlage der aktuellen Liegenschaftskarte ist immer noch die der Konsolidation.

Ohne das 1996 von Helmuth Leichtfuß veröffentliche Ortssippenbuch von Walsdorf wäre das Vorhaben nicht zu verwirklichen gewesen. Denn es wäre nahezu unmöglich gewesen, wenn Besitzer mit unterschiedlichen Nachnamen aufeinander folgten, jedes Mal im Kirchenbuch festzustellen, ob es sich um Erbe durch Heirat oder Kauf handelt, zumal es nicht selten vorkommt, dass mehrere Angehörige einer Sippe mit den gleichen Vornamen gleichzeitig lebten. Am Beispiel des Hauses Am Obertor 33 („Andesrothe“), das seit 1767 bis in die Gegenwart über 8 Generationen im Mannesstamm oder der weiblichen Linie vererbt wurde, soll beispielhaft gezeigt werden, welche Probleme mit den Angaben aus dem Ortssippenbuch geklärt werden können. 1767 und 1788 ist Georg Philipp Seyberth (1730 – 1817) Besitzer des Anwesens. Seine Tochter Maria Elisabeth heiratet 1794 Philipp Andres Roth (1767 – 1814), den Namensgeber des Hauses. Dessen Tochter Maria Katharina heiratete 1814 in zweiter Ehe Georg Philipp Lehmann (1794 – 1860), der das Anwesen seinem Sohn Christian August (1828 – 1903) weitervererbte. Christian August Lehmanns Tochter Johannette Karoline Henriette war seit 1877 mit Philipp Ludwig Seyberth (1851 – 1901) verheiratet. Auf ihn folgte sein Sohn Karl Ferdinand (1878 – 1956), dessen Tochter mit Otto Roth verheiratet war. Von ihnen erbte der jetzige Besitzer Günter Roth das Anwesen.

Die Anlage eines Häuserbuches kann man sich als ein riesiges Puzzle vorstellen, mit dem Unterschied, dass man nicht sicher sein kann, ob das ganze auch aufgeht. Rund 130 Häuser bzw. Anwesen werden dargestellt. Sie befinden sich mit wenigen Ausnahmen innerhalb der Fleckenmauer. Jedes einzelne Haus hat seine Geschichte, die durch die Auswertung der zur Verfügung stehenden Quellen nachgezeichnet werden kann.

Da die Erhebungen in den einzelnen Katastern unterschiedlichen Zwecken dienten, der Brandversicherung oder der Gebäudebesteuerung z. B., erhalten wir neben der regelmäßigen Angabe der Besitzer und der Lage der Gebäude innerhalb des Dorfes auch differenzierte Angaben über den Wert der einzelnen Gebäude, in anderen Katastern genaue Angaben über ihre Länge und Breite, die Anzahl und Höhe der Stockwerke, die verwendeten Baumaterialien sowie die Dacheindeckung, ob Stroh, Ziegel oder Schiefer. Zur Identifizierung einzelner Häuser und Parzellen war es manchmal nötig, deren Länge und Größe zu bestimmen. Zur Zeit der ersten Vermessung 1788 galten als Maßeinheit in Nassau noch Rute, Schuh und Zoll. In Nassau Usingen galt die Rute in einer Länge von 4,90 Meter. Sie war unterteilt in 10 Schuh zu 49 cm und 100 Zoll zu 49 mm. Die Quadratrute hielt 24,01 qm, der Morgen 160 Ruten, was umgerechnet 3841,60 qm ausmachte.

An einer Kopie des Häuserblatts in Großformat für das Haus Untergasse Nr.11 wird demonstriert, welche Informationen die Häuserblätter enthalten. Dazu werden die Originaldokumente ausgelegt, denen die Daten und Informationen entnommen sind.

Werner Janzing

Ortsübliche Familien- und Häuserbezeichnungen im alten Ortskern

Als sich die Einwohnerzahl Walsdorfs durch die Zuweisung von über 250 Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg um fast 1/3 gegenüber 1939 vermehrte, ergab sich auch für den zwischenmenschlichen Verkehr eine ganz neue Situation. Vorher kannte im Dorf jeder jeden. Alle waren per Du, Kinder und Heranwachsende redeten die Erwachsenen mit „Geet“ und „Petter“ an, und die älteren Personen wurden mit Ihr angesprochen. Allein dem Pfarrer und den Lehrern und ihren Frauen waren die Titel Herr und Frau vorbehalten. Das änderte sich nach dem Zweiten Weltkrieg infolge der kontinuierlichen Zuwanderung von Neubürgern auch durch die Ausweisung umfangreicher Neubaugebiete gründlich. Herr und Frau setzte sich als Anrede immer mehr durch, und die alten ortsüblichen Häuser- und Familienbezeichnungen geraten immer mehr in Vergessenheit. Im Folgenden werden sie für den alten Ortskern vorgelegt, wie sie in der Mitte des 20. Jahrhunderts gebräuchlich waren. Die im letzten Bürgerbrief bereits aufgeführten Beispiele werden wiederholt.

Zu Grunde gelegt werden die heutigen Straßenbezeichnungen und Hausnummern. Zum besseren Verständnis wird der Dialektfassung der Begriffe erforderlichenfalls das hochdeutsche Wort in Klammern beigefügt. Zur Bezeichnung wurden entweder nur der Familienname oder der Beruf verwandt (Hellersch, Schoustersch) oder mannigfaltige Kombinationen aus Famliennamen und Beruf (Wertschade), Vornamen und Beruf (Metzjerhermann), zwei Berufen (Ammedrehrsch) oder Teile aus den beiden Vornamen (Hanchrest aus Johann Christian).

In zahlreichen Fällen hat sich eine Familien- oder Häuserbezeichnung über mehrere Generationen gehalten, was ihre Aufklärung oft schwierig macht (z.B. Antesrothe, Am Obertor 33) In fast allen Fällen war es möglich, die Herkunft der Bezeichnung aufzuklären.

Zur besseren Orientierung ist bei den angeführten Personen in Klammern die entsprechende Nummer des Ortssippenbuches angegeben.

Untergasse

1              Gustav Leichtfuß (922)                      Wertschade
                 Schwiegersohn des Wirts G. Scheid (1432); Wirt in der 4. Generation.

3              Ludwig Ochs (1142)                          Ochse Lui

5              Wilhelm Schmidt (1555)                    Stuwis
                 Schwiegersohn des Gastwirts und Schmieds Karl Stubig (1745)

7              Alwin Wicht (1922)                           Wichte oder Ammedrehrsch
                verheiratet mit der Pflegetochter des Drehers Adolf Leichtfuß (918), einem
                Enkel der Hebamme Katharina und des Drehers Philipp Konrad Leichtfuß (889)

9              Hermann Lehmann (841)                   Sollersch
                Hermann Lehmann war Sattler

11            Hermann Leichtfuß (925)                   Herzchreste  (nicht aufzuklären)

13            Hermann Leichtfuß (933)                   Schmidtchreste Hermann
                Urgroßvater: Schmied Christian Leichtfuß (898). Die Kinder behalten die
                Familienbezeichnung der Mutterr (aus 841) (Sollersch Ursel; vergl. Nr. 9)

15            Adolf Lehmann (849)                        Beimostersch
                Der Vater Heinrich Lehmann (840)war Bürgermeister

17            Otto Weygand (1918)                       Woonerotto
                Der Großvater Georg Philipp Weygand (1911)war Wagner.

19            Ferdinand Lehmann ( 837)                 Bäckerferdnand
                Vater und Großvater waren Bäcker (823 und 802)

21            Gustav Volkmar (1828)                     Volkemersch

2              Hermann Müller (1073)                     Metzgerhermann
                Sohn des Metzgers Karl Müller(1068).Seine Kinder tragen den Familiennamen Müller. (Müller Else)

4              Karl Hofmann (542)                          Hofmanns Karl oder Schwarzeherrmanns
                Schwiegersohn des Hermann Schwarz (1626)

6              Ernst Götz (361)                                Feixe
                
Großvater: Georg Wilhelm Feix (265)

8              Ernst Ochs(1145)                              Peterochse
                Urgroßvater: Philipp Peter Ochs (1120)

10            Karl Hohl (582)                                 Rechnersch oder Diehleschreunersch
                Karl Hohl war Gemeinderechner. Sein Vater, der Schreiner Heinrich Hohl, (567)
                war verheiratet mit Auguste, geborene Thiel

12            Heinrich Weygand (1917)                  Weyernds

14            Ernst Menzel (1025)                          Menzels
                Sohn des Krämers und Maschinenführers Hermann Menzel (1023)

16            Hermann Menzel (1024)                    Menzels  wie 14

18            Hermann Hofmann (544)                   Hofmanns Hermann oder Schadereinerds
                Schwiegersohn des Reinhard Scheid (1431)

20            Karl Seyberth (1691)                        Seywerths

22            Karl Ochs (1146)                              Riechersch (Rügers)
                Witwe seines Ururgroßvaters Philipp Jakob Ochs (1112) war in zweiter Ehe mit
                Philipp Konrad Rüger (1331)verheiratet.

24            Karl Pauli (1162)                               Hellersch
                Schwiegersohn des Christian Heller, (467)

26            Emil Steiger (1727)                            Schoustersch
                verheiratet mit der Enkelin des Schusters Adam August Lehmann (827)

28            August Müller (1071)                         Metzjersch
   
             Sohn des Metzgers Karl Müller (1068)

30            Theodor Zeiger (2023)                       Zaajersch

32            Otto Hohl (581)                                 Froschs oder Hohlefriedrichs
                Frosch war Uzname. Großvater: Philipp Friedrich Hohl (559)

34            Karl Schwarz,(1630)                          Schwarzeschneider
                Karl Schwarz war Schneider

36            Ernst Lehmann (847)                          Schmitts
               Urgroßvater Philipp Christian Lehmann (804) war Schwiegersohn des Schmieds und Krämers
                Philipp Konrad Leichtfuß (887)

38            Gustav Kolb (726)                             Frankebachs oder Kolbs
                August Frankenbach (283), verheiratet mit Luise, geborene Kolb (aus 722)

40            Gustav Lehmann (843)                       Metzjergustav
                Sohn des Metzgers Johann Ferdinand Karl Lehmann (830)

42            Otto Anthes (2211)                            Anthes
                Pflegesohn des Schneiders Karl Zeiger (2015)

44            Mathilde Usinger                                Tilli oder Usingersch

46            Ernst Heilhecker (448)                       Heuleckersch

48            Emil Roth (1282)                               Unkels  (nicht aufzuklären)

50            Adolf Leichtfuß (921)                        Jerps (Jer =Georg
                Großvater mütterlicherseits der Ehefrau Elise, geb. Becker (aus 72) Georg Philipp Hirtes (520)

52            Hermann Scheid (1441)                     Schadebäckersch oder Schaawers
                Sohn des Bäckers Gustav Scheid (1430). Hermann Scheid war Friseur.

Am Obertor

1              Ferdinand Ochs (1147)                      Poste
                Vater und Großvater waren Posthalter (1139 und 1131)

3              Luise Jeckel Wwe (648)                     Fritze
                Schwiegervater: Georg Friedrich (Fritz) Jeckel (644)

5              Ferdinand Scheid (1438)                    Schadekorls
                Sohn des Karl Scheid (1429)

7              Gustav Ochs (1144)                           Schreunerkorls
                Vater: Karl Ochs (1138); Urgroßvater: Kaspar Ochs (1121) war Schreiner

9              Emil Jeckel (650)                                Rupperts
                Großvater Heinrich Jeckel (638) war Schwiegersohn des Johann Philipp Ruppert (1295)

11            Theodor Herrchen (478)                    Hasches

13            Otto Lehmann (846)                           Wöllems
                Großvater Philipp Heinrich Lehmann war Schwiegersohn des Karl Wilhelm Weygand (1912)

15            Elise Seyberth Wwe (1687)                Seywerths an de Schul

17            Ludwig Hohl (575)                             Diehlesoller
                L. Hohl war Sattler, sein Großvater Christian Hohl (555) der Schwiegersohn
               des Philipp Kaspar Thiel (1787)

19            Karl Scheid (1440)                             Schadehermanns
                Sohn des Hermann Scheid (1433)

21            Ludwig Bind (117)                              Binde

21a          Gustav Scheurer (1504)                      Schlessersch
                Enkel des Schlossers August Scheurer (1490)

23            Fritz Heinig (462)                                Scheide
                Vater in 2. Ehe mit Johannette Wilhelmine Auguste Scheid (aus 1424) verheiratet

25            Karl Schmidt (1557a)                         Borkets
                Urgroßvater: Johann Burkhard Schmidt (1526)

27            Robert Reichert (1211)                       Rieseschneirersch
                Schwiegersohn des Schneiders Karl Ries (1225)

29            Gustav Adolf Hohl (574)                    Hohle Zimmermann
                Gustav Adolf Hohl war Zimmermann

31            Karl Weiß (1872)                               Weiße

33            Ferdinand Seyberth (1688)                 Antesrothe
                Namengeber des Hauses ist Philipp Andreas Roth (1242) (1767 – 1814)
                Die Tochter seines Enkels Christian August Lehmann (817) war Ferdinand Seyberths Mutter

35            August Zeiger (2018)                          Amme
                Henriette Zeiger, geb. Roth war von 1890 – 1937 Hebamme in Walsdorf

2              Adolf Herrmann(480)                          Schmittphilipps
                Urururenkel des Schmieds Philipp Leichtfuß (882)

4              Hermann Lehmann (853)                     Schreunersch
                Verheiratet mit einer Ururenkelin des Schreiners Christian Scheid (1417)

6              Julius Pauli (1161)                               Beckerbannerts
                Verheiratet mit einer Urenkelin des Bäckers Bernhard Rühl (1369)

8              Schulhaus

10            Schulscheune

12            Ernst Götz (361 b)                              Leneernst
                Sohn der Helene Götz, geb. Roth (358)

14            Berta Lehmann (aus 831)                   Rechnerberta
                Tochter des Gemeinderechners Philipp Ludwig August Lehmann (831)

16            Willi Ochs (1149)                               Schlesserwilli
                Enkel des Schlossers August Scheurer (1490)

18            Karl Fritz (294)                                  Schorschekorl
                Urgroßvater: Georg Fritz (287)

Klostergasse

1              August Eul (260)                                Eulebeckersch
                August Eul und sein Vater waren Bäcker

2              Emil Wegand (1921)                          Weierndsemil

4              Adolf Zeiger (2024)                           Drehrsch
                Sohn des Drehers August Zeiger (2011)

6              Gustav Wissig (1938)                         Wissigs

8              Gustav Hirtes (529)                            Hertesebeckersch
                 Enkel des Bäckers Ludwig Hirtes (522)

Knappe Gasse

1              Wilhelm Eyrich (262)                          Eyrichs

3              Hermann Sturm (1751)                       Rupperts
                Urenkel des Schuhmachers Johann Philipp. Ruppert (1295)

5              Lina und Karl Schwarz (aus 1628)     Schousterguste
                Tochter und Sohn des Schusters Gustav Schwarz (1628)

4              Ernst Lehmann (848)                         Jerchreste
                Urenkel des Georg Christian Lehmann (801)

6              Emil Lehmann (851)                          Diehlekorls
                Ehefrau ist die Tochter des Karl Hohl (572), eines Enkels der Katharina Thiel (1787)

8              August Jeckel (647)                          Ruppertsschoustersch
                Enkel des Schusters Johann Philipp Ruppert (1295)

Am Pfarrbogen

1              Julius Stritter (1744)                          Strittersch

3              Julius Ludwig Hohl (576(                   Schousterlui
                Sohn des Schusters August Hohl (562)

5              August Rühl (1387)                           Koorz  (nicht aufzuklären)

7              Rosa Baum (43)                                Betterosa  (nicht aufzuklären)

9              Karl Thiel (1802)                               Bockkorl oder Thiels
                Halter des Ziegenbocks

11            Eduard Elsemüller (225)                     Elsemüllersch

13            Wilhelm Hohl (585)                            Hohlewillems

2              Pfarrhaus                                            Parrersch

4              Karl Engel (233)                                 Engels

6              Hermann Baum (47)                            Andrese
                Enkel des Andreas Rühl (1366)

8              Otto Baum (48)                                   Scheurersch
                Schwiegersohn des Fritz Scheurer (1494)

10            Josef Hollingshausen (603)                   Petersch
                Schwiegersohn des Peter Altenhofen (1)

12            Karl Friedrich Baum (39)                    Korkorlsche

14            August Hankammer (399)                   Schäfersch
                Sohn des Schäfers Friedrich Hankammers (398)

16            Emil Heinig (461)                                Heinigs

18            Karl Baum (41)                                   Bollermanns  (nicht aufzuklären)

20            August Rühl 1386)                               Ernste (nicht aufzuklären)

22            Heinrich Schmidt (1556)                      Hanchreste
                Enkel des Johann Christian Schmidt (1527)

24            Karl Baum (44)                                   Goldschmidts (nicht aufzuklären)

26            Karl Schmidt (1563)                            Bine
                Sohn der Jakobine Schmidt (1548)

30            Luise Hohl Wwe (580)                        Hohleschoustersch
                Schwiegertochter des Schusters Heinrich Hohl (570)

32            Eduard Schauß (1408)                        Hepps
                Schwiegersohn von Georg Jakob Hepp (470)

34            Karl Sturm (1752)                               Bine
                Schwiegersohn der Jakobine Schmidt

Redaktion:
Monika Kiesau  Helmuth Leichtfuß Manfred Wetzel