Bürgerbrief 93: November 2008

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

in unserem Stadtteil Walsdorf haben wir drei Standorte für die Entsorgung von Gartenabfällen stationiert. Diese werden auch in regelmäßigen Abständen von dem zuständigen Personal seitens der Verwaltung kontrolliert. Hierbei, ich betone dies ausdrücklich, wurde wiederholt festgestellt, dass am Standort Kinderspielplatz / Sieben-meisterbrücke nicht nur Gartenabfälle, sondern auch Essensreste wie Fleisch, Kartoffeln, Kartoffelschalen und Gemüsereste gesichtet wurden. Außerdem wird hier regelmäßig Spreuabfall von Kleintieren illegal entsorgt. Diese Abfälle gehören nur in die hierfür vorgesehene Biotonne oder auf den eigenen Komposter. Die Tatsache, dass dadurch Ungeziefer wie Ratten angezogen werden, dürfte jeder normal denkender Mensch nachvollziehen können.

Neben einem KINDERSPIELPLATZ kann ein solches Verhalten weder vernünftig noch beabsichtigt sein.

Wenn sich dazu die Stadtverwaltung die Frage stellen muss „Kinderspielplatz oder Gartenabfall-Container schließen“, steht die Antwort meines Erachtens schon heute fest.

Am Standort am Dorfgemeinschaftshaus wurden in diesem Jahr Hasenkästen und eine Hundehütte auf diese Weise entsorgt. Dank eines aufmerksamen Mitbürgers wurde dies sogar im Bild festgehalten. Am Standort „Großen Garten“ konnte ich selbst eine Bewohnerin aus einem Nachbarort dazu bewegen, ihren bereits ausgeschütteten Grünschnitt wieder einzusammeln und mit nach Hause zu nehmen. Wenn Sie Ihren Garten von einem gewerblichen Unternehmen pflegen lassen, so hat das Unternehmen dies auf einer ihr bekannten Deponie zu entsorgen. Sie alle können und sollen dazu beitragen, dass wir diese drei Standorte beibehalten und nicht wie im Stadtteil Heftrich, wo es keine Gartenabfall-Container gibt, künftig auf die Deponie nach Idstein fahren müssen.

Lesen Sie sich bitte die großen Hinweistafeln an den Standorten beim nächsten Gang zum Container durch und schauen Sie vor allem bei illegalen Entsorgungen nicht weg, sondern sprechen Sie die Personen an oder melden mir deren Namen oder Autokennzeichen, sonst ist auf einmal Ihr Gartenabfallstandort weg und kommt nie wieder. Ich vertraue auf Ihre Unterstützung und bin der festen Überzeugung, dass dieses Problem in Walsdorf und nicht im Rathaus in Idstein gelöst werden muss.

Gerd Ziemer, Ortsvorsteher

Walsdorf-Quiz: Wie gut kennen Sie Walsdorf?

Beim diesjährigen Gassenfest des Bürgervereins hatten die Besucher die Möglichkeit, ihr Wissen über unser Dorf zu testen. 12 Fragen waren zu beantworten. Hier die richtigen Antworten.

Zu welchem Orden gehörte das Walsdorfer Kloster?                               Benediktiner
Wann erhielt Walsdorf Stadtrechte?                                                        1358 bzw. 1393
Wer hat die Buntfenster der Kirche gestiftet?                                           Hermann Düssel
Wann wurde das Schulgebäude errichtet?                                               1824
Wann entstand die Scheunenfront?                                                         1831
Wie hoch ist der Hutturm ab der Eingangstüre?                                       24 m
Wann wurde das Dorfgemeinschaftshaus eingeweiht                               1967
Wie viel Hausnummern gab es 1939 in Walsdorf?                                  186
Wie hoch ist der Waldanteil in der Walsdorfer Gemarkung in %?            Ca. 30 %
Wie lang ist die Untergasse vom Untertor bis Obertor?                           246 m
(Das Obertor stand Ecke Hainstraße / Untergasse)
Seit wann ist Walsdorf Stadtteil von Idstein?                                           1971
Wie viel Flurgrundstücke gibt es im Großen Garten?                               93

Den ersten Preis, einen Gutschein über 30 EUR, gewann mit 10 richtigen Antworten Bodo Kalb aus Walsdorf, den zweiten Preis in Höhe von 20 EUR mit 9 richtigen Antworten Frau Monika Herrmann aus Taunusstein und den dritten in Höhe von 10 EUR mit 8 richtigen Antworten Daniele Menner aus Walsdorf.

Der Bürgerverein gratuliert den Gewinnern und dankt ihnen für die Teilnahme an dem Quiz.

Luftballonwettflug

Auf unserem diesjährigen Gassenfest fand ein Luftballon-Weitflug-Wettkampf statt.
Der Rücklauf gefundener Karten ist abgeschlossen und die Sieger ermittelt.
Bei Westwind hat es der Siegerballon immerhin mit über 80 Kilometern bis in den Vogelsberg geschafft.

Marlen KrausHeftrich83,8 km Luftlinie36137Kleinlüder
Jan ErnstWalsdorf54,3 km Luftlinie Nidda
Cedric SchönebergerOber-Olm31,5 km Luftlinie60529Frankfurt
Pascal RosamWalsdorf16,5 km Luftlinie61267Neu-Anspach

Herzliche Glückwünsche von den Organisatoren

Rückblick auf die Ausstellung: 650 Jahre Stadtrechte Walsdorf

Ca. 200 Personen besuchten die Ausstellung des Bürgervereins am 14.September 2008 im Feuerwehrgerätehaus zur Erinnerung an die Verleihung der Stadtrechte an Walsdorf vor 650 Jahren. In Führungen um 11.00 Uhr, 14.00 Uhr und 16.00 gaben Werner Janzing und Helmuth Leichtfuß den Besuchern Erklärungen über die Ausstellungsstücke. Großes Interesse fanden die älteste sich im Besitz der Gemeinde befindende Pergamenturkunde mit Siegel von Graf Ludwig von Nassau aus dem Jahre 1608, die letzte Pergamenturkunde mit Siegel von Fürst Friedrich August aus dem Jahre 1803, verschiedene historische Karten von Nassau, mehrere Pläne von der Walsdorfer Gemarkung zwischen 1788 und 1960, das Modell des alten Fleckens mit 10 Plänen von der Bebauung zwischen 1698 und 1939, das Häuserbuch von Walsdorf und die Darstellung der Geschichte des Hauses Untergasse 11 (s.u.) mit den dazu gehörigen Originalkatastern und Stockbüchern.

Die Inhalte des in Großformat gezeigten Häuserblattes des Hauses Untergasse 11 und der wichtigsten Urkunden werden in diesem und dem folgenden Bürgerbrief im Wortlaut veröffentlicht, damit auch die, die keine Gelegenheit hatten, die Ausstellung zu besuchen, davon Kenntnis erhalten.

Die wichtigsten Ausschnitte aus den Urkunden von 1358 und 1375 können in dem Beitrag von Gerhard Buck im Bürgerbrief Nr. 92 nachgelesen werden. Der Text der Urkunde vom Jahre 1393, in der den „Bürgern zu Wahlstadt eine ewige Freiheit“ und ein „ewiger freier Wochenmarkt auf alle Donnerstag in der Woche“ gegeben wurden, lautet in der Wiedergabe in der Urkunde von 1803 wie folgt:

Wir, Walram Graf zu Nassau p bekennen und offenbaren in diesem Brief vor Uns und alle Unsere Erben und Nachkommende und tun kund allen Leuten, die ihn ansehen oder hören lesen, dass Wir mit wohlbedachtem Mut und Rat Unserer Freunde, und um Uns und Unserer Grafschaft Bestes und Unser armen Leute gemeinen Nutzen und Frommen eine ewige Freiheit Unsern Bürgern zu Wahlstadt in Unserm Schloss geben und gegeben han, mit Kraft dieses Briefs ihnen und allen ihren Nachkommenden ewiglichen und immer, mit allen solchen Worten und Unterschied, als von Worten zu Worten hernach geschrieben steht. Mit Namen sollen die obgenannte Unsere Bürger und armen Leute zu Wahlstadt und Ihre Erben Uns und Unsern Erben und Nachkommenden alljährlich reichen und geben und antworten auf St. Martins Tage Siebenzig gute kleine schwere Gulden, als dann zu Mainz gängig und gebe sind, auch mögen Wir und Unsere Erben alljährlich eines jeden Jahrs einen Bannwein darlegen, Uns und Unsern Erben zu schenken, auch sollen sie alle Pforten und Türme tun bewahren und behüten, ausgenommen den Turm an dem Ort hinter dem Kloster, den Wir Uns und Unsern Erben selber bewahren tun sollen und wollen.

Auch sollen die obgenannten Unsere Bürger zu Wahlstadt und ihre Erben Uns und Unsern Erben folgen, als andere Unsere Bürger und Untersassen, auch han wir den obbeschriebenen

Unsern Bürgern sonderliche Gnade und Freundschaft getan und han ihnen einen ewigen freien Wochenmarkt auf alle Donnerstag in der Woche gegeben und geben ihnen dazu alle die Freiheit und Rechte, die Unsere Stadt Idstein je und je gehabt hat, und wie der Stadt Freiheit stehet auf den Dienstag, in derselben Maß sollen sie die Freiheit haben auf den Donnerstag, Friede und Geleit allermänniglichen dar und dannen also ferne Unsere Grafschaft gehet, sonder verzollte Leuth und unthätigen, nach des Landes und aller Städte Gewohnheit, wie man das findet oder bezeugen kann, nach Gerichten Urteil, ausgeschieden in allen diesen vorgeschriebenen Sachen Arglist und Gefährde; und das in Urkund so haben wir Walram Graf zu Nassau p vorgenant Unser Inges für Uns und alle Unsere Erben und Nachkommende an diesen Brief tun henken und zu mehrerer Festigkeit han Wir gebeten den Edlen, Unsern lieben Bruder, Johann Grafen zu Nassau, dass er sein Inges bei das Unsere an den Brief hat gehangen. Und Wir, Johann Graf zu Nassau p bekennen, dass wir durch Bittwillen des obgenannten Unsers lieben Bruders Wallramen, Grafen zu Nassau p, Unser Inges bei das seine an diesen Brief han tun henken, zu gezeugen der Wahrheit. Datum anno Domini Millesimo trecentesimo nonagesimo tertio in vigilia navitatis sancti Joannis Baptistae.

An folgenden Texten wurde demonstriert, welche Bedeutung die verliehenen Rechte für die Bürger der Stadt bzw. später des Fleckens hatten.

Freibrief für Johannes Ebert Ochs

(In moderner Rechtschreibung)

Wir, Schultheiß, Bürgermeister und verordnete Schöffen des Gerichts des Freien Fleckens Walsdorf in der Herrschaft Idstein, als mit Namen Philipp May, Schultheiß, Jacob Kolb, Bürgermeister, Johannes Ochs, Philipp Seyberth, Henrich vom Stein, Philipp Geiß, Philipp Hoffmann bekennen mit diesem offenen und unserm angehängten gewöhnlichen Gerichtssiegel erteilten Brief gegen jedermänniglichen, dass, vor dato dessen, in unserer gehaltenen Versammlung in der Person erschienen der Ehren achtbare Johannes Ochs, unser lieber Mitbürger, und uns dies freundlich zu erkennen gegeben, welcher Maßen durch sonderliche Providens (Vorsehung) des Allmächtigen sein Sohn Johannes Ebert Ochs in des Hl. Reiches hochlöblicher Stadt Frankfurt am Main sich ehrlich zu begeben und daselbst bürgerliche Wohnung aufzurichten, redlich gemeint, von deswegen dann dieser sein Sohn seines ehelichen Herkommens, Verhaltens wie auch seines Leibes Lediglassung und von uns genommenen Abschieds, glaubwürdige Zeugnis in Schriften bei uns auszubringen und an gebührenden Orten vorzuzeigen, vonnöten mit der freundlichen Bitte, weil besagter sein Sohn in unserm Freien Flecken Walsdorf bei den Eidespflichten, damit wir dem hochwohlgeborenen Grafen und Herrn, Herrn Johannes, Graf zu Nassau, zu Saarbrücken und Saarwerden, Herr zu Lahr, Wiesbaden und Idstein unserm gnädigen Herrn und unserm Schöffenstuhl verwandt und zugetan sein, dass dieser Johannes Ebert Ochs von aufrichtigen, ehrlichen, frommen und redlichen Eltern, Vater und Mutter, geboren, und dass Johannes Ochs und Katharina, seine eheliche Mutter, aber in Gott ruhenden Hausfrau als zwei ledige Personen sich christlichem Brauch nach aufrichtiger Weise ehelich zusammen verlobt, hernach er, Johannes Ochs, als ein lediger Gesell, und sie, Katharina, seine eheliche Hausfrau als eine tugendsame, züchtige Jungfrau in unserer christlichen Versammlung in löblicher Zierde des Kranzes und Bändcher öffentlich zu führen und ehelich vertrauen lassen, welche beide Eheleute ihre bürgerliche Wohnung alsbald in unserm Freien Flecken Walsdorf aufgerichtet und in solcher ihrer ehelichen Beisammenwohnung diesen ihren Sohn, Johannes Ebert Ochs, aus rechtem unbefleckten Ehebett erzeugt und denselben in der Furcht Gottes von Jugend auf mit sonderem Fleiß auferzogen und zu allen Tugenden angewiesen, welcher Sohn dann die Zeit er sich hier aufgehalten wie gleichfalls seine beiden Eltern vor und in ihrem währenden Ehestand sich gegen uns und sonst allermänniglich in ihrem Leben und Wandel also verhalten, dass wir und männiglich denselben allen nichts Vorweisliches, vielmehr aber alle Ehre und Gutes wohl nachsagen und schreiben können. Neben diesem allen, so zeugen wir auch ferner, dass dieses Briefes Vorweiser, Johannes Ebert Ochs, weil er in unserm Freien Flecken Walsdorf geboren, eine freizügige Person sei und in Kraft deswegen habender gräflicher Privilegien seiner Leibeigenschaft befreit und deswegen außer seinem Vaterland unter fremder Obrigkeit seines Gefallens ohne einige Nachfolge sich niederzulassen durchaus befugt, und weil alle diesem erteilten Zeugnis inserierten Punkte der Wahrheit gemäß, so gelangt an männiglich, vorab an die ehrenwerte, vorsichtige, wohlweise Herrn Bürgermeister und Rat der hochlöblichen Reichsstadt Frankfurt am Main unser gebührliches Bitten, dieses Briefes Vorweiser, Johann Ebert Ochs, für einen von seinen Eltern recht ehelich geborenen, ehelich erzogenen und freizügigen Sohn beständig zu erkennen und zu halten, denselben in ihre bürgerliche Gesellschaft gutwillig auf- und annehmen und um des- und unsertwillen demselben alle mögliche Beförderung erweisen und in allen Treuen befohlen sein lassen wollen. Wir Schultheiß, Bürgermeister und Schöffen des Freien Fleckens Walsdorf haben zu mehrere Bekräftigung dessen allen unser Gerichtssiegel an diesen erteilten offenen Brief gehängt, der gegeben in dem Freien Flecken Walsdorf, den 29. January im Jahre nach Christi Geburt Tausend sechshundert vierzig und neun.

(Quelle: Walsdorfer Urkunden, Bd 1 S.255)

Bürgereid

(In moderner Rechtschreibung)

Ihr sollt geloben und schwören zu Gott und seinen heiligen Worten, dass ihr sollt und wollt dieser Bürgerschaft allhier treu und hulde sein, sie vor Schaden bewahren und ihren Nutzen helfen bessern und schützen, demselben getreulich nachkommen, so wahr mir Gott helfe und sein heiliges Wort.
Wie mir ist gesagt worden und ich auch wohl verstanden hab, demselbig will ich getreulich nachkommen, so wahr mir Gott helfe und sein heiliges Wort.

(Quelle: Walsdorfer Urkunden S. 15b)

Aufgabe der Bürgerschaft

Weil Philipp Schneider, eine gewesener Bürger allhier, ausgezogen gen Camberg, auf Junker Willnus Gut ein Hofmann geworden ist, hat die Gemeinde allhier ihm aufgesetzt, alle Jahr einen Tag oder zwei an der Mauer oder was die Gemeinde sonst bauen zu fahren oder, da er sich solches weigern wird, soll er die gesetzten 5 Gulden geben, welches er auch gutwillig verheißen und auf sich genommen.

(Quelle: Walsdorfer Gerichtsbuch  I S. 35)

1699 den 15. März hat Hans Jakob Leichtfuß sich aus der Bürgerschaft gekauft, mit seiner Frau 10 Gulden. Wenn er oder seine Frau wieder in den Flecken wollen, so muss er sich wieder auf das Neue einkaufen bei seinem Schultheiß und Gericht.

(Quelle: Walsdorfer Gerichtsbuch II S. 109)

Beschluss über die Erhebung des Bürgergeldes

Anno 1719 bei gehaltenem Aschermittwoch ist bei der ganzen Gemeinde sowohl als auch beim Gericht ausgeredet worden, dass … jeder Bürger, wenn er Bürger geworden, sogleich vor alters 20 Gulden erlegen (musste), ehe er copuliert worden. Wie aber die Leute durch den erbärmlichen Brand (von 1692) so in Armut geraten (waren), hat das Gericht wie auch die Gemeinde (entschieden), wenn einer Bürger geworden ist, dass er dann jährlich sollte 5 fl an Bürgermeister zahlen. Weil aber die Bürgerschaft nunmehr stark und soviel allerhand liederliche Burschen von allerhand Leuten herein gezogen, da dann die Gemeinde von den Leuten keine 5 fl können bekommen, also hat sich von heut dato an Schultheiß und Gericht wie auch die ganze Gemeinde besprochen und verabredet, dass es nunmehr weiterhin bei dem alten bleiben soll und keiner mehr in die Bürgerschaft angenommen werden, er habe denn die 20 fl wie vor alters zuvor erlegt, welches hiermit zur Nachricht aufgezeichnet worden.

(Quelle: Walsdorfer Gerichtsbuch II S. 122)

Haus Untergasse 11

Haus bzw. Liegenschaft: Untergasse 11 Flur 3 Flst. 661
         
JahrNr.NameOSBHeiratGeb.Gest.BerufBemerkung
169224Seyberth Daniel16501659 v.1695Feldgeschworener 
  Maria Kunigunde geb. Ochsaus 1089     
169842Seyberth Philipp Eberhard1651 16651723 Sohn
  Anna Katharinain 1651 16681745  
176715Leichtfuß Philipp Wilhelm874172316991784Müller (Escher Mühl)Schwiegersohn
  Anna Katharina geb. Seyberthaus 1651 16971760  
 15Roehrich Johann Georg1288174717081767PfarrerSchwiegersohn, Fortführung Geb.St.Rolle 1767
  Maria Katharina geb Leichtfußaus 874 1724  (Eintragung: Maria Katharina Roehrich)
1788/891/111Flick Johann Georg2781774  PfarrerSchwiegersohn
  Friederike Auguste Christine geb. Rörhichaus 1288 1755   
180617desgl.     Brandkataster
18191/111Lehmann Philipp Konrad796181517911831Schneider(Kauf 1819 Fortführung WBB 1788/89)
  Anna Maria geb. Lehmannaus 788 17921835  
182239desgl.      
1837(18)2-183-80Lehmann Philipp August814184918241864Bauer GastwirtSohn, 25.7.1837 Erbschaft & Erbteilung
  Karoline Christiane geb. Zeigeraus 1987 1823   
184216Lehmann Philipp Konrad (Kinder)     Brandkataster
1863(18)6-112-286Ochs Philipp Friedrich August112518541824 Bauer21.5.1863 Kauf
  Maria Katharina Philippine geb. Thielaus 1787 1833   
1867(18)6-113-286desgl.     12.6.1867 Schenkung
1867(18)9-236-404Ochs Philipp Ludwig Heinrich1134186718441890Bauer31.8.1867 Kauf
  Maria Dorothea Luise geb. Ochsaus 1121 18421895  
186717(Ochs Friedrich August (1869 Ludwig))      
1880/81121desgl.      
1881(18)13-158-350Kolb Heinrich722185918331898Sattler, Bauer12.8.1881 Kauf
  Susanne Christiane Philippine geb. Christ  18331878Feldgerichtschöffe(aus Wallrabenstein)
1882/83121desgl     (Fortführung Geb.St.Ro.1880/81)
1882(18)15-205-653Leichtfuß Karl Philipp913188018551918Bauer18.11.1882 Kauf
  Auguste Philippine Luise geb. Lehmannaus 821 18571944  
1884/85121desgl.     (Fortführung Geb.St.Ro.1880/81)
188416desgl.     Brandkataster
1888/8921/137desgl. (Karoline ??)      
1890(18)15-209-653desgl.     27.12.1890 Adjudikation nach Konsolidierung
 (8)3-107-118       
1910137desgl.      
194521/137Leichtfuß Gustav Heinrich Hermann925192018881946BauerSohn
  Luise Elisabeth geb. Ochsaus 1137 18901979  
196021/137Leichtfuß Walter925-2195319251991 Sohn
  Erna geb. Fritz  1922   
19763/661Jank Anton  19071992SchuhmacherKauf 1959
  Paula geb. Nadler  19121985  
19993/661Schottroff Berd    Schreinermeister 

Losbriefe

Anno 1718 ist untersucht worden, was von fremdem Leuten herein in unsern freien Flecken Walsdorf geheiratet und herein gezogen, sowohl Mann und Weib, sogleich allhier seinen Schein oder Losbrief zeigen müssen:

Christian Scheurer hat seinen Brief gezeigt wegen seiner Frau, so von Reichenbach, dass er sie mit 6 Gulden frei gekauft, so geschehen 1697.

Zeigte Johannes Conradi seinetwegen seinen Losbrief, welcher von Heringen. So geschehen im Jahre 1705.

Zeigt Tobias Walmer seinen Losbrief wegen seiner Frau, so von Strintz –Margarethe, dass sie frei, ledig und los. So geschehen im Jahre 1709.

Zeigte Andreas Götz aus dem Usingischen von Westerfeld, dass er frei, ledig und los und keiner Leibeigenschaft mehr unterworfen. So geschehen im Jahre 1718.

Zeigte Ludwig Weydmann seinen Losbrief, welcher, auch aus dem Usingischen, laut seines Briefes frei, ledig und los. So geschehen im Jahre 1715.

Zeigte Tobias Karl Wassum wegen seiner Frau, so von der freien Reichsstadt Frankfurt, dass seine Frau frei, ledig und los. So geschehen im Jahre 1718.

Zeigte Andreas Kilian wegen seiner Frau Loszettel, so von Beuerbach, dass sie ihrer Leibeigenschaft frei, ledig und los. So geschehen im Jahre 1714.

Zeigte Dillmann Schmidt wegen seiner Frau Losbrief, dass sie frei, ledig und los ihrer Leibeigenschaft, so sonst von Strintz – Margarethe herrührend. So geschehen im Jahre 1718 laut seines Losbriefes.

Zeigte Johann Georg Ernst wegen seiner, so von Oberems, allhier bei Gericht, welcher ausweiset, dass er frei, ledig und los, so ihm gegeben worden 1711.

Zeigte Peter Aulmann für sich seinen Loszettel so von Eschbach im Zweiherrischen, dass er frei, ledig und los und keiner Leibeigenschaft unterworfen, So ihm gegeben worden im Jahre 1713.

Zeigte Johannes Hahn seinen Zettel, weil er aus dem Flecken Wehen und ausgesagt, dass er frei, und keiner Leibeigenschaft unterworfen, so ihm gegeben worden ist im Jahre 1717.

Quelle: Walsdorfer Gerichtsbuch II S. 120 b

Frühjahrswanderung 2008

Wie in der Einladung angekündigt, nahm der Bürgerverein das für die Geschichte unseres Dorfes wichtige Datum von 1358 zum Anlass, seine jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen daran zu orientieren. In diesem Jahr verlieh Graf Adolf von Idstein die Stadtrechte an Walsdorf. Deshalb war als Ziel der Frühjahrswanderung das „Breidenloh“ im Bürgerwald gewählt worden. In den ersten beiden Freiheitsbriefen von 1358 und 1375 erhielten die Walsdorfer nämlich dort das Weiderecht für ihr sämtliches Vieh und das Recht Holz einzuschlagen. Die Wanderung fand unter der fachkundigen Leitung des früheren Revierförsters, Herrn Bördner von Wörsdorf, statt.

Die erste Station wurde an der Nordspitze des Bürgerwaldes gemacht, weil man von dort einen weiten Blick über den Goldenen Grund bis zum Westerwald hat. Von diesem Standpunkt aus wird unmittelbar einsichtig, dass dem Grafen von Idstein das Plateau am Ende des Höhenrückens zwischen Emsbach und Färberbach zur Anlage einer Befestigung zum Schutz seines Territoriums gegen die Grafen von Dietz, seine nördliche Nachbarn, sehr geeignet erschien. Mit der Erhebung zur Stadt der neu anzulegenden Siedlung auf dem Hügel, wo schon seit 1156 das Benediktinerkloster stand, und ihrer geplanten Befestigung mit Mauern und Türmen veranlasste er die Bewohner der alten Siedlung jenseits des Färberbaches auf Dietzer Gebiet auf den Hügel umzusiedeln, was dann auch zwischen 1358 und 1393 geschah.

Da der Bau der Mauern und Türme große Anstrengungen für die Walsdorfer mit sich brachte, entschädigte sie der Graf mit der Entlassung aus der Leibeigenschaft und dem Weiderecht mit all ihrem Vieh im „Breideloh“, das den Wörsdorfern bisher allein zustand. 1375 wurden ihre Rechte dahin erweitert, dass sie dort auch Holz einschlagen konnten.

Daran schloss sich der Gang durch den Bürgerwald mit einem Vortrag über die Gewinnung von Lohrinde aus Eichenschösslingen an. Die große Nachfrage nach Leder im 18. und 19. Jahrhundert. führte zur Blütezeit der Lohernte. 1863 z.B. wurden in Walsdorf 201 Zentner und 19 Pfund Lohrinde geerntet, und der Zentner für einen Gulden und 21 Kreuzer auf dem Lohmarkt in Limburg verkauft. Der Gerbstoff Tannin, der aus der Lohrinde gewonnen wurde, diente der Ledergerbung.

Die „Lohhecken“ bestanden aus dem Stockausschlag mit einer Wachstumszeit von jeweils etwa 20 Jahren. Die Wurzelstöcke konnten 200 bis 300 Jahre alt werden.

Während der Saftzeit im Mai/Juni wurden die Schösslinge vom Stock abgetrennt, auf 2 m abgelängt und zwei- bis dreimal längs aufgeschlitzt, um die Rinde abzulösen. Selbst die Rinde an den dünnen Ästen wurde durch Klopfen noch geerntet.

Die Rindenstücke wurden getrocknet und auf dem Markt verkauft. Die geschälten Schösslinge wurden als Brennholz verkauft.

Zwischen den Baumstöcken wurde im Jahr der Lohernte Bodenbewuchs und Laubstreu beseitigt. Danach wurde entweder im Juni Buchweizen oder im Herbst Roggen ausgesät.

Der Buchweizen wurde im September des gleichen Jahres und der Roggen im August des nächsten Jahres geerntet. Darauf folgte eine Ruhezeit, bis die Stockausschläge 5 bis 7 Jahre alt waren. Die Schösslinge waren dann so groß geworden, dass Weidevieh wie Rinder oder Schafe den Haupttrieb nicht mehr verbeißen konnten. Somit konnte der Lohwald ca. 15 Jahre bedenkenlos als Viehweide genutzt werden. Nach etwa 20 Jahren war der Kreis der Umtriebzeit geschlossen. Holz- und Lohernte konnte erneut beginnen.

Die Frühjahrswanderung 2008 endete mit einem gemütlichen Umtrunk und Imbiss am Platz der Bördner-Eiche im Bürgerwald. Hier konnten weitere Fragen zum Wald und seiner Nutzung ausgiebig erörtert werden.

Leichtfuß / Rohnstock

Veranstaltungstermine 2009 in Idstein-Walsdorf

TerminVeranstaltungVereinÖrtlichkeit

Januar

4.Hans Schmidt Gedächtnis TurnierTTCDGH
10. + 11TT StadtmeisterschaftenTTCDGH
10.Weihnachtsbaumaktion Jugendfw. ab 10 UhrFFWWalsdorf
11.Winterwanderung ab 11 UhrSVWVereinsheim
17.Jahreshauptversammlung ab 20 UhrFFWFeuerwehrgerätehaus
23.Generalversammlung ab 20 UhrLFWev. Gemeindehaus
24.JahresfeierFCW 
31.Kartenvorverkauf Kappensitzung ab 14 UhrSVW+ TTCDGH

Februar

8.Generalprobe KappensitzungSVW+TTCDGH
14.Jahreshauptversammlung 19 UhrBVWev. Gemeindehaus
15.1. Kappensitzung ab 15.11 UhrSVW+TTCDGH
21.2. Kappensitzung ab 20.11 UhrSVW+TTCDGH
22.KindermaskenballTTCDGH
24.Fastnachtswanderung ab 14 UhrFCWDorfbrunnen
25.Aschermittwochs-WanderungLFWDorfbrunnen
26.HeringsessenCDUDGH
28.JahreshauptversammlungMVWSchausse Rainer

März

2.JahreshauptversammlungFCWev. Gemeindehaus
7.SpezialitätenessenBVWev. Gemeindehaus
13.KochnachmittagLFWev. Gemeindehaus
27.JahreshauptversammlungEFC HAWalkmühle
31.Schmücken d. OsterbrunnensLFWDorfbrunnen

April

3.VortragLFWev. Gemeindehaus
6.Ökumenischer Gottesdienst WeltgebetstagEV/KATH KGChristuskirche
9.Vorstellung der KonfirmandenEV KGChristuskirche
11.OsterfeuerEFHAGrillplatz
17.Ökumenische PassionsandachtEV/KATH KGFerrutiuskirche Würges
26.Konfirmationsgottesdienst ab 10 UhrEV KGChristuskirche

Mai

1.Tag der offenen Tür SFVWTeichanl. Dombach
1.WanderungMGVDorfbrunnen
17.Frühjahrswanderung ab 10 UhrBVWDorfbrunnen
21.Himmelfahrts GottesdienstEVKG/FCWGrillplatz
21.Hobby und FreizeitturnierSVWSportplatz
28.GeneralversammlungTTCBauernstube
29.+ 31.75 Jahre FFW WalsdorfFFWFestplatz

Juni

7.SportfestSVWSportplatz
11.Wanderung zu FronleichnamLFWDorfbrunnen
14.GassenfestBVWUntergasse
20./21.Saisonabschlussfeier/10 Jahre HutturmadlerEFHADGH
21.Ausstellung 25 Jahre Gemeindehaus +EVKGev. Gemeindehaus
 Kirchenvorstandswahl  
27.gemütliches Beisammensein ab 19.30 UhrLFW/OBVGrillplatz
28.KinderfestSPDSpielplatz

Juli

3.Walsdorfer Markt / SommermarktMGVKlosterplatz
5.Kirchenfest ab 14 UhrEVKGChristuskirche
11.TagesfahrtLFWDorfbrunnen
25.+26.Das 27. Fischerfest Sa 19 Uhr, So 10 UhrFFVWGrillplatz

August

7.AbendwanderungLFWDorfbrunnen
15.+16.HutturmfestFFWPlatz am Hutturm
22.AusflugTTCDorfbrunnen

September

11.Erntesträußchen bindenLFWFam. Reininger
13.Tag des offenen DenkmalsStadtWalsdorf

Oktober

3.Flohmarkt ab 13 UhrSVWDGH
4.ErntedankgottesdienstEVKGChristuskirche
23.KerbediscoTTCDGH
24.+25.Kerb in WalsdorfTTCDGH + Umzug

November

6.Versammlung 20 UhrLFWev. Gemeindehaus
11.St. Martinsumzug ab 18 UhrFFWChristuskirche
11.Dekorieren DGHLFWDGH
12.Generalvers. Bezirksverein Bad Schwalbach ab 14 UhrLFWDGH
14.Spanferkelessen ab 19 UhrBVWev. Gemeindehaus
22.VolkstrauertagOBRKriegerdenkmal
24.Adventskränze bindenLVWev. Gemeindehaus
28.FamilienabendTTCDGH

Dezember

5.WeihnachtsfeierMGVDGH
6.Weihnachtsfeier f. ältere Mitbürger ab 14 UhrOBRDGH
8.Adventsfenster + ökumen. GDEV/Kath KGChristuskirche
11.WeihnachtsfeierLFWDGH
11.WeihnachtsfeierEFC HAWalkmühle
12.WeihnachtsfeierFFWGerätehaus
12.WeihnachtsfeierMVWWalkmühle
13.AdventssingenMGVKlosterplatz
19.WeihnachtsfeierSVWDGH
24.HeiligAbend Gottesdienst 15.30,17+22 UhrEV KGChristuskirche
28.JahreshauptversammlungOBVFW Gerätehaus
31.Jahresabschlussgottesdienst 18 UhrEV KGChristuskirche

Eine Bitte an alle Vereine:
Veranstaltungen, wenn nötig, rechtzeitig absagen. Bei allen Beteiligten und auch am Veranstaltungsort z.B. DGH …!!!

Legende 

BVWBürgerverein Walsdorf
CDUChristlich Demokratische Union
EFC HAEintracht Fan-Club Hutturmadler
EV KGevangelische Kirchengemeinde
FFWFreiwillige Feuerwehr
FCWFrauenchor Walsdorf
LFWLandfrauen Walsdorf
MGVMännergesangverein Germania
MVWMusikverein Walsdorf
OBVOrtsbauernverband
OBROrtsbeirat
SFVWSportfischerverein
SVWSportverein
SPDSozialdemokratische Partei Deutschlands
TTCTischtennisclub

 Übungsstunden: 

MGVfreitags 20 Uhr Männerchor
FCWdienstags 20 Uhr
MVWmontags 20.00 Uhr, dienstags 16 .00 – 16.45 Uhr musikalische Früherziehung
TTCmontags 17.30 – 19.30 Nachwuchs
dienstags  20 Uhr Erwachsene
donnerstags 18 Uhr Nachwuchs, 20 Uhr Erwachsene
BVWletzter Montag im Monat, aktueller Arbeitskreis, Walkmühle
FFWsiehe Aushang Schaukasten am Fw.-Gerätehaus
Jugend- + Kinderfeuerwehr einmal mtl. Freitags
Info bei Pierre Heinelt u. Sabine Kramer
EV KGjeden Sonntag 10 Uhr Gottesdienst, letzten Sonntag im Monat 18 Uhr
Jungschar montags alle 14 Tage 15.30 – 17.00 – Projekte werden angekündigt
Gospelchordonnerstags 20 Uhr, ev. Gemeindehaus
Ruheständleralle 14 Tage, montags 14.30 Uhr

Redaktion:
Monika Kiesau  Helmuth Leichtfuß Manfred Wetzel